Das Haus in den Wolken
wenn die Leute, die an der Regierung sind, nicht vernünftig sind? Sondern verrückt â oder böse.«
Joe kam in den Garten. »Wird langsam ziemlich heià da drinnen. Kit hat Brian beschuldigt, er wäre in Daisy Mae verliebt, worauf Brian Kit erklärt hat, er wäre zu vernagelt, um zu begreifen, was eine platonische Beziehung ist.«
Theo sagte: »Ach, Philip lässt dich übrigens grüÃen, Ruby.«
»Du hast ihn gesehen?«
»Kurz.«
»Wie geht es ihm?«
»Gut, glaube ich. Er hat nicht viel gesprochen. Er war auf dem Sprung.« Theo schnippte die Asche von seiner Zigarette.
»Kommt er am Sonntag auch?«
»Keine Ahnung. Er hat nichts gesagt.«
Ruby und Joe gingen bald danach. Auf dem Weg zur Kings Road sagte Joe: »Dieser Bursche â der, dessen Familie dich damals aufgenommen hat â«
»Theo?«
»Ich meinte seinen Bruder.«
»Philip?«, fragte Ruby und bemühte sich, keine Miene zu verziehen. »Ja, was ist mit ihm?«
»Du bist an dem Abend, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind â im Fitzroy â, zu ihm gefahren. Erinnerst du dich?«
Natürlich erinnerte sie sich. Philip in ihrem Bett.
Sie kamen an geschlossenen Geschäften vorüber; ab und zu fuhr ein Auto oder ein Lieferwagen vorbei. »Du liebst ihn, stimmtâs?«, sagte Joe.
Sie lachte. »Joe, ich habe Philip seit Wochen nicht gesehen.«
»Du hättest dein Gesicht sehen sollen. Es hat richtig aufgeleuchtet, als die Rede auf ihn kam.« In seiner Stimme schwangen Zorn und Gekränktheit mit.
Ruby ï¬el keine Antwort ein. Den Rest des Weges sprachen sie kein Wort mehr. Vor ihrem Haus angekommen, verabschiedete sich Joe kühl. Er fragte nicht, ob er über Nacht bleiben könne.
Sonntagsessen bei den Finboroughs. Das vertraute, angenehme Schwelgen in Licht, Farben und Eleganz. Im Vestibül ï¬el Ruby der Duft der Rosen in der Vase aus venezianischem Glas auf, auf der Konsole lagen Urlaubskarten von Freunden, auf einem Korbsessel ein Paar Lederhandschuhe â vielleicht Isabels oder Saras. Wunderschöne Handschuhe aus weichem weiÃem Rehleder. Sie strich mit einer Fingerspitze darüber.
Ein Speisezimmer voller alter Freunde â die Colvilles, die McCrorys, die Temples â, aber Philip war nicht da. Ihre Freude trübte sich. Gespräche und Gelächter beim Roastbeef mit Yorkshire-Pudding, während drauÃen im Garten Bienen im blauen Rittersporn summten.
Das Mädchen trug ein Tutti Frutti auf. Dann durchschnitt das Läuten der Haustürglocke die Gespräche. Schritte im Vestibül. Philip trat ein.
»Liebling«, rief Isabel.
Philip sah sich erstaunt um. »Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass ihr Gäste habt.«
»Es ist schön, dass du da bist, Schatz«, sagte Isabel. »Ich habe eine telefonische Nachricht bei deinem Mädchen hinterlassen. Hat sie es dir nicht ausgerichtet?«
Philip hatte etwas Gehetztes. »Vielleicht habe ich es vergessen â«
»Komm, setz dich zu uns und iss einen Teller Tutti Frutti.«
»Ich komme lieber später noch mal vorbei.«
»Deine Mutter hat gesagt, du sollst dich setzen«, knurrte Richard ihn an.
Philips Gesicht bekam einen harten Ausdruck. Als Isabel leise sagte: »Philip, bitte«, setzte er sich und begrüÃte rasch die Gäste am Tisch. Seinen Vater ignorierte er, wie Ruby bemerkte.
Dunkelroter Saft quoll aus der Kuppel des Puddings, als Isabel sie mit einem Löffel aufbrach. Gedämpftes Geplauder, während Isabel auftat und das Mädchen die Schälchen herumreichte. Als sie zu Philip kam, schüttelte der den Kopf.
»Nein, danke. Ich bin nicht hungrig.«
»Was soll das dann«, fragte Richard gereizt, »genau zum Mittagessen hier zu erscheinen?«
»Ich habe doch gesagt, dass ich das Essen vergessen hatte, Vater.«
»Es ist doch alles in Ordnung, Philip?«, fragte Isabel besorgt.
»Vollkommen.«
»Es geht dir gut?«
»Isabel, hör auf mit dem Getue«, sagte Richard.
»Ja, Mama, es geht mir gut, wirklich. Ich bin eigentlich hergekommen, weil ich euch etwas mitteilen wollte. Aber es ist nicht so dringend, es kann warten.«
»Halt dich nur unseretwegen nicht zurück«, bemerkte Richard sarkastisch. »Unsere Gäste würden bestimmt mit Vergnügen hören, was du uns zu sagen hast.«
» Richard «, sagte
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