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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Brei.«
    »Kein Wunder.« Sam warf einen Blick auf ihre Liste. »Das ist gut.«
    Sie hatte ihnen mehr als nur Namen geliefert. Beziehungen zu dem Verstorbenen, soweit sie ihr bekannt waren, standen in Druckbuchstaben neben jedem Namen, zusammen mit Telefonnummern und mutmaßlichen, möglichen Adressen.
    »Das ist mehr als gut«, sagte er einen Augenblick später.
    »Nur dass ich mir nicht vorstellen kann, dass einer von ihnen irgendetwas nützen könnte«, erklärte Gail bekümmert. »Ich meine – wie soll denn der Typ, von dem Andy sagte, er würde bei einer Videothek neu erschienene DVDs für ihn zurücklegen, helfen, diesen Menschen zu finden, seinen ...?«
    Sie brach ab, außerstande, das Wort auszusprechen.
    Sie ließen ihr ein paar Augenblicke Zeit.
    »Soll ich Ihnen vielleicht einen Tee machen?«, bot Martinez an.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es geht schon.«
    »Kommen wir noch einmal zurück zu seinem Lebensstil, den Sie letztes Mal erwähnten«, bat Sam.
    »Ja.« Ihr Tonfall war leise, trauriger als je zuvor.
    »Sie erwähnten Clubs und den Strand.«
    »Ich weiß noch immer nicht, welche Clubs.«
    »Ist Ihnen sonst noch irgendetwas eingefallen?«
    »Manchmal ist er auf Partys gegangen«, sagte Gail.
    »Partys von Freunden?«
    »Eher nicht. Diese offenen Partys, nehme ich an – er sagte, er würde im Internet davon erfahren, in Chatrooms vielleicht.« Ihr Blick huschte hinüber zu ihrem VAIO-Notebook, das auf einem Schreibtisch in der Ecke stand. »Wie ich Ihnen schon sagte, er hat manchmal meinen Laptop benutzt – Sie können ihn sich gern ansehen oder auch mitnehmen, wenn Sie müssen.«
    Martinez beugte sich vor, sah sie mit seinen dunklen Augen gebannt an. »Hat Andy je irgendwelche bestimmten Chatrooms erwähnt?«
    »Oder irgendwelche Webseiten, an die Sie sich erinnern können?«, ergänzte Sam.
    »Ich glaube nicht«, sagte Gail. »Aber ich nehme an, wenn er welche besucht hat, dann könnten sie noch immer im Cache sein.«
    Gleich bei ihrer Ankunft hatten Sam und Martinez ihr erklärt, dass ein Durchsuchungsbefehl sich auch auf Gails Privatsphäre und ihr Eigentum erstrecken würde. Die junge Frau aber wollte den Cops sowieso helfen, so gut sie konnte, auch ohne schriftliche Anordnung. Sam hatte sie dann wissen lassen, wie unverzichtbar es war, Durchsuchungsbefehle selbst in den Fällen einzuholen, in denen ein Einverständnis gegeben worden war.
    Denn kaum etwas war zermürbender für einen Cop, als mit ansehen zu müssen, wie stichhaltige Beweise aufgrund eines Formfehlers vor Gericht nicht verwendet werden konnten.
    »Haben Sie sonst noch irgendwelche Geräte, die er mitbenutzt hat?«, erkundigte sich Martinez.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ihr Handy?«, fragte Sam.
    »Er hatte sein eigenes iPhone.« Sie lächelte. »Letzten Monat sind wir zusammen zum Apple Store in der Lincoln Road gefahren, weil ich mir überlege, mir ein iPad zuzulegen, aber Andy hat so heftig mit einem der Genius-Typen dort geflirtet, dass er kaum Augen für irgendetwas anderes hatte.« Wieder begannen ihre Augen zu tränen. »Entschuldigung.«
    »Nicht doch!«, sagte Martinez beruhigend. »Sie machen das sehr gut.«
    Sam wartete einen Moment, bevor er fortfuhr. »Haben er und dieser Genius-Typ danach Kontakt aufgenommen?«
    Gail schniefte. »Ausgeschlossen!«
    »Sind Sie sicher?«
    »Er war hetero«, erklärte Gail. »Andy sagte, es sei ein Jammer.«
    Wieder verriet ihr Blick tiefe Traurigkeit.
    Sie beließen es dabei; sie wussten, dass sie an diesem Tag nichts mehr aus ihr herausbekommen würden. Aber Sam bat sie – obwohl er wusste, dass es unnötig war, da die junge Frau auf absehbare Zeit ohnehin nicht viel anderes tun würde –, weiter nachzudenken, sich vergangene Gespräche durch den Kopf gehen zu lassen, kleine, alltägliche Begebenheiten.
    »Man kann nie wissen, wann irgendetwas Belangloses zu irgendetwas führt.«
    Gail schniefte. »Sie meinen, irgendwo in meinem Hinterkopf könnte ein Hinweis versteckt sein?«
    »Das kommt vor«, nickte Martinez.
    Ihre Miene schien sich für einen Moment zu verändern, und eine Furche zog sich über ihre Stirn. »Ich glaube nicht ...«
    »Schießen Sie los!«, nickte Sam.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es kommt mir so egoistisch vor, es auch nur zu denken – aber ich bin eben erst auf die Idee gekommen, dass ich vielleicht selbst irgendwie in Gefahr schweben könnte.«
    »Ich würde sagen, das ist nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Es sei denn«, merkte Martinez an, »Sie glauben,

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