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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Blumenzwiebeln zu setzen.“
    „Das klingt nach viel Arbeit. Bist du sicher, dass du dir das alles aufbürden willst?“
    „Ich freue mich darauf, und wir brauchen einen Ort, an dem wir uns entspannen können. Übrigens hat Pavel mir versprochen, hier, wo das Glashaus gestanden hat, eine Laube zu bauen. Wenn er das tut, könnte ich Blauregen pflanzen, der im Sommer ein dichtes grünes Dach bildet.“
    „Mr. Quinn verbringt viel Zeit hier und engagiert sich sehr für das Haus.“
    „Er gehört nicht zu den Männern, die dafür eine Gegenleistungverlangen.“ Faith war sich nicht sicher, ob sie sich rechtfertigte oder Pavel verteidigte.
    „Mir ist noch nie ein Mann begegnet, der wirklich gar nichts von einer Frau erwartet.“ Lydia wandte den Blick vom Garten ab und schaute ihre Tochter prüfend an. „Er gefällt dir sehr, nicht wahr?“
    „Dafür gibt es gute Gründe. Er ist witzig, geistreich, charmant. Bei ihm muss ich mich nicht verstellen, sondern kann ganz ich selbst sein.“
    „Das klingt, als würdest du von einem Border Collie sprechen.“
    Faith gab den Versuch auf, ihrer Mutter etwas vorzumachen, und lachte. „Ich denke, wenn ich Pavel begegnet wäre, als ich noch mit David verheiratet war, hätte ich Schuldgefühle gehabt. Denn auch dann hätte ich mich von ihm angezogen gefühlt, trotz Ehering und so.“
    „Dann verstehst du David jetzt vielleicht ein bisschen besser. Und all die anderen Menschen, die ihre Treueschwüre gebrochen haben, und sei es nur vorübergehend.“
    Faith konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Seit wann bist du eine Liberale, Mutter?“
    „Was genau meinst du: Wann ich angefangen habe, eigene Gedanken und Meinungen zu entwickeln? Oder wann ich erkannt habe, dass Moral situationsabhängig ist?“
    „Beides.“
    Lydia hatte offensichtlich keine Lust, weiter über dieses Thema zu reden. Sie wandte sich wieder dem Garten zu und machte eine weit ausholende Geste. „Ich glaube, meine Großmutter wäre sehr zufrieden mit dir – und furchtbar unzufrieden mit mir. Ich bin so froh, dass du das alles in Ordnung bringst.“
    „Dass du dieses Haus nicht haben wolltest, würde dir niemand je zum Vorwurf machen.“
    „Jetzt ist es wieder ein Zuhause.“
    Faith packte die Gelegenheit beim Schopfe und stellte die Frage, die sie am meisten bewegte. „Da wir gerade von einem Zuhause sprechen: Remy und ich haben angefangen, die Tapeten in ihrem Zimmer zu entfernen. Ich habe mich über die Muster gewundert, die wir gefunden haben.“
    „Über Geschmack lässt sich nicht streiten.“
    „Hast du eine der Tapeten ausgesucht?“
    „Ich habe das Haus der Vermietungsagentur überlassen. Sie haben alle Entscheidungen getroffen.“
    Faith versuchte es auf andere Weise. „Unter den neuen Schichten haben wir eine dunkelblaue Tapete und eine mit förmlichen grünen Streifen gefunden.“
    „Remy wird bestimmt keine davon mögen.“
    Faith war mit ihrem Latein am Ende. Wenn sie ihre Mutter nicht direkt auf das Fehlen einer Baby-Tapete ansprach, würde sie keine vernünftige Antwort erhalten.
    Lydia blickte auf ihre Uhr. „Ich muss nach Hause. Heute Abend bekommen wir Besuch. Eine Meute wohlhabender Wähler, die dein Vater beeindrucken will. Eine gemütliche kleine Zusammenkunft von sechzig bis achtzig Personen.“
    Faith wunderte sich, dass Lydia angesichts dessen nicht längst zu Hause war und bei den Vorbereitungen allmählich in Panik geriet. Sie erinnerte sich, dass ihre Mutter früher schon bei deutlich kleineren Partys von Migräneattacken heimgesucht worden war, weil sie zu hart gearbeitet und sich zu viele Sorgen gemacht hatte.
    „Du bist natürlich eingeladen“, sagte Lydia. „Ich habe vergessen, dir das auszurichten.“
    „Erzähl doch nichts. Der Senator hat seit dem Stromausfall kein Wort mehr mit mir gewechselt.“
    Lydia schwieg einen Moment. „Er lässt sich nicht gern belehren. Er schmollt noch.“
    „Er hat sich an dem Abend danebenbenommen.“ Faith hielt kurz inne. „Aber ich werde mich mit ihm versöhnen. Deinetwegen. Der Kinder wegen.“
    „Leiden Alex und Remy unter dem Streit?“
    Faith bezweifelte, dass ihre Kinder überhaupt etwas davon mitbekommen hatten. Joe verhielt sich distanziert, sodass er in ihrem Leben nur eine Randfigur war.
    „ Ich leide darunter“, meinte Faith. „Familien müssen zusammenhalten.“
    „Eine Plattitüde, die man in Frage stellen sollte, wie all die anderen Plattheiten in unserem Dasein.“
    „Bitte?“
    „Ich muss nach

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