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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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ihnen gegeben hatte. Danach hatte er sich geschämt, weil man ihn erst in Verlegenheit bringen mußte, damit er für einen wohltätigen Zweck spendete, und so schließlich auf die Weiterverfolgung der ganzen Angelegenheit verzichtet.
    Charlotte hatte sich damals gefragt, ob Jonathan es wirklich schaffen würde, am MIT nichts mehr anzustellen. Er konnte einfach nicht anders. Wenn er einen Computer fand und ein System, das angeblich nicht zu knacken war, mußte Jonathan mit Zähnen und Klauen darauf losgehen, bis er doch hineinkam.
    Wegen der Ereignisse, die dann kamen, hatte Charlotte sich stets angestrengt, die Erinnerung an diesen Tag zu unterdrücken. Jetzt genoß sie die Erinnerung. Dabei fiel ihr etwas ein, das sie wirklich vergessen hatte … der Bundesagent an dem anderen Tisch im Café.
    »Johnny«, hatte sie geflüstert und sich dicht zu ihm hinübergebeugt. »Ich weiß, daß ich es mir nur einbilde, aber ich könnte schwören, der Mann dort belauscht uns.«
    Er hatte sich umgedreht und dem Mann freundlich zugewinkt.
    »Keine Einbildung, Schätzchen. Er ist vom FBI. Sie glauben, ich stehle Regierungsgeheimnisse.«
    »Was!«
    »Keine Sorge, Liebes. Meine Art zu Stehlen tut keinem weh. Wenn überhaupt, erweise ich ihnen damit sogar einen Gefallen.« Seine braunen Augen funkelten vor Vergnügen. »Das elektronische Universum wächst, Charlie, und es ist voll gähnender Löcher. Die Streiche, die ich ihnen spiele, machen diese Blödmänner auf die Schwachstellen ihrer Netze aufmerksam. Eigentlich sollten sie mir dankbar sein.« Er lachte und fuhr mit dem Rest seines Hamburgers über den Teller. »Ein Russe war schon bei mir und hat mir ungeheure Summen für amerikanische Software geboten. Ich hab den Bastard hochkant rausgeschmissen.«
    Dann hatte er sie angesehen, und sie hatte gemerkt, wie zwei elektrische Blitze bis in ihren Hinterkopf geschossen waren. »Aber hauptsächlich«, hatte er ruhig gesagt, »habe ich mich für das MIT entschieden, weil ich näher bei dir sein wollte.«
    Es war ebenjener Tag gewesen, das wurde Charlotte jetzt bewußt. Sie hatten in dem verräucherten Café gesessen, nur durch einen zerkratzten Tisch getrennt, und es war der schönste Tag gewesen, den sie und Johnny jemals zusammen verbracht hatten. Schöner noch als jene Herbst- und Frühlingstage in San Francisco, die Nächte, in denen sie sich geliebt hatten, schöner als sie alle zusammengenommen, war dieser Tag, dieser eine Augenblick, in dem Johnny endlich sein Herz geöffnet und ihr seine Gefühle gezeigt hatte, der Höhepunkt ihrer Beziehung gewesen. Denn danach fiel alles auseinander und konnte, wie Humpty Dumpty, das geplatzte Ei, nicht mehr zusammengesetzt werden.
    »So, das war’s«, sagte Jonathan jetzt, erhob sich unvermittelt vom Computer und begann seine Weste aufzuknöpfen. »Ich habe euer Sicherheitssystem geprüft – es ist ausgezeichnet. Euer internes Telefonnetz hängt nicht am Computernetz, und ihr macht keinen Gebrauch von den Standardsicherungsanweisungen, die zur Software gehören. Es gibt auch keinen beliebigen Zugang vom Netz zu sensiblen Informationen, nicht einmal vom Anschluß deiner Großmutter. Wer immer euer Sicherheitssystem installiert hat, leistete erstklassige Arbeit. Ich hätte es selbst nicht besser gekonnt.«
    Er faltete seine Weste sorgfältig über die Stuhllehne, an der bereits seine Jacke hing. Dann griff er in seine schwarze Werkzeugtasche und holte eine schwarze Nylonkugel heraus, die sich, als er sie schüttelte, als Anorak entpuppte. »Ich habe auch die E-Mail-Protokolle aller Mitarbeiter überprüft. Die Botschaften unseres Erpressers kommen nicht aus dem Haus, es sei denn, über ein verstecktes Modem. Außerdem habe ich die Rezepturen in der Datenbank mit den Sicherheitsaufzeichnungen verglichen – alles scheint normal, nichts verändert. Wenn also die Manipulation hier im Werk vorgenommen wurde, dann bei einem anderen Schritt in der Bearbeitung.«
    Charlotte sah zu, wie er in den schwarzen Anorak schlüpfte. Eine Million Fragen schossen ihr durch den Kopf. Sie wollte wissen, was er an jedem einzelnen Tag der letzten zehn Jahre getan hatte – was hatte er zum Frühstück gegessen, was für Filme gesehen, aß er immer noch gerne Scones mit Marmelade? Aber wie konnte sie fragen? Wo sollte sie überhaupt anfangen? »Wo willst du hin?« sagte sie endlich.
    »Ich muß auf eurem Kommunikationsfeld einen elektromagnetischen Pulsmonitor anbringen.« Er griff in die Werkzeugtasche und

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