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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Schuld als deine.«
    »Das ist es natürlich nicht!«, widersprach Grace.
    »Es ist meine Schuld, dass ich diesen Job noch nicht erledigt habe«, sagte Sam.
    »O Sam.« Sie lehnte sich gegen ihn. »Eine Zeit lang dachte ich, ich würde heute Abend wieder ins Gefängnis kommen.«
    »Was hat Jerry sonst noch gesagt?«
    »Dass sie vielleicht jeden noch einmal vor Gericht bestellen werden und dass die Staatsanwaltschaft, weil ich Kontakt zu einem Zeugen der Anklage hatte, vielleicht versuchen wird – aber das habe ich ja schon gesagt ...«
    »Das hast du.«
    »Und was jetzt?«
    »Abwarten.«

90
    12. Mai
    Im Traum war sie in einer Zelle, aber es gab nur noch einen anderen Gefangenen.
    Joshua war auch da. Angekettet, zu weit weg von ihr, um ihn zu halten, aber sie konnte seine Wärme spüren, seinen Atem hören ...
    »Joshua«, sagte sie leise, damit niemand sie hören und kommen würde, um ihnen etwas anzutun. »Joshua, Schatz, es wird alles gut werden. Stimmt’s, Daddy?«
    Nur dass Sam keine Antwort gab, weil er gar nicht da war.
    »Ich habe dich verlassen«, sagte seine Stimme auf einmal.
    »Sam?«, sagte sie. »Wo bist du?«
    »Ich habe dich verlassen, weil du nie zuhörst«, sagte seine Stimme zu ihr. »Weil du lügst.«
    »Das stimmt nicht!«
    »Du bist eine Lügnerin und Mörderin«, fuhr Sams Stimme fort, »und jetzt sieh, was deinetwegen, Gracie, mit unserem kleinen Sohn passiert ist! Sieh dir jetzt nur Joshua an.«
    Sie wandte den Kopf um, sah ihren kleinen Sohn in Ketten.
    Und dann sah sie, dass er auch da war.
    Cooper.
    Auf den Knien, neben Joshua, ein Messer in der Hand.
    Auf sein Herz gerichtet.
    Grace schrie auf.
    Und wachte auf.
    Allein in dem großen Bett.
    Es war erst vier Uhr früh, aber Sam war nicht bei ihr. Die Logik sagte ihr, während ihr Herz in ihrer Brust hämmerte, dass er sie nicht verlassen hatte, sondern nur das Bett. In letzter Zeit fand er kaum noch Schlaf und stand auf, um sie nicht zu stören.
    »O Gott«, stöhnte sie.
    Und dann legte sie sich wieder hin, während sie sich zum tausendsten Mal seit jenem Abend fragte, was aus ihnen allen werden sollte.
    » Mörderin «, warf Sams Stimme aus dem Traum ihr wieder vor.
    »Du hast recht«, flüsterte sie in die Dunkelheit.

91
    »Es sieht aus, als müssten wir uns wegen gestern keine Sorgen machen.« Jerry Wagner rief kurz nach zehn an.
    Grace seufzte erleichtert. »Sind Sie sicher?«
    Sie war in der Küche; Claudia stand neben dem großen Edelstahlkühlschrank und sah und hörte zu. Grace nahm an, dass es ab jetzt einfach immer so sein würde – dass einer von ihnen Wache halten und aufpassen würde, dass sie nicht ausbrach oder noch mehr tat, um den Zorn des Gesetzes auf sich zu ziehen.
    »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle«, fuhr Wagner fort, »dass Mrs. Mankowitz sehr aufgelöst war, als sie dachte, Sie seien festgenommen worden. Sie wusste, dass Sie nur helfen wollten, als ihr Sohn in echter Gefahr schwebte.«
    »Das ist nett von Sara.«
    »Vermutlich«, erwiderte Wagner. »Auch wenn das vielleicht das Mindeste ist, was sie tun kann, wenn sie sich schon nicht selbst anständig um ihn kümmern kann.«
    »Das ist ein bisschen unfair.« Grace setzte sich, erschöpft vor Erleichterung.
    »Können wir jetzt bitte über Sie sprechen?«
    »Ja.«
    »Zum Beispiel darüber, dass es, wenn Sie diesmal damit davonkommen, das allerletzte Mal sein wird.«
    »Ich weiß.«
    »Davon bin ich nicht so überzeugt.« Er sprach es für sie aus. »Sie dürfen keinen Kontakt mehr zu Zeugen der Anklage haben. Sie werden keine weitere Chance bekommen. Und dann werden Sie alles verlieren. Sie, Sam, Joshua, Cathy, Ihre ganze Familie.« Wagner schwieg einen Moment. »Habe ich mich klar genug ausgedrückt? Oder muss ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass Sie mit einer elektronischen Fußfessel um den Knöchel vielleicht sicherer wären?«
    »Nein«, versprach Grace, »das müssen Sie nicht.«
    »Ich will Sie dort drinnen nicht noch einmal sehen«, betonte er. »Und ich habe vor, alles zu tun, was in meiner Macht steht, um es zu verhindern.«
    »Ich weiß. Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    Wagner lächelte. »Seien Sie mir nicht dankbar«, sagte er. »Halten Sie sich einfach an die Regeln.«

92
    Angie Carlino rief Sam um kurz nach Mittag an.
    »Konnte keine Schikanierer-Vergangenheit von Bianchi ausbuddeln, aber das muss nicht heißen, dass er nicht vielleicht doch ein böses oder auch nur schwieriges Kind war.« Angie schwieg einen Moment. »Bernice van

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