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Das Haus der verlorenen Kinder

Titel: Das Haus der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena Mackesy
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ist erstaunlich, wie viel Glas verschmiert wird, wenn das Haus voller Kinder ist. Ach, Mist, ich hab vergessen, frische Rollen Klopapier in die Bäder zu bringen. Das mache ich, sobald ich hier fertig bin. Ich hoffe nur, dass er alles bezahlt, was ich besorge. Um ehrlich zu sein, bei manchen Dingen ist es mir egal. Wenn sie mir nur fünf Minuten sparen, sind sie das eingesetzte Trinkgeld wert.
    Sie lässt die Spülmaschine abkühlen, geht hinüber, um die Kochplatten zu schrubben. Da ist geschmolzener Käse drauf und eine Unmenge schwarz gewordener Krümel. Und etwas Zähflüssiges, an dem jemand mit einem Messer herumgekratzt hat. Unter der Spüle findet sie einen Topfkratzer und macht sich ans Werk. Sie hat keine Zeit für die sanfte Methode. Egal, der Herd ist aus Edelstahl. Das muss er aushalten.
    Feuer. Ich muss im Wohnzimmer ein Feuer aufschichten und anzünden. Darauf ist er ganz versessen. Behauptet, dass es das Haus freundlich macht. Und da steht eine Blumenvase auf dem Tisch im Speisezimmer, in der das Wasser brackig geworden ist. O mein Gott.
    Sie nimmt einen Lappen, feuchtet ihn unter dem Wasserhahn an und wischt über die Kochplatten. Das muss fürs Erste reichen, ich werde mich noch einmal daranmachen, sobald sie da sind. Hoffentlich sind sie zu sehr damit beschäftigt, die Schlafzimmer zu begutachten, um das hier zu bemerken. Gleichzeitig kann ich den Geschirrspüler ausräumen.
    Sie stellt die Blumen in der Spülküche auf die Arbeitsfläche. Der Raum füllt sich mit dem warmen Dampf des Wäschetrockners; es riecht angenehm nach Waschpulver und Sauberkeit, und die Fenster sind wegen der abendlichen Kälte draußen beschlagen.
    Mülleimer. Ich muss den Mülleimer leeren. Und den Kühlschrank überprüfen. Man weiß ja nie, vielleicht ist etwas drin, was wir zum Tee essen könnten, denn sonst gibt es wieder nur Bohnen auf Toast, und sie wird allmählich anfangen zu murren. Fischstäbchen? Vielleicht Sandwiches mit Fischstäbchen. Und dazu Mais. Ich bin mir sicher, dass ich noch eine Dose habe …
    Der Mülleimer ist beinahe voll. Sie muss, den Mülleimer zwischen die Knie geklemmt, ein paar Mal an der Tüte ziehen, bis das Vakuum die Tüte freigibt. Die Tüte leckt. Irgendetwas Braunes ist ausgelaufen. Ich habe keine Zeit. Kurz Küchenreiniger hineingesprüht und mit einem Papiertuch ausgewischt, dann bringe ich ihn in die Spülküche hinaus und kümmere mich später darum.
    Sie kniet nieder und putzt den Rest der braunen Flüssigkeit vom Boden – Gott sei Dank, dass es Küchenpapier gibt –, als das Licht von Autoscheinwerfern über die Decke huscht. Mein Gott, es kann doch nicht schon sechs Uhr sein. Wo ist der Tag nur hin?
    Sie springt auf, wäscht sich die Hände, zieht das Gummiband aus den Haaren, mit dem sie sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, und geht zur Haustür.
    Er ist groß. Hat sehr ausgeprägte Geheimratsecken, die er dadurch zu kaschieren versucht, dass er seine Haare ganz kurz geschnitten hat. Er trägt einen schwarzen Pullover mit Rollkragen und extrem enge Jeans. Ein Mann mittleren Alters, der sich modisch anzieht, um zu seiner Vorzeigefrau zu passen, die im Pelzmantel hinter ihm den Weg heraufgetrippelt kommt, weil sie mit den Stilettos auf den Steinplatten nicht gut laufen kann.
    »Guten Abend«, sagt sie. »Mr Terry?«
    »Ja«, antwortet er.
    »Bridget Sweeny. Ich bin die Haushälterin.«
    »Ach so«, sagt er.
    »Haben Sie gut hierher gefunden?«
    »Natürlich, mit dem Navigationsgerät«, stellt er fest. Geht an ihr vorbei in die Eingangshalle, ohne sich die Mühe zu machen, ihr wirklich ins Gesicht zu sehen. Steht an der Tür zum Salon und schaut sich um. »Gut, das ist okay«, sagt er.
    »Ich bin noch nicht ganz fertig«, erklärt sie. »Es tut mir leid, die vorherigen Gäste sind ein bisschen spät weggekommen.«
    Sie sieht, dass sein Kiefer leicht zuckt. »Das ist nicht mein Problem«, antwortet er. »Es hieß, dass alles fertig ist.«
    Es steht mir nicht zu, mit ihm herumzustreiten, denkt sie. »Nein, tut mir leid. Ich muss nur noch das Feuer aufschichten und die Handtücher auslegen …«
    »Nun, ich möchte sofort ein Bad nehmen«, stellt die Vorzeigefrau fest. Jetzt, da sie im Licht steht, sieht Bridget, dass sie gar nicht so jung ist, wie sie ausgesehen hat, als sie den Weg heraufgestöckelt kam. Sie hat die Gesichtsfalten, die Frauen bekommen, wenn sie ihr ganzes Leben lang darauf achten, unnatürlich dünn zu bleiben.
    »Es gibt reichlich heißes

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