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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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von ihm.‹, und sie klopfte sich auf den Bauch.«
    Constance starrte ihren Sohn an. Sein Gesicht war vollkommen farblos, und sie fürchtete, er würde anfangen zu weinen. Sie schüttelte langsam den Kopf. »Was hat Kathy gesagt?«
    »Nichts.«
    »Und was hast du getan?«
    »Nichts.« Es klang, als ob er sich schämte. »Ich wollte Ada anschreien, sie schütteln, aber ich wußte, daß sie genau das beabsichtigte – daß der ganze Laden in Aufruhr geriet. Sie blieb einfach bei uns stehen, und deshalb« – er senkte den Kopf – »rannte ich raus wie ein ängstlicher Hase.«
    »Und Kathy?«
    »Sie kam kurz darauf nach. Ich bat sie, ins Auto zu steigen, aber sie wollte nicht.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie fragte mich« – seine Stimme versagte, und er hustete – »ob ich der Vater des Babys sei, und ich sagte: ›Nein! Nein!‹, aber sie glaubte mir nicht. Ich erzählte ihr, daß ich Ada verabscheue und das schon immer getan habe. Aber sie glaubte mir immer noch nicht.«
    »Hat sie das gesagt?«
    »Nein, das war gar nicht nötig … o Gott!« Er ließ den Kopf in seine Hände sinken. »Mir ist ganz elend!«
    Constance fühlte sich ebenfalls krank. Dieses Mädchen! Peter hatte gegen Ada einfach keine Chance. Constance konnte ihren Anwalt einschalten. Aber das würde Harry noch mehr verärgern. Constance sagte beruhigend: »Kathy wird es verstehen. Gib ihr Zeit. Wenn sie eine Weile darüber nachdenkt, wird sie zu dem Schluß kommen, daß du mit einem Mädchen wie Ada gar nicht zusammen sein könntest … oder mit irgend jemand anderem.«
    »Wie soll sie denn darauf kommen?« Peter war aufgestanden. »Das hinterläßt keine Narbe, weißt du? Egal, ob man einmal, zweimal oder vierzig Mal mit Mädchen zusammen war, das ist nicht wie eine Tätowierung.«
    »Peter!«
    »Also, du klingst wie jemand aus der Steinzeit. Die Jungs in meiner Klasse letztes Jahr – erinnerst du dich an Pete und Mickey? Also, Pete hat schon mit dreizehn angefangen, und seitdem hat er siebenundzwanzig verschiedene Mädchen gehabt. Was Mickey betrifft, der hat schon aufgehört zu zählen. Wovon redest du also? Und erinnere dich daran, daß du die beiden mochtest. Du hast gesagt, daß sie … nette Jungs sind.«
    Mutter und Sohn starrten sich an. Ja, sie hatte beide gemocht. Nette Jungs. Sie war alt, ja, sie war alt, tatsächlich jemand aus der Steinzeit.
    »Es tut mir Leid«, sagte er.
    »Schon gut, ich verstehe.«
    Und sie verstand ihn tatsächlich. Trotz seiner Großspurigkeit war er noch nie mit einem Mädchen zusammen gewesen. »Das hinterläßt keine Narbe«, hatte er gesagt, aber in Wirklichkeit hatte er eine Narbe, nämlich die der Jungfräulichkeit. Und er hatte Angst davor, daß er, wenn er seine Scheu einmal überwinden würde, ähnliche Vorlieben entwickelte wie sein Vater.
    »Hast du vor, bei den O’Connors vorbeizugehen?« fragte sie.
    »Nein, natürlich nicht. Glaubst du, ich bin blöd? Sie würde mir ins Gesicht spucken. Sie wollte noch nicht mal ins Auto steigen, vergiß das nicht.«
    »Sie hatte … sie hatte inzwischen Zeit, darüber nachzudenken. Wirst du sie denn später noch sehen?«
    »Nein. Glaubst du im Ernst, daß sie mitkommen würde? O Mutter!«
    Constance schwieg, und Peter sagte unvermittelt: »Ich fahre zurück.«
    »Was? Aber du bist doch gerade erst gekommen. Und der lange Weg! Du mußt doch etwas essen.«
    »Ich möchte nichts. Ach, es tut mir Leid.« Er legte die Hand auf ihre Schulter. »Ich bin außer mir. Ich könnte diese billige, kleine, dreckige Nutte erwürgen. Genau das ist sie, eine …«
    »Reg dich nicht auf. Es wird alles in Ordnung kommen.«
    »… am Ende? Ja, ja, ich weiß.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Genauso wie in deinem Leben alles in … Ach, es ist besser, wenn ich jetzt gehe, ich muß mich sonst die ganze Zeit entschuldigen.«
    Peter nahm seinen Mantel und ging zur Tür. Constance streckte die Hand nach ihm aus, ließ sie aber sofort wieder sinken. Er mußte etwas unternehmen. So gingen die jungen Leute ihre Probleme an, sie taten etwas. Sie dagegen hockte immer noch auf ihren, wie eine Henne auf ihren Eiern.
    Sie küßte Peter und ließ ihn gehen.
     
    »Mrs. Stapleton war hier. Sie hat gefragt, ob du Lust hättest, sie zu besuchen. Stimmt’s, Florence?« Florence erwiderte: »Ja. In letzter Zeit wirkt sie ziemlich beunruhigt. Übrigens, wie geht’s eigentlich Peter?«
    »Oh, dem geht’s gut«, antwortete Kathy.
    »Wo seid ihr denn diese Woche gewesen? Im Kino?« fragte

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