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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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gewesen waren.
    Sie aßen mit Appetit, was sie beide verblüffte, und redeten über vielerlei, hauptsächlich über glückliche, schöne Erinnerungen, und über ihre Familie: Sauls wachsenden Erfolg und seine Beziehung mit Mel und wie sehr sie sich für ihn freuten; ihre Hoffnung, dass die Universität Cathy helfen würde, die Laufbahn einzuschlagen, die sie sich erträumte; Joshuas zum Glück unkomplizierten Charakter und die Art, wie dieser ganze Aufruhr seine fortlaufende Entwicklung offenbar eher gefördert als behindert hatte. Aber das war das einzige Mal, dass sie von dem »Aufruhr« sprachen, denn das war genau die Art gefährliches Terrain, auf das sie sich, so ihre Abmachung, gar nicht erst begeben würden.
    Und dann, gegen Ende ihrer Mahlzeit, sagte Grace:
    »Wir haben gar nicht darüber geredet, nach Hause zurückzukehren.«
    »Ich dachte, du wolltest nicht darüber reden?«
    »Nur über diesen Teil. Cooper ist jetzt hinter Schloss und Riegel, daher nehme ich an, das ist etwas, worüber wir reden müssen.«
    »Willst du denn zurück nach Hause?« Sam schüttelte den Kopf. »Natürlich willst du das, und ich ja auch, aber ich meinte ...«
    »Jetzt, wo bald Freitag ist«, half sie ihm.
    Traurigkeit erfüllte Sam. Die Leichtigkeit des Abends war dahin.
    »Und meine Kautionsbedingungen«, sagte sie.
    »Ich bin sicher, das ließe sich ändern. Wir können vor der Anhörung mit Jerry reden.«
    »Nein. Das könnte den Richter irritieren.«
    »Das bezweifle ich, in Anbetracht der Umstände.«
    Grace schüttelte den Kopf. »Nach der Anklageverlesung vielleicht.«
    Sam sah sie einen langen Moment an, wusste, dass sie noch nicht bereit war. »Würde es dir zu sehr wehtun, unser Haus zu besuchen?«, fragte er. »Ganz ehrlich?«
    »Na klar!«
    »Ich denke, es würde mir wehtun«, sagte sie. »Aber wir können trotzdem hinfahren und es uns ansehen, wenn du gern möchtest.«
    Sie saßen draußen in dem Saab und starrten es an.
    »Es sieht einsam aus«, flüsterte Grace.
    Sam sagte nichts, hielt nur ihre Hand.
    Grace brachte ein Lächeln zu Stande. »Es kommt mir seltsam vor, so hier zu sitzen. Wie zwei Teenager, die wegen ihrer Eltern nicht ins Haus gehen.«
    »Wenn es dir so vorkommt«, grinste ihr Mann, »dann sollten wir vielleicht anfangen zu knutschen?«
    »Das sollten wir vielleicht. Aber vielleicht sollten wir damit besser warten, bis wir wieder in diesem schönen großen Bett liegen.«
    »Es ist ein tolles Bett«, gab Sam ihr recht.
    »Aber es ist nicht zu Hause.«
    »Wir werden bald wieder hier sein.«
    »Du schon.«
    »Wir beide.«
    Sie gab keine Antwort.
    »Glaub mir«, sagte er. »Bitte glaub mir!«
    »Ich werd’s versuchen.«

103
    20. Mai
    »Du bist gestern nicht gekommen.«
    Cooper schien empört.
    Er hatte alle, die in Hörweite kamen, wissen lassen, dass er jeden Tag mit Sam reden wolle, dass es ihm egal sei, wer noch mit von der Partie sei, dass es aber nur einen Detective gebe, mit dem zu sprechen ihn interessiere.
    Heute Morgen hatte er seinen Willen fast bekommen; nur Sam und Martinez waren gekommen. Nicht dass ihm irgendjemand Zugeständnisse machen wollte, aber bei einer Besprechung am Dienstagabend waren sich alle einig gewesen, dass ein zu großes Gedränge herrschte, wenn jede Zuständigkeit vertreten war – ganz zu schweigen davon, dass Cooper zu viel Spaß dabei hatte. Daher sah der Plan im Augenblick so aus, dass sie es in Schichten übernahmen, zum Teil in der Hoffnung, den Dreckskerl auf dem falschen Fuß zu erwischen.
    Sein Anwalt, Albert Singer, war heute bei ihm.
    Mittleren Alters, grau meliertes dunkles Haar, Gucci-Brille.
    Von seinem Mandanten beauftragt, nicht vom Gericht bestellt. Sam wusste ein wenig über Singer, wusste, dass er von der Anwaltskammer ein paarmal wegen »unangemessenen« Verhaltens gerügt worden war. Womit er, nahm Sam an, in mehr als einer Hinsicht genau der richtige Typ Anwalt für Cooper war. Kein gerichtlich bestellter Pflichtverteidiger, den sie kannten, hätte vermutlich zugelassen, dass der Killer so mit ihnen redete, unter Verzicht auf seine Rechte, selbst wenn es das war, was er wollte. Singer schien auch nicht unbedingt glücklich darüber, aber er ließ sie zumindest zu den Bedingungen seines Mandanten einen Anfang machen.
    Vielleicht war das ja sogar besser für die Anklage, auch wenn sich das erst mit der Zeit herausstellen würde.
    Aber eines stand fest: Nichts, was Jerome Cooper tat, tat er Sam Becket zuliebe.
    Das Band lief.
    »Fürs Protokoll«,

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