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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Bestellung auf, die er um eine Schale Pommes frites mit Chilipulver ergänzte, mit denen er Alex zu begeistern hoffte.
    Sobald die Serviererin gegangen war, versuchte er ein unverfängliches Thema anzuschlagen. „Was willst du mit deinem Zimmer anfangen?“
    „Weiß nicht.“
    David unternahm einen erneuten Anlauf. „Der Dachboden ist groß genug, um richtig was daraus zu machen.“
    „Ja.“
    „Es ist schwer für dich, hm?“
    Alex blickte auf. „Was?“
    „Alles. Die ganze Chose. Ich. Deine Mom. Remy. In der Prospect Street wohnen. Die neue Schule.“
    „Denk schon.“
    Sie schwiegen sich an und trauten sich nicht, einander anzuschauen. Dann seufzte David. „Alex, was da abgelaufen ist, lässt sich schwer erklären.“
    „Du sollst es mir gar nicht erklären.“
    Wieder schwiegen sie.
    „Tja, aber mir bleibt nichts anderes übrig“, sagte David. „Ob du nun willst oder nicht und ob ich die richtigen Worte finde oder nicht. Ein paar Dinge musst du einfach wissen.“
    „Nein.“ Alex blickte auf. In seinen Augen flackerte Wut. „Das ist krank. Ich möchte davon nichts hören.“
    David hatte das Gefühl, dass er sich keinen schlechteren Zeitpunkt hätte aussuchen können, um seine Kinder über seine sexuellen Neigungen aufzuklären. In ihrem Alter taten sich selbst Heranwachsende mit heterosexuellen Eltern schon schwer genug mit dem Thema. Einen schwulen Vater zu haben, der sich erst so spät zu seiner Veranlagung bekannte, musste um Klassen schlimmer sein.
    „Ich werde dir nichts erklären, was du nicht wissen willst, aberdu musst verstehen, dass ich es mir nicht ausgesucht habe, Alex. Ich habe mich nur entschieden, mir selbst und allen anderen gegenüber ehrlich zu sein. Aber ich bin immer noch ich. Ich bin der Dad, der ich immer war, außer dass ich dir jetzt zum ersten Mal in einem bestimmten Punkt die Wahrheit sage.“
    „Vielleicht hättest du uns besser einfach weiter etwas vormachen sollen.“
    „Das wäre in mancher Hinsicht einfacher gewesen.“
    „Warum hast du’s dann nicht getan?“
    Warum hatte er sich nicht entschieden, ein Doppelleben zu führen? Mit Faith den Schein gewahrt und hinter ihrem Rücken seine andere Seite ausgelebt? Er seufzte erneut. „Um ehrlich zu sein, ich dachte wohl, es sei wichtiger, aufrichtig zu sein.“
    „Du hast Mom wehgetan. Du hast die ganzen Jahre mit ihr zusammengelebt, ohne sie zu lieben.“
    „Ich habe sie immer geliebt. Ich glaube, ich liebe sie noch immer, nur auf andere Weise. Ich weiß, wie schwer das zu begreifen ist. Aber irgendwann wirst du es verstehen.“
    „Ich? Ich bin nicht wie du!“ Alex rutschte auf der Bank zur Seite, als wolle er abhauen.
    David hielt ihn am Arm fest. „Alex, so habe ich das nicht gemeint. Einen schwulen Vater zu haben heißt doch nicht, dass man selbst schwul ist. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Mach dir da keine Gedanken. Ich habe ausdrücken wollen, dass du es eines Tages, wenn du dich in ein Mädchen verliebst, verstehen wirst.“
    Alex schüttelte Davids Hand ab, blieb aber sitzen. „Ich möchte nicht mehr darüber reden.“
    Damit konnte David leben; das Wichtigste war ohnehin gesagt. „Komm wieder her und erzähl mir, was du gerade mit deinemComputer anstellst. Sieht so aus, als hättest du ein paar Änderungen vorgenommen.“
    Alex rutschte zurück in die Ecke. „Die dir nicht gefallen dürften.“
    „Verrat’s mir.“
    „Ich habe die Sperren umgangen.“
    „Du hast Recht, das passt mir gar nicht.“ Und vor allem ärgerte es ihn, dass Faith nichts dagegen unternahm.
    „Was wirst du tun?“ fragte Alex.
    Früher hätte David Alex vor die Wahl gestellt, die Zugangsbeschränkungen entweder wiederherzustellen oder den Computer abzugeben. In der guten alten Zeit, vor nur wenigen Monaten, als er noch zu wissen glaubte, was richtig und was falsch ist.
    David zuckte mit den Achseln. „Ich muss wohl einfach an deine Vernunft appellieren. Vergiss nicht, dass ein Computer nur eine Maschine ist. Da draußen wartet eine ganze Welt darauf, von dir entdeckt zu werden, und du wirst sie nicht kennen lernen, wenn du den ganzen Tag vor dem Bildschirm hockst.“
    „Ich kann jetzt im ganzen Internet surfen und mir nicht nur die paar Seiten anschauen, die du für mich freigeschaltet hast.“
    „Können wir uns darauf verlassen, dass du keine Seiten besuchst, auf denen du nichts zu suchen hast?“
    Alex zog eine Grimasse. „Solche Ermahnungen hat es früher nicht gegeben. Aber nur weil mir keiner

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