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Das Haus der Sonnen

Das Haus der Sonnen

Titel: Das Haus der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds , Norbert Stöbe
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Schiffe.«
    »Die anderen Schiffe?«
    »Habe ich Ihnen nicht gerade Konsequenzen angedroht für den Fall, dass Sie uns etwas verschweigen?«
    »Natürlich. Die anderen Schiffe. Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen.«
    »Welche anderen Schiffe?«, flüsterte ich.
    »Wart’s ab!«, zischte Portula.
    Wie Portula vorausgeahnt hatte, dauerte es eine Weile, doch ich glaube nicht, dass Ateshga das Ganze schneller hätte abwickeln können, selbst wenn er gewollt hätte. Die Personen waren einzeln, zu zweien, in Gruppen von dreien und mehr und in noch viel größeren Ansammlungen eingelagert. Jede Einheit – ob sie nun ein Individuum oder hundert enthielt – bestand aus einer gepanzerten Kapsel mit unabhängiger Energieversorgung und war mit Stasisvorrichtungen und einem kleinen Impassor ausgestattet; nicht groß genug, um ein ganzes Raumschiff zu verschlucken, aber vollkommen ausreichend, um eine Schlafkapsel zu schützen.
    Als sie aus dem Bauch des Mondschiffs befreit waren, schwebten die Einheiten als eine Wolke glasartiger Kugeln in der Atmosphäre, jede mit einem anders gefärbten und geformten Gegenstand in der Mitte. Einige Einheiten waren sehr alt, während andere mir von ihrer Erscheinungsform her völlig unbekannt waren.
    Sie glichen Murmeln in einem Spielzimmer des Familienhauses in der Goldenen Stunde.
    »Sind auch Angehörige unserer Familie dabei?«, fragte ich.
    »Der Familie Gentian, verehrter Splitterling? Meines Wissens nicht.«
    »Und was ist mit den anderen Familien – mit der Familie Kanzler, der Familie Tremaine, mit Parison und Zoril – auch wenn deren Herkunft nicht verbürgt ist?«
    Ich schauderte angesichts der verblüffenden Belohnung, die mir zuteil werden würde. Die Befreiung der Angehörigen anderer Familien – von Splitterlingen, von denen man geglaubt hatte, sie seien unterwegs auf der Strecke geblieben – würde das Ansehen der Gentianer gewaltig mehren.
    »Schaffen Sie die Angehörigen der anderen Familien – und jeden, von dem Sie vermuten, er könnte einer Familie angehören – in den Frachtraum meines Schiffes. Sobald sie in die Schutzblase der Bummelant eingetreten sind, werden die Impassoren abgestellt werden, dann gibt es ausreichend Platz für sie.«
    »Und was ist mit den anderen?«, warf Portula ein. »Womit haben wir es hier zu tun? Mit Naszenten? Verschollenen Sternenfahrern aus untergegangenen Kulturen?«
    Ateshgas Stimme schwankte am Rande einer gefährlichen Wahrheit. »Auf die meisten trifft das zu.«
    »Wir werden Folgendes tun«, sagte ich. »Machen Sie ein Schiff bereit, das groß genug ist, um alle Subliminale aufzunehmen. Packen Sie sie hinein und statten Sie sie mit ausreichend Geräten aus, um ihren Zustand so lange aufrechtzuerhalten, bis sie irgendwo angekommen sind. Dann starten Sie das Schiff und programmieren es darauf, vielversprechende Sonnensysteme anzulaufen, bis die Insassen einen Ort zum Leben gefunden haben. Wir werden das Schiff im Auge behalten.«
    »Natürlich, natürlich«, sagte Ateshga, als verstünde sich das alles von selbst.
    »Und jetzt zeigen Sie uns die anderen Raumschiffe«, sagte ich.
    Portula hob den Zeigefinger. »Warte einen Moment. Wen haben wir vergessen, Ateshga? Wenn die Angehörigen der Häuser und die Untergänger versorgt sind, wer bleibt dann noch übrig? Und denken Sie daran, welche Folgen Sie zu gegenwärtigen haben, wenn Sie uns etwas verschweigen.«
    Ich spürte das Zögern in seiner Stimme. »Da ist noch einer. Er befindet sich schon seit einer ganzen Weile in meiner Obhut.«
    »Wir hören.«
    »Er heißt Hesperus. Er ist ein Gesandter des Maschinenvolks.«
    Ich schüttelte verwundert den Kopf. »Sie haben einen Angehörigen des Maschinenvolks gefangen genommen, und er lebt noch?«
    »Das Ganze war ein Irrtum. Um nicht aufzufallen, gab Hesperus sich als biologischer Reisender aus. Hätte ich gewusst, mit wem ich es zu tun habe, hätte ich ihn niemals festgehalten. Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass ich keine andere Wahl hatte, als die Sache durchzuziehen, nachdem ich meine Absichten erst einmal kundgetan hatte. Ich durfte nicht zulassen, dass Hesperus nach Hause zurückkehrte.«
    »Weil Sie das Maschinenvolk noch mehr fürchten als die Familien«, sagte Portula. »Und das mit Fug und Recht. Sie wollen sich uns nicht zu Feinden machen, aber sich mit dem Maschinenvolk anzulegen … daran wollen Sie gar nicht erst denken.«
    »Sie haben mit dem Feuer gespielt«, sagte ich. »Und jetzt übergeben Sie uns

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