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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Miss Morgenstern. Es ist in der Küche ausgebrochen. Das Gas war an.«
    Naomi sah Charlotte an und zog langsam die Brauen zusammen. »Ich habe das Gas bestimmt nicht angelassen. Ich habe den Herd heute morgen gar nicht benutzt. Ich habe mit dir Kaffee getrunken, Charlotte, stimmt’s?«
    Ein BMW kam mit quietschenden Bremsen schleudernd zum Stehen. Der Fahrer sprang heraus und rannte zu Naomi. »Ankunft der Kavallerie«, murmelte sie mit zittrigem Lächeln.
    Ein rundlicher Mann mit langem Pferdeschwanz und Ben-Franklin-Brille drängte sich durch die Menge. »Mein Gott – Naomi – was?«
    »Mike«, sagte Charlotte zu Naomis Verlobtem, »bring sie zu dir nach Hause. Laß sie nicht aus den Augen, ja? Paß auf sie auf.«
    »Sicher – was – mein Gott, Charlotte!«
    »Es war ein Unfall«, erklärte sie ruhig. Sie hatte beschlossen, weiter nichts zu sagen, denn sie wußte, daß Naomi imstande war, etwas Unüberlegtes zu tun, wenn sie glauben mußte, das Feuer sei mit Absicht gelegt worden. Dafür, daß er den alten Rodeo eingeäschert hatte, würde Naomi auf jeden Fall das Blut des Brandstifters fordern. »Die Brandinspektoren werden eine genauere Untersuchung durchführen. Vorläufig steht Naomi unter leichtem Schock und braucht Pflege.«
    »Natürlich … klar … sicher. Mein Gott!«
    Jonathan kam und nahm Charlotte beiseite. »Siehst du die Stelle dort am Bordstein?« fragte er leise und zeigte auf einen kleinen, trockenen Fleck auf der nassen Straße. »Ich vermute, daß dort das Auto parkte, von dem aus gefilmt wurde. Ich könnte sogar wetten, daß der Schweinehund dageblieben ist, um alles zu beobachten, und gerade erst weggefahren ist.« Charlotte war sicher, daß er recht hatte. Noch während sie hinsah, verschwand der trockene Fleck im leichten Regen. »Und niemand hat ihn gesehen?«
    »In diesem Chaos, diesem ständigen Kommen und Gehen? Ich habe in jedes Auto auf der Straße geschaut. Nirgends eine Videokamera.«
    Bei seinem nächsten Satz blieb Charlotte fast das Herz stehen. »Hör zu, sie sagen, die Brandursache sei sicherlich das Gas in der Küche gewesen, aber sie wüßten nicht, wodurch es sich entzündet hätte. Nun, ich weiß es.«
    »Nämlich?«
    »Du hast Naomis Nummer gewählt. Als das Telefon klingelte, flog das Haus in die Luft.«
    »Was?«
    »Ein alter Brandstiftertrick. Man bringt am Telefon einen Zünder an. Sobald es klingelt, entsteht ein Funke.«
    »Aber wie konnte er sich darauf verlassen, daß das geschehen würde?«
    »Weil er wußte, daß du anrufen würdest, um sie zu warnen.«
    »Das heißt, ich wäre ihre Mörderin gewesen! Jonathan, wenn die Katze nicht rausgerannt wäre …«
    »Wahrscheinlich jagte ihr der Gasgeruch Angst ein, so daß sie in Panik geriet.«
    Sie starrten einander an und malten sich aus, was sie vorgefunden hätten, wenn Juliette nicht aus dem Haus gesprungen wäre.
    »Wir müssen es der Polizei sagen.«
    »Nein. Charlotte, wenn zwischen dir und der Explosion eine Verbindung besteht, nehmen sie dich zur Befragung mit. Das kann Stunden dauern, und inzwischen ist unser Freund imstande, weiteres Unheil anzurichten. Wir müssen ihn finden.«
    »Oje«, stöhnte Charlotte plötzlich und blickte mit wachsamem Ausdruck an Jonathans Schulter vorbei. Er drehte sich um. Eine Frau mit einem Mikrophon, gefolgt von einem Kameramann, steuerte auf sie zu. »Mike«, sagte Charlotte eindringlich, »schaff sofort Naomi hier weg. Mein Name war heute abend in allen Nachrichten.«
    »Ich weiß«, erwiderte er düster und rieb Naomis Hände zwischen seinen Fingern. »Ich habe es gesehen. Mein Gott – Charlotte – Chalk Hill!«
    »Wenn diese Reporterin Wind davon bekommt, daß Naomi meine beste Freundin ist, und sie uns dann noch mit Chalk Hill in Verbindung bringt …«
    Charlotte brauchte nicht mehr zu sagen. Mike war bereits dabei, seiner Verlobten aufzuhelfen. »Ich kümmere mich um sie. Mach dir keine Sorge.«
    »Ich melde mich später bei dir, um zu hören, wie es ihr geht.«
    Charlotte und Jonathan waren rasch verschwunden. Sie wichen der Reporterin aus und fuhren so schnell wie möglich zu Harmony Biotec zurück, wobei Jonathan die letzten Meter ohne Licht fuhr und den Wagen an einer Stelle parkte, an der die Leute vom FBI ihn nicht sehen würden.
    Jetzt kam er zu ihr, dort im Museum, wo sie schon ein paar Minuten gestanden und stumm über die Vergangenheit nachgegrübelt hatte, weil die Gegenwart unerträglich war. Er nahm ihre Hände. Sie waren kalt wie Eis.
    »Ich

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