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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Gegend. Sie spürte, wie der grobe Jeansstoff über ihre Haut glitt, und die kühle Luft an den Beinen. Der grüne Pullover landete am Fuß einer mächtigen Fichte.
    Sie roch Harz und Kaminrauch und den unvergleichlichen, erdigen Duft von Pavels Haut. Mit vereinten Kräften rückten sie seinem Pullover und dem „Scavenger“-Sweatshirt zu Leibe. Im schwachen Licht des Mondes erkannte sie, dass seine breite, feste Brust behaart war. Unter ihren Händen erbebten seine Muskeln, und sie entdeckte, dass seine Haut glühte, als säßen sie noch immer vor dem lodernden Kamin.
    Als er ganz entblößt war und sich über sie beugte, hatte sie einen klaren Moment. Einen Augenblick, in dem sie sich wunderte, was sie hier eigentlich tat und wie schnell und unbedacht sie sich in diese Lage manövriert hatte. Sie hatten kein Wort gesprochen: keinWort der Liebe oder auch nur der Leidenschaft. Sie war nicht der Meinung, dass das hier viel mit Liebe zu tun hatte. Sie begehrte ihn. Sie wollte sich als Frau fühlen.
    Sie brauchte ihn, um wieder ganz Frau zu werden.
    Er wühlte in einer Tasche seiner Jeans herum, und die eben noch so geschickten, graziös sich bewegenden Hände schienen nun ihren Dienst zu versagen. Er murmelte etwas Unverständliches und wirkte frustriert. Noch immer fluchend, zog er schließlich ein Plastiktütchen hervor, das ihr bekannt vorkam.
    Jetzt verstand sie, warum er bei „Granger’s Store“ gehalten hatte.
    Obwohl das wieder aufwallende Verlangen ihr bereits alle Hemmungen und jeden Verstand zu rauben drohte, musste sie lachen. „Oh Pavel, das hast du bei ,Granger’s‘ geholt?“
    „Ertappt.“ Er beugte sich wieder über sie, zögerte dann aber. „Möchtest du es wirklich? Bist du dir sicher, Faith?“
    „Sicher bin ich mir gar nicht – aber mach weiter!“
    Die wenigen Sekunden, in denen er das Kondom überstreifte, erschienen ihr unendlich lang. Dann war er wieder über ihr und zog sie an sich.
    „Ich bin mir absolut sicher, dass ich dich will“, meinte er.
    Sie streckte die Arme aus und genoss seinen schweren Körper und die festen Stöße seiner Lenden. Sie ergab sich ihrer ungestümen Lust, die sich schon kurz darauf in tiefe Entspannung verwandelte.

26. KAPITEL
    Es tat ihr nicht Leid, obwohl all ihre Instinkte ihr sagten, dass sie den Vorfall eigentlich bedauern sollte. Nicht, weil sie rechtlich noch immer eine verheiratete Frau war. Nicht, weil sie sich immer an die Spielregeln gehalten hatte, die andere für sie aufgestellt hatten. Nicht einmal, weil sie nun mit den Konsequenzen fertig werden und mit Pavel klären musste, in was für einem Verhältnis sie nun eigentlich zueinander standen.
    Es tat ihr nicht Leid, weil sie so unglaublich glücklich war. Und obwohl sie ein Leben lang ihr Recht, sich als Frau zu fühlen und ihre Sexualität auszukosten, in Frage gestellt hatte, war sie sich jetzt sicher, dass sie dieses Glück verdiente.
    Sie war an diesem Morgen am äußersten Rand von Pavels Bett erwacht; sein Arm hatte über ihren nackten Brüsten gelegen, und seine Knie hatten ihr ins Kreuz gedrückt. Dass er sich so breit gemacht hatte, überraschte sie nicht.
    Nach dem ersten Schreck war ihr bewusst geworden, dass sie sich dafür niemals schämen würde: nicht für die Nacht, die sie mit ihm verbracht hatte – und vor allem nicht für ihr wieder hergestelltes Selbstvertrauen.
    Denn welche Frau könnte noch an ihrer Attraktivität zweifeln, wenn solch ein Mann sie begehrte? Und ihr ging es nicht anders. Einst hatte sie sich eingebildet, sich zu David hingezogen zu fühlen. Jetzt wusste sie es besser.
    „Faith?“
    Faith blickte hoch und begriff, dass Lydia ihr eine Frage gestellt hatte. Am Nachmittag war sie nur eine knappe halbe Stunde vor ihrer Mutter und den Kindern zu Hause eingetroffen, gerade noch rechtzeitig, um sich umzuziehen und alle Nachrichten auf ihremAnrufbeantworter zu löschen, damit niemand merkte, dass sie den ganzen Vormittag nicht daheim gewesen war.
    „Tut mir Leid. Ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen. Ich bin müde.“ Sie unterdrückte ein Lächeln.
    „Ich habe dich gefragt, ob es gestern Abend nett war.“
    „Hm-m. War es.“
    „Seid ihr in ein gutes Restaurant gegangen?“
    „Wir waren auf dem Land. Sehr schlicht, aber das Essen war ausgezeichnet.“ Faith fiel auf, dass ihr Versuch, für ihre Mutter Kaffee zu kochen, nach dem Einfüllen des Wassers in die Maschine irgendwie zum Erliegen gekommen war, und suchte nach einem Filter.
    „Also, den

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