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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Kissen zierten das Sofa.
    Weihnachten stand vor der Tür, und ihre Scheidung würde bald durch sein. Faith hatte den Kaltstart in ihr neues Leben geschafft. Das Problem war, dass sie sich auf die kommende, ruhigere Zeit nicht freuen konnte. Jetzt, da sie sich nicht mehr pausenlos um hundert Sachen gleichzeitig kümmern musste, fürchtete sie sich ein wenig vor zu viel Leerlauf.
    Die Schule tauchte vor ihr auf, und David wartete schon vor dem Haupteingang. Er sah besser aus als bei ihrer letzten Begegnung. Nicht mehr so abgehärmt; außerdem wirkte er nicht mehr so gehetzt. Er lächelte, als er sie erblickte, aber sie war zu lange mit ihm verheiratet gewesen, um sich davon täuschen zu lassen. David war nervös.
    Sie blieb direkt vor ihm stehen und stellte erleichtert fest, dass sie ihn inzwischen treffen konnte, ohne das Gefühl zu haben, keine Luft mehr zu bekommen.
    „Du schaust gut aus“, sagte sie. „Etwas entspannter.“
    „Die Dinge laufen gut.“ Mehr wollte er offenbar nicht verraten.
    In ihren wenigen Gesprächen hatte er Ham nie erwähnt, und Faith hatte nie nach ihm gefragt. Jetzt wagte sie es. „Lebst du noch mit Ham zusammen?“
    „Ja.“
    „Er hat dir in dieser schweren Zeit sicher viel Halt gegeben.“ Er wusste offenbar nicht, wie er darauf reagieren sollte. „Du siehst auch gut aus, Faith.“
    „Ich bin ziemlich erschöpft. Es gab so viel zu tun.“
    „Alex hält mich auf dem Laufenden. Das Haus ist fast fertig?“
    „Vorläufig. Den Dachboden kann ich erst angehen, wenn ich im Lotto gewonnen habe. Das wird Phase zwei.“
    Sie betraten die Schule. Faith hatte oft genug zu Beratungsgesprächen erscheinen müssen, um ihren Weg durch die Flure zu finden, aber David war zum ersten Mal hier.
    „Es ist nicht gerade wie in der Akademie“, meinte er.
    „Es ist nicht mehr dieselbe Welt“, erwiderte sie.
    „Alex hat der Wechsel gut getan. Wir hätten uns bei der Schulwahl mehr daran orientieren sollen, wer er war, und weniger daran, wer er in unseren Augen sein sollte.“
    Diese Einsicht überraschte Faith. „Wer sollte er denn in deinen Augen sein?“
    „Ich.“ Er grinste, fast der alte David. „Nur hetero.“
    „Ich weiß nicht, warum ich mich in diesem Punkt – und überhaupt in jeder Hinsicht – so stark von dir habe beeinflussen lassen. Wenn es zwischen uns nicht zum Bruch gekommen wäre, hätte ich bis zum Tag meines Todes geglaubt, dass meine eigene Meinung einen feuchten Dreck wert ist.“
    „Ich habe dich nie drangsaliert, sondern deine Ansichten respektiert.“
    „Solange sie mit deinen übereinstimmten.“ Versöhnlicher fuhrsie fort: „Aber immerhin, ich war erwachsen, ich hätte dir widersprechen können. Als ich geboren wurde, hat jemand meinen ,Ja, Ma’am, nein, Ma’am‘-Knopf gedrückt, und dabei ist es geblieben. Aber jetzt wird mich niemand mehr dazu bringen, an mir selbst zu zweifeln.“
    „Das ist gut.“ Es klang, als meinte er es ehrlich, und das erstaunte sie.
    Sie hatten die Sporthalle erreicht, in der die Präsentation stattfinden sollte. Kinder und Eltern drängelten sich durch die Tür. David und Faith fädelten sich in den Strom ein.
    An den Wänden der Halle waren Tische aufgebaut, weitere Tischreihen durchzogen den gesamten Raum. Jemand kündigte etwas über Mikrofon an, aber die Anlage war so schlecht und in der Halle war es so laut, dass sie nur einzelne Worte aufschnappten.
    „Weißt du, wo er ist?“
    „Wir haben sein Zeug vorhin ins Klassenzimmer gebracht.
    Also müssen wir ihn wohl suchen.“
    Sie kamen an Experimenten vorbei, in denen die Wärmedämmeigenschaften der Luft, die Leitfähigkeit verschiedener Flüssigkeiten und die Bleichkraft verschiedener Zahnpasten gemessen wurden. Ein einfallsreicher junger Mann hatte eine Methode entwickelt, die Saugfähigkeit von einem halben Dutzend Papierküchentuchsorten zu quantifizieren. Faith merkte sich den Namen der besten Marke.
    In der Biologie-Reihe – wo heute eine Menge Regenwürmer ein freudloses Dasein fristeten – entdeckten sie auf halber Höhe Alex, inmitten einer Traube faszinierter Zuhörer.
    Faith begriff sofort, wieso sie ihm so andächtig lauschten. Sie hatte gewusst, dass das Projekt gut war und er viel Energie hineingesteckt hatte, und ihm geholfen, all die Tabellen auf das Poster zukleben, aber die eigentliche Hauptattraktion hatte sie nie zu Gesicht bekommen.
    „Seht euch das an! Wow! Tanz, du alte Ratte!“ Ein Junge, der eher in Remys Alter zu sein schien, stand direkt vor

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