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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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nahm Handschuhe, Taschenlampe und Seitenschneider heraus. »Man schließt ihn an einen Stromkreis an, wo er dann die unterschiedlichen Arten ausgehender Signale aufnimmt – in diesem Fall Tastenanschläge innerhalb einer bestimmten Bandbreite. Wenn also jemand heimlich das Internet benutzt, erfahren wir es.«
    Er lächelte sie zuversichtlich an, aber seine Augen blieben ernst, und Charlotte überlegte, ob auch sein Kopf voller Fragen steckte.
    »Sieht aus, als würdest du überall Fallen stellen«, sagte sie.
    »Als nächstes kommt der Käse und die Schachtel auf dem Zweig«, antwortete er und zwinkerte ihr zu. »Verschließ die Tür hinter mir …«
    Der Computerton meldete einen Posteingang.
»Eine Frage, Charlotte: in den Abendnachrichten wurde nicht erwähnt, wie viele Kapseln Wonne das Opfer eingenommen hat. Aber es waren mehr als zwei, nicht wahr, Charlotte? Denn von zweien wäre ihr lediglich übel geworden.
Sie mußte drei oder mehr schlucken, damit die Dosis tödlich wirkte. Habe ich recht?«
    Jonathan sah sie an. »Stimmt das?«
    »Agent Knight sagt, in der Packung fehlten vier Kapseln.«
    »Wie hoch ist die empfohlene Dosis für Wonne ?«
    »Zwei Kapseln.«
    »Also wollte er nur, daß ihr schlecht wurde?«
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht. Weil es für Naturheilmittel keine bundesgesetzlichen Vorschriften gibt, glauben viele Leute, es könnte nicht schaden, die Menge zu verdoppeln oder zu verdreifachen, um eine noch bessere Wirkung zu erzielen.«
    Jonathans Miene verfinsterte sich. »Unser Freund weiß das und hat darauf gezählt, daß jemand genau das tun würde. Also wurde die Getötete nicht gezielt ausgesucht, sondern war ein Zufallsopfer. Und wie ich schon vermutete, ist er in Wirklichkeit hinter dir her.« Er verstummte und schaute sie aus schwermütigen Augen an. »Charlotte, ich wünschte, du würdest meinem Rat folgen und dir irgendwo einen sicheren …«
    »Wenn wir nur wüßten, wie er die Sachen vergiftet hat!«
    Er warf ihr einen Blick zu, der zugleich Ärger und Stolz verriet. Es war ihm klar, daß sie sich nicht verstecken würde. »Das wäre dann der nächste Schritt. Wenn ich zurückkomme, möchte ich, daß du mir die Labors und die Fabrikationsanlagen zeigst.«
    »Wozu?«
    »Das sage ich dir, wenn ich wieder hier bin.«
    »Okay. Ich werde sehen, wann Schichtwechsel ist, damit wir die kurze Pause ausnützen können und keiner dich sieht. Wie ich Margo kenne, verschwindet sie jetzt sofort in ihrem Büro und ihrem privaten Badezimmer, um zu duschen und sich komplett neu zu frisieren und zu schminken, bevor sie noch mehr Leuten gegenübertritt. Außerdem hat sie ihrer Sekretärin gesagt, sie sollte bei Aphrodite anrufen und eine Masseurin bestellen. Bei Adrian können wir sicher sein, daß er auf fünf Apparaten gleichzeitig telefoniert, so daß Desmond den ganzen anderen Ärger am Hals hat. Das gibt uns die Chance, die wir brauchen, um dich in die Labors zu schmuggeln.«
    »Inzwischen«, fuhr Jonathan fort und hakte sich Rollen von rotem und blauem Draht an den Gürtel, »solltest du versuchen, den gemeinsamen Nenner der drei Produkte herauszufinden, die vergiftet wurden. Es könnte eine Chemikalie sein, oder der Abpacktag, oder vielleicht der Transport im selben Lastwagen. Gibt es darüber Aufzeichnungen in eurer Datenbank?«
    »Alles, was bei Harmony Biotec geschieht, kommt ins Computersystem.«
    »Weiß man schon, woran genau diese Frauen gestorben sind?«
    »Agent Knight wollte mich informieren, sobald die Analyse vorläge. Ich glaube allerdings nicht, daß wir mit einem schnellen Bericht von ihm rechnen können.«
    »Ihr habt keine Proben der entsprechenden Produktionsgruppen?«
    »Das FDA hat alles mitgenommen, bis zur letzten Flasche und Packung. Ich habe sogar versucht, in einem Gesundheitsladen noch etwas aufzutreiben, aber es war vergeblich. Wir liefern überall in die USA … und weltweit.«
    »Ich weiß.« Jonathan erinnerte sich schmerzhaft an einen Vorfall vor zwei Jahren, als er sich zu einer Sicherheitsberatung in Paris aufgehalten hatte. Er hatte gewußt, daß Harmony-Produkte auf der ganzen Welt verkauft wurden, daß es sogar einen Katalog gab und eine Kette kleiner, vornehmer Geschäfte unterhalten wurde. Aber er hatte nicht gedacht, daß es so ein Schock sein würde, an der Ecke Rue d’Odéon und Boulevard St. Germain einen kleinen Laden zu sehen, auf dessen Schild »Parapharmacie et Herboristerie« stand und in dessen Schaufenster die Kräuterprodukte von Harmony

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