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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Es gab nicht mehr viel, was ihn so tief erschüttern konnte. Melody stellte sich dicht neben Happy, um ihn mit ihrer Gegenwart zu beruhigen.
    »ReSet?«, fragte JC. »Sicher?«
    »Oh ja«, antwortete Happy. »Ich hab’s gehört. Laut und klar.«
    Dann begann der Lärm. Alle fuhren herum, als sie jemanden rennen hörten. Eine große Menge Leute. Alle den Gang hinab, Richtung Zimmer sieben. JC schoss aus dem Raum und hielt an, als er sah, dass der Korridor leer war. Die Geräusche wurden lauter und drängender, es waren auch Stimmen zu hören, Ausrufe, Schreie, Stimmen, die einander übertönten und sich gegenseitig verdrängten. Dann erreichten die Stimmen schließlich den Eingang zu Zimmer sieben und brachen plötzlich ab.
    Eine neue Stimme erfüllte den Raum, eine gewaltige, übermächtige Stimme, als rufe Gott von einem Berggipfel – oder einem Kreuz – in die Welt.
    Hilfe! So helfe mir doch jemand! Was geschieht mit mir?
    Eine Stimme, die sowohl mehr als auch weniger als menschlich war, voller Zwischentöne darüber und darunter, zu subtil, als dass der menschliche Verstand sie hätte verstehen können. Sie ging durch Mark und Bein und erschütterte sie alle mit einem zutiefst atavistischen Schrecken. Selbst Kim schrie auf. Vielleicht war sie tot, aber sie war immer noch menschlich. Und das war diese Stimme nicht.
    Dann war die Stimme verklungen, und alles war wieder still und ruhig.
    »Okay«, sagte JC schließlich. »Das da draußen im Gang war eine Steinaufnahme. Extreme Geschehnisse, die sich selbst in die Umgebung prägen und immer wieder abspielen. Aber diese Stimme … die war eine ganze Menge mehr als das. Etwas wirklich Grässliches ist hier passiert.«
    »Oder begann hier«, ergänzte Melody. »Was auch immer das war, es ist noch nicht fertig. Wir müssen hinauf ins nächste Stockwerk, zu den Laboren, und uns ein paar Antworten holen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich mehr wissen will«, murmelte Happy. »Vielleicht haben die nach einem Supersoldaten gesucht, aber ich glaube, die haben mehr gekriegt, als sie erwartet hatten.«

Kapitel 4
Das kleine, schimmernde Skalpell
    Sie gingen die Treppe zum nächsten Stockwerk hinauf, wie eine Militäreinheit es getan hätte. Sie nahmen sich Zeit, kontrollierten die Ecken und die Schatten, lauschten auf jedes Anzeichen für einen Angriff. Kim schwebte voran und glitt schweigend die Stufen hinauf, ohne sie zu berühren. Sie bildete die Vorhut, weil sie am wenigsten in Gefahr war. »Seht ihr?«, hatte sie strahlend gesagt. Tot zu sein hat durchaus seine Vorteile. JC kam als Nächster, weil er sich immer vordrängte, neugierig auf das nächste interessante Ereignis. Melody kam danach. Sie knisterte förmlich vor Anspannung, so vorsichtig lauschte sie auf das geringste Anzeichen von Gefahr – damit sie der dann schreckliche Dinge antun konnte. Und Happy war wie immer das Schlusslicht, weil er das am besten konnte. Irgendwie schaffte er es, friedlich zu bleiben, bis sie etwas mehr als die Hälfte geschafft hatten, aber schließlich platzte er mit einer wichtigen Frage heraus.
    »Was genau wollen wir eigentlich tun, wenn wir angegriffen werden?«
    »Ich hab meine Maschinenpistole«, sagte Melody sofort.
    »Die ja nicht gerade bekannt dafür ist, gegen etwas Totes besonders nützlich zu sein«, erwiderte Happy.
    »Seid frohen Mutes, Kinder«, mischte sich JC ein. Er sah sich nicht um. »Ich habe einige nützliche und wirklich ziemlich fiese und nur fast illegale Dinge überall an mir versteckt. Und ich sag’s auch niemandem, wenn ihr’s nicht tut.«
    »Das ist wahr«, sagte Kim. »Das hat er.«
    »Ich kann nicht glauben, dass wir immer noch weitermachen«, jammerte Happy. »Wir sind Geisterjäger! Das hier ist ein Job für das Medium-Kommando der SAS!«
    »Naja, für Massenzerstörung, allgemeines Blutvergießen und um verbrannte Erde zu hinterlassen, mögen die ja ganz gut sein«, meinte JC. »Aber ich glaube, selbst die würden zugeben, dass Subtilität nicht gerade ihre höchste Kompetenz darstellt. Hier gibt’s ein Geheimnis, Fragen, die beantwortet werden wollen, Verborgenes, das ausgegraben werden will, und das können wir nun einmal am besten. Allerdings steht es dir natürlich frei, jederzeit zu gehen, Happy. Aber du kennst ja die Regeln. Wenn du aus einer laufenden Ermittlung aussteigst, fliegst du aus dem Institut.«
    »Du sagst das, als wäre es etwas Schlechtes«, grummelte Happy.
    »Und du klingst, als hätten wir von Anfang an Geisterjäger sein

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