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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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irgendwie kamen ihr die Worte nicht recht über die Lippen. Vermutlich, weil sie daran zweifelte, ob sie stimmten. Auch wenn er bald ihr Exmann war, hatte sie trotz ihrer scharfen Kritik an ihm den Verdacht, dass Davids Meinung ihr auch künftig wichtig sein würde.
    Sie senkte die Stimme. „Ich wünschte, du hättest mich einfach misshandelt, David. Mich im Keller eingesperrt oder mein Erbe versoffen. Dann könnte ich dich hassen.“
    „Ich glaube nicht, dass du hassen kannst.“
    „Vielleicht bin ich in der Lage, mich genauso gut zu verstellen, wie du es getan hast.“
    „Es dürfte dir schwer fallen, mit mir mitzuhalten.“
    Vielleicht suchte er Trost, aber sie war noch nicht so weit, ihn ihm zu spenden. Stattdessen trat sie beiseite und ließ ihn hinein. „Alex’ Zimmer ist das gleich neben der Treppe.“
    Er schaute sich kurz um und nickte Lydia zu, wohlweislich ohne etwas zu sagen. „Die Grundsubstanz des Hauses ist gut, Faith.“
    „Das und eine unerschöpfliche Geldquelle werden ein Schmuckstück daraus machen.“
    „Ich habe vielleicht eine Stelle in Aussicht.“
    „Wie stehen die Chancen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Eins zu hundert.“
    „Na, das ist doch immerhin schon eine kleine Verbesserung.“
    „Ich bemühe mich wirklich. Bald werde ich im Stande sein, dir mehr Geld zu geben. Vielleicht wirst du dieses Haus schon bald auf Vordermann bringen können, ohne dich selbst kaputtzumachen.“
    Sie bezweifelte nicht, dass er sich bemühte oder dass er ihnenhelfen wollte. Aber es war fraglich, ob die Menschen in den politischen Kreisen, in denen er sich bewegt hatte, ihm je vergeben würden. „Geh und hol Alex herunter! Oder soll ich es tun?“
    „Nein, ich möchte sein Zimmer sehen.“
    „Frag ihn, ob er dir die Kätzchen zeigt.“
    „Kätzchen?“
    „Er wird es dir erklären.“ Faith blickte David nach, als er nach oben verschwand. Sie hörte Alex’ Tür klappen und leise Stimmen. Einen Augenblick später kam Marley nach unten.
    „Du willst, dass er und Mr. David was zusammen unternehmen, was?“ fragte sie.
    Faith hoffte, dass dies tatsächlich ihr Wunsch war. Sie wollte das, was für ihren Sohn das Beste war.
    „Ein Junge braucht seinen Vater.“
    Sie vernahm erneut eine Tür und Schritte in Richtung Speicher. Alex führte seinen Vater zu den Kätzchen.
    David ging mit Alex zu „Johnny Rocket’s“, einem nostalgisch im Fünfziger-Jahre-Look eingerichteten Diner. Er vermutete, dass er mit Hamburger und Milchshake nicht verkehrt lag. Auch wenn Alex jetzt in der Hauptstadt der Multi-Kulti-Cuisine wohnte, würde ihm amerikanisches Fastfood wohl vermutlich noch immer schmecken.
    „Möchtest du einen Rocket Double?“ David klang, als spräche er mit einem Fremden. Früher hatte er seinen Sohn nie von sich aus gefragt, was dieser wollte. Alex hatte immer erst an seinem Ärmel zupfen oder direkt vor seiner Nase mit der Hand wedeln müssen.
    Alex nahm die Speisekarte kaum wahr. „Ich weiß nicht. Was ist das?“
    „Ein doppelter Burger mit Käse. Soll ich ihnen sagen, dass sie die Tomate weglassen sollen?“
    „Ja.“
    David legte die Speisekarte hin. „Ein Schoko-Shake?“
    „Hm-m.“
    „Ich bestelle dasselbe.“ Er hatte leichte Gewissensbisse, weil Ham überzeugter Vegetarier war, aber David spürte seit Wochen ein heimliches Verlangen nach Rindfleisch.
    Alex ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. David beobachtete, wie sein Sohn auf das blitzende Chrom, die roten Polsterbänke und weißen Uniformen der Bedienung reagierte. Alex war viel zu jung, um solche Diners noch zu kennen. Selbst David konnte sich kaum an diese Zeit erinnern. Aber er wusste noch, dass er einmal nach einem Erweckungsgottesdienst in einem winzigen Städtchen in Georgia mit seinem Vater in einem Laden gewesen war, der fast genauso ausgesehen hatte. Arnold Bronson hatte an jenem Abend so viele Seelen gerettet, dass er ein wenig feiern wollte.
    Feiern waren in seiner Kindheit eine Seltenheit gewesen, deshalb konnte David sich an diese so gut erinnern. Sein Vater hatte sich viel mehr um verlorene Seelen gesorgt als um die, die er hätte retten können. Er hatte hohe Erwartungen in David gesetzt, aber sich selbst sogar noch mehr abverlangt. Er hatte die Welt auf die Wiederkunft Christi vorbereiten und alle Sünden vertreiben wollen. Auf dem Sterbebett hatte er David angefleht, sein Nachfolger zu werden.
    Jetzt musste Arnold in seinem Grab rotieren.
    David winkte eine Kellnerin heran und gab die

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