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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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war dunkel, aber er sah Remy, die auf einer Matratze am Boden lag, und einen geschmeidigen jungen Mann, der in der Ecke stand und sich die Hosen hochzog.
    Wie er das Zimmer durchquert hatte, wusste er nicht mehr. Eben hatte er noch in der Tür gestanden, jetzt packte er Enzio an den Schultern und schleuderte ihn an die nächste Wand.
    „Hey!“ Enzio versuchte sich loszureißen, aber David hielt ihn fest. „Hey, wir haben gar nichts getan, Mann.“
    David stieß Enzio so fest nach hinten, dass sein Kopf an die Wand knallte und er benommen zu Boden sank. David ließ ihn los und kniete sich neben die Matratze. Remy zog ihre Bluse herunter und schluchzte.
    „Bist du okay?“
    „Daddy ...“ Sie stürzte sich in seine Arme. David drückte sie an sich und strich ihr übers Haar.
    „Es ist vorbei, Schatz. Es ist nichts passiert.“ Er war sich nicht sicher, ob das stimmte, aber er wünschte sich heiß und innig, dass es wahr wäre.
    „Sie ist vierzehn!“ Colin hockte neben Enzio am Boden und schüttelte ihn.
    „Remy, erzähl mir, was hier passiert ist“, sagte David. „Ich muss wissen, ob ich die Polizei rufen soll.“
    Sie schluchzte so sehr, dass er Sorge hatte, ob sie überhaupt sprechen konnte. Sie stammelte: „Wir – sind hochgekommen, um – zu kiffen. Ich – ich – wir haben ein paar Joints geraucht. Ich – vielleicht bin ich – eingeschlafen. Und als ich aufgewacht bin – hat er mich – ausgezogen.“
    David spürte einen Stich im Herzen. „Hat er dich vergewaltigt, Remy?“
    „Nein. Er hat versucht – meinen Slip –“ Sie schluchzte. „Seine Hände waren – überall, dann hast du gerufen – und er hat mir befohlen – still zu sein – und ich habe dich gerufen, aber du hast es nicht gehört –“
    Enzio versuchte Colin wegzudrücken. „Die kleine Schlampe! Sie hat behauptet, dass sie achtzehn ist. Woher sollte ich wissen, das sie erst vierzehn ist?“
    David schloss die Augen. „Raus mit ihm, Colin. Bevor ich mich vergesse.“
    „Es war mein Fehler. Es war mein Fehler!“ Remy klammerte sich noch stärker an David.
    Er streichelte ihr Haar und redete beruhigend auf sie ein, während Colin Enzio aus dem Zimmer bugsierte. Dass sie an ihrerLage eine Mitschuld trug, ließ sich nicht leugnen. Sie hatte alle belogen, und diese Lügen hatten sich gegen sie gewandt.
    Als sie sich beruhigt hatte, half er ihr, ihre Kleidung zu ordnen und die Schuhe anzuziehen. Dann legte er ihr den Arm um die Schulter, und sie standen auf. Er nahm ihren Mantel, erkannte ihren Rucksack auf dem Boden neben der Tür und griff nach ihm. „Schaffst du die Treppe?“
    Sie nickte. „Es tut mir Leid, Daddy. Es tut mir Leid ...“
    „Ich weiß. Lass uns hier verschwinden.“
    Unten trafen sie nur Colin an. Er wirkte fassungslos, wohl weil er sich für das, was passiert war, mitverantwortlich fühlte.
    „Wo ist Ihr Mitbewohner?“ wollte David wissen, während Remy an seiner Seite leise schluchzte.
    „Er ist gegangen.“
    „Ich werde Anzeige erstatten, wenn er nicht hier auszieht und die Prospect Street verlässt.“
    „Ich werde dafür sorgen. Den kann sowieso keiner leiden.“
    „Sie können ihm ausrichten, dass ich am Montag vorbeikomme, um das zu überprüfen. Wenn sein Zeug dann noch hier ist, melde ich das, was heute passiert ist, als versuchte Vergewaltigung einer Minderjährigen.“
    „Er wird weg sein.“ Colin warf Remy einen Blick zu. „Hey, Remy, alles in Ordnung?“
    Sie weinte nur lauter.
    „Sie ist ein gutes Mädchen“, sagte Colin zu David. „Sie hat nur so getan, als wäre sie älter. Ich nehme an, sie hat nicht geahnt, wozu so ein Spielchen führen kann.“
    „Jetzt weiß sie es.“ David drückte seine Tochter fester an sich. „Lass uns gehen, Schatz.“
    „Wirst du es ... Mom erzählen?“
    „Du weißt, dass ich das muss.“
    „Sie wird mich hassen! Sie wird mir nie wieder ein Wort glauben.“
    „Sie wird dich nicht hassen.“ Glaubwürdigkeit war ein anderes Thema. Er zog Remy den Mantel an und knöpfte ihn zu, wie er es Hunderte von Malen getan hatte, als sie klein war. Dann führte er sie zur Tür.
    Draußen schien die frische Luft sie zu beleben. Sie keuchte, als die Kälte ihr ins Gesicht schlug, auch ihr Kopf wurde offenbar wieder klar. Als sie am Reihenhaus angekommen waren, hatte sich ihr Schluchzen gegeben.
    Die Tür war nicht abgeschlossen. David drückte sie auf und schob Remy vor sich her. Faith stand mit Pavel Quinn in der Diele. „Remy?“ fragte sie.
    Remy fing

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