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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Stadtführer zweimal am Tag eine Horde Leute anschleppten, die auf dem Gehweg standen und glotzten. Obwohl ich es nur an Studenten vermieten konnte. Und irgendwann, als ich wusste, dass Hope nie zurückkehren würde, wollte ich es auch nicht mehr verkaufen.“
    „Vielleicht braucht das Haus wieder eine Familie als Bewohner. Ich bin mir sicher, dass das Leben in der Stadt für Remy und Alex eine große Chance wäre. Am Anfang wären sie vielleicht nicht glücklich und möglicherweise ist es ein Fehler, sie hierher zu bringen, aber bei so vielen Veränderungen – fällt eine weitere da noch ins Gewicht? Wir wären unabhängig und täten dir einen Gefallen. Du musst mir das Haus nicht gleich überschreiben, wenn du dich noch nicht festlegen willst. Lass uns einfach hier wohnen, bis wir wieder Tritt gefasst haben.“
    „Eventuell ist es für dich steuerlich aber nicht von Vorteil,wenn ich dir das Haus vor meinem Tod überschreibe. Ich muss das mit meinem Anwalt besprechen.“
    Trotz einer Vielzahl von Bedenken wurde Faith noch euphorischer. „Das ist eine gute Idee.“
    „Dein Vater wird nicht einverstanden sein. Ich hätte eine Hypothek aufgenommen, um das Haus in Stand zu setzen, und die Mieteinkünfte zur Abzahlung verwendet. Ich garantiere dir, dass er keinen Finger krümmen wird, um dir zu helfen.“
    „Ich brauche seine Hilfe nicht“, sagte Faith.
    „Joe hat kein Mitspracherecht, was euren Einzug angeht.“ Lydia lächelte grimmig. „Das Haus gehört mir. Sein Name steht nicht auf der Urkunde. Wenn ich mich entschließe, es euch zu überlassen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als es zur Kenntnis zu nehmen.“
    „Ich will mich nicht zwischen euch stellen.“
    Lydia schwieg.
    Faith schaute sich in dem Raum um, der einst Hopes Kinderzimmer gewesen war. „Dieses Haus verdient eine zweite Chance. Es ist lange genug bestraft worden. Es hat etwas Besseres verdient als Bierbesäufnisse und Gettoblasterlärm. Wenn du mich lässt, kann ich es wieder in ein Zuhause verwandeln.“
    „Ich werde es vermutlich verkraften, wenn dir das gelingt.“ Lydia klang fast so, als bereite ihr der Gedanke an Joes Missbilligung Freude.
    „Es sieht so aus, als hätten wir eine Abmachung.“
    Faith spürte die Hand ihrer Mutter auf der Schulter. Kurz. Leicht. Diese Berührung, die womöglich sogar als Trost gemeint war, überraschte sie mehr als alles andere an diesem Tag.

5. KAPITEL
    In McLean war Remys Zimmer fast so groß wie ein ganzes Stockwerk im Haus an der Prospect Street. Sie hatte ein eigenes Bad und einen Wandschrank, der groß genug war, um ein Pferd darin unterzustellen. Faith fragte sich, was David und sie sich dabei gedacht hatten, als sie mit den Plänen des Architekten einverstanden gewesen waren. Vielleicht hatten sie geglaubt, ein perfektes Haus sorge für eine perfekte Kindheit. Sie erinnerte sich, dass sie versucht hatte, das Haus so freundlich, so gemütlich zu gestalten, dass die Kinder es nie würden verlassen wollen. Dummerweise war ihr das gelungen.
    Jetzt, ein paar Stunden nach ihrem Ausflug nach Georgetown, war es im Haus in McLean eigentümlich still. Im Augenblick stand Faith in der Tür zu Remys Zimmer und wartete darauf, dass ihre Tochter sie hineinbat. Remy saß mit verschlossener Miene im Schneidersitz mitten auf ihrem weißen Himmelbett und schwieg.
    „Megan hat keine Zeit, was?“ fragte Faith.
    „Sie übernachtet bei Jennifer.“ Remy warf sich auf den Rücken und starrte den Baldachin an.
    „Darf ich reinkommen?“
    „Wenn es sein muss.“
    Faith durchquerte das Zimmer, vorbei an einer Regalwand, in der die Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke aus vierzehn Jahren ordentlich aufgereiht waren – eine Rückschau auf Remys Leben. Sie hockte sich auf die Bettkante. „Du bist traurig.“
    „Bin ich nicht.“
    Faith suchte nach einem Weg, um an Remy heranzukommen.
    „Wenn ich du wäre – und ich weiß, dass ich nicht du bin –, hätteich das Gefühl, dass mein Leben zu Ende geht. Alles verändert sich, und man kann nichts dagegen tun.“
    „Und?“
    „Na ja, nichts tun zu können frustet.“
    „Du musst nicht wie ein Teenager reden, damit ich dir zuhöre.“
    Faith wartete.
    „Alle wissen über Daddy Bescheid. In der Schule, hier in der Straße. Wieso hast du es nicht gleich gewusst? Du warst mit ihm verheiratet.“
    Faith war sich im Klaren, dass Remy unter Davids Abwesenheit am meisten litt. Sie hatte ihm näher gestanden als Alex. Remy und David hatten immer eine sehr tiefe

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