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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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offen. Blitzschnell presste er die Hand auf eine Brust.
    „Hmmm ... Gut.“
    Remy war so schockiert, dass sie keine Ahnung hatte, was sie tun sollte. Alles war so schnell gegangen. Eben hatte sie noch überlegt, was seine Lippen da taten, und jetzt zwickten seine Finger schon ihre Brust.
    „Ich denke ...“
    „Nicht denken, Baby.“ Mit seiner freien Hand drehte Enzio ihren Kopf und küsste sie auf den Mund. Er drückte sie gegen den Kühlschrank. Seine andere Hand zog den Reißverschluss von innen langsam weiter auf. Bald war das Jäckchen ganz offen, und er massierte mit beiden Händen ihre Brüste.
    Ihr war ganz schwindelig von den vielen Empfindungen. Die wärmsten Hände, die sie sich vorstellen konnte, pressten sie sanft gegen kaltes Metall. Seine Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen, und seine Hüften gerieten in Bewegung. Sie wollte sich aus seiner Umklammerung befreien und sich zugleich stärker an ihn schmiegen.
    Sie rang noch immer mit diesen widerstrebenden Gefühlen, als die Haustür zuschlug.
    „Fuck!“ Enzio machte einen Satz zurück.
    Remy griff nach dem Reißverschluss. Kaum hatte sie die Jacke hastig geschlossen, betrat auch schon Colin die Küche. „Ich habe ein Buch vergessen. Enz, hast du das Buch über den Korea-Krieg gesehen, das ich gelesen habe?“ Er blieb stehen und blickte Remy an. „Hattest du das eben auch schon an? Wie konnte mir das nur entgehen?“
    Remy war sich sicher, dass ihre Wangen rot leuchteten und Enzios Lippen und Hände eine neonfarbene, blinkende Spur auf ihr hinterlassen hatten.
    „Ich habe ihr die Klamotten geschenkt“, sagte Enzio. „Was hältst du von den Sachen?“
    Colin wirkte überrascht. Skeptisch guckte er erst Remy, dann Enzio an. „Du hast ihr das geschenkt?“
    „Nichts Besonderes. Im Laden ist es aussortiert worden, und ich dachte, Remy würde es stehen.“
    Colin wirkte noch immer etwas beunruhigt. „Klar. Du schaust gut aus, Remy. Klasse.“
    „Ich muss nach Hause.“ Sie fühlte sich ungemein geschmeichelt. „Ich zieh mich besser um. Meine Mutter hat was gegen kurze Röcke.“
    „Vielleicht hat deine Mutter gar nicht so Unrecht“, meinte Colin.
    Enzio suchte in seiner Hosentasche nach Zigaretten. „Misch dich nicht ein.“
    Colin zuckte mit den Schultern.
    Remy machte sich aus dem Staub. Im Badezimmer zog sie erst ihre Jeans hoch, bevor sie den Rock abstreifte. Ihre Finger zitterten so sehr, dass sie den BH-Verschluss fast nicht zubekommen hätte. Als sie das Bad verließ, war Colin schon wieder weg, und Enzio stand rauchend an der Spüle.
    „Zu dumm, dass ich schon wegmuss.“ Sie war sich nicht sicher, ob das der Wahrheit entsprach, aber es klang jedenfalls cool.
    „Nächstes Mal achten wir drauf, dass er uns nicht stören kann.“
    Nächstes Mal. Diese Option brachte alle Stellen, die er berührt hatte, wieder zum Glühen. Gleichzeitig jagte sie ihr einen gehörigen Schrecken ein.
    „Danke für die Klamotten“, sagte sie.
    „Heb sie auf und zieh sie nächstes Mal wieder an, wenn wir allein sind.“
    Sie lächelte – oder versuchte es zumindest.
    Als sie auf den Gehweg trat, keimte in ihr für einen kurzen Augenblick die Hoffnung auf, dass ihre Mutter bereits zu Hause sein würde und sie ihr Rede und Antwort stehen müsste und ihr alles sagen könnte, was passiert war. Aber als sie dort eintraf, war alles still.
    Sie setzte sich an das Klavier ihrer Ururgroßmutter und fing an, ein Lied zu spielen, das sie gelernt hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war.

24. KAPITEL
    „Ich fürchte, es hat mir hier besser gefallen, als noch alles mit Unkraut zugewuchert war. Da sah es hier zumindest grün aus.“
    Faith und Lydia waren gerade zum Mühlstein hinuntergewandert, um sich Violets Inschrift anzugucken. Der Tonnenmann hatte Wort gehalten und am Vortag die letzte Efeuranke ausgerissen. Der Garten wirkte vollkommen trostlos.
    „Ich weiß, es schaut schrecklich aus. Aber am Montag kommt ein Gartenbaumensch, der die toten Bäume zerlegt und ihre Wurzeln ausbuddelt. Das ist teuer, aber immerhin könnte ich mit all dem Brennholz ein paar Jahre heizen.“
    „Und dann?“
    „Dann pflanzen Alex und ich neue Bäume und Sträucher, die ich in einer Großgärtnerei besorge. Ähnliche Sorten, wie sie in Violets Garten wuchsen. Die Beete werde ich erst im Frühjahr mit Stauden bepflanzen, wenn ich dir und meinen Freundinnen in McLean ein paar Stecklinge abschwatzen kann. Und in diesem Herbst habe ich vor, ein paar günstige

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