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Das Haus der verlorenen Kinder

Titel: Das Haus der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena Mackesy
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durch eine solch dicke Wolkendecke zu dringen.
    »Heute Abend wird es bestimmt schneien«, stellt Justine Strang fest.
    »Sieht ganz danach aus«, antwortet Bridget.
    »Wir hatten seit einer Ewigkeit keinen Schnee mehr, der nicht gleich wieder weggetaut ist«, erzählt Penny. »Ich hoffe, dass er dieses Mal liegen bleibt. Wenn es um Schnee geht, bin ich wie ein Kind, ehrlich.«
    »Ich auch.« Justine klopft sich mit ihren Lederhandschuhen gegen die Oberarme. »Ich kann es gar nicht erwarten, in den Schnee hinauszugehen. Dave behauptet immer, dass ich in diesem Punkt mehr Kind bin als unsere Kinder.«
    »Yasmin hat noch gar nie richtigen Schnee gesehen«, erzählt Bridget. »Wir hatten einmal viel Schnee, als sie drei war, aber bis ich mit ihr im Brockwell Park angelangt bin, war er schon ganz matschig. Er ist insgesamt nur etwa drei Stunden liegen geblieben.«
    »Ach, das arme kleine Ding«, sagt Justine. »Ich dachte, die Kinder wären hier unten in den Subtropen schon arm dran, aber ich vermute mal, dass es in den Großstädten noch schlechter ist. Dann sollten Sie jedenfalls das Beste draus machen.«
    »Sie wird froh sein, den Tag schulfrei zu kriegen«, stellt Penny fest. »Wenn wir einen richtigen Schneesturm haben, ist es unmöglich, dass Sie mit diesem Auto den Hügel hinaufkommen.«
    Chris Kirkland, in einem Tweedmantel mit falschem Pelzkragen, reibt sich die Hände, während sie von ihrem Geschäft herübereilt. »Ich habe gehört, dass Schnee im Anzug ist. Meine Schwester sagt, dass unten in Truro schon fünf Zentimeter liegen.«
    »Erstaunlich«, stellt Penny fest. »Da stimmt die Wettervorhersage also ausnahmsweise einmal. Es hieß, dass es ein harter Winter wird, und das scheint sich zu bewahrheiten.«
    »Na ja, ich vermute, selbst wenn man einfach nur wild drauflosrät, landet man nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit alle Jubeljahre mal einen Treffer«, sagt Justine. »Haben Sie sich genügend Lebensmittelvorräte angelegt, Bridget? Konserven und dergleichen?«
    »Du liebe Zeit«, antwortet Bridget. »Wir sind doch nicht am Nordpol.«
    »Na ja, aber Sie könnten sich wundern, wie abgeschnitten Sie da unten sein können. Es kann wirklich unmöglich sein, eine halbe Meile durch den Schnee zurückzulegen, und Ihr Gefrierschrank wird Ihnen auch nicht gerade viel nützen, wenn der Strom ausfällt. Die sind da unten ein paar Mal eingeschneit gewesen, und ein paar Wochen lang hat keiner sie zu Gesicht bekommen.«
    »Ja, meine Liebe«, sagt Chris. »Und wann war das? Im Krieg und im Winter 63, nicht wahr?«
    »Ja, gut. Aber es ist passiert, oder etwa nicht?«
    Sie stampft mit den Füßen auf. »Ich wünschte, ich hätte daran gedacht, mir Socken anzuziehen. Man vergisst so was, nicht wahr? Das habe ich nie begriffen. Die Sache mit der Erderwärmung. Erst behaupten sie, dass wir bald in einer Wüste leben, und eine Minute später heißt es, dass die nächste Eiszeit bevorsteht.«
    »Die müssen alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen«, stellt Penny fest, »um die Regierung auf Zack zu halten. Die können ja nicht zulassen, dass etwas so Ungelegenes wie ein Wetterereignis ihnen die schöne Theorie vermasselt. Und außerdem. Die können ja keine Unmenge unnützer Umweltschützer herumlaufen lassen. Man weiß ja nie, was denen als Nächstes einfällt. Aber im Ernst, Bridget. Auf Ihrem Hügel kommt es zu starken Schneeverwehungen. Es brauchen nur ein paar Zentimeter zu fallen, und Sie haben auf Ihrem Zufahrtsweg einen Meter liegen. Und da Ihre Stromleitungen noch immer über Land führen, könnte es leicht passieren, dass Sie keinen Strom mehr haben. Es ist am besten, darauf vorbereitet zu sein. Es kann gut sein, dass Sie da ein paar Tage abgeschnitten sind, bevor die mit dem Schneepflug bei Ihnen vorbeikommen. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Schneepflüge es in Cornwall gibt. Ich habe einen kleinen Campingofen, wenn Sie den haben wollen. Der funktioniert mit Gas. Er wird Sie nicht warm halten, aber Sie wären zumindest in der Lage, sich eine Tasse Tee zu machen.«
    Bridget lacht. »Nett von Ihnen. Danke. Das ist unglaublich nett, aber mal ehrlich: Wir haben offene Kamine. Ich kann Yasmin auf einem davon rösten, wenn die Lage zu verzweifelt wird.«
    »Nur, wenn Sie genügend Johannisbeergelee haben, das Sie dazu essen können«, sagt Chris. »Wir haben noch welches im Laden.«
    »Ich werde mir für alle Fälle welches besorgen.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle auch tun. Die Zeit kann einem lang werden,

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