Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)
fettgepolsterten, von Kratern alter Narben übersäten Gesicht des Türhüters verbreiterte sich, als er sie in seiner Sprache anredete; Floortje verstand nicht, was er sagte, aber es klang nett und unverschämt zur selben Zeit. Mit unschuldiger Miene streckte sie einen Finger nach ihm aus, um ihm damit über die Schulter zu streicheln. Er trat einen Schritt zurück und herrschte sie an, dass sein dünner Bart zuckte; es war zweifellos eine denkbar schlechte Idee, der Geliebten von Go Kian Gie zu nahe zu kommen, aber Floortje hatte das Verlangen in seinen schmalen Augen aufblitzen sehen.
Sie schmollte und lächelte und klimperte mit den Wimpern, lockte und schmeichelte mit Blicken, Gesten und ihrer Körperhaltung, bis er es zuließ, dass sie sich an ihn schmiegte.
Ihre Hand wanderte von seiner breiten Brust über seinen weichen Bauch hinab und legte sich dann auf seinen Schritt. Scharf sog er die Luft ein, und ein abwehrender Ruck ging durch ihn hindurch, aber da hatte sie schon begonnen, seine zunehmende Härte zu reiben, und er hielt still. Behutsam machte sie einen Schritt zur Seite, und willig ließ er sich zu dem Baum hin bugsieren. Mit beiden Händen hielt er seine Waffen fest, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Stamm und legte den Kopf zurück.
Langsam ging Floortje in die Hocke, drückte das Gesicht gegen seinen Schritt und blies heißen Atem durch den Stoff hindurch, dass der Türhüter aufkeuchte und dann stöhnte, als sie ihm die Hosen öffnete und herunterzog. Sein steifes Glied, umgeben von spärlichem schwarzen Haar, sprang ihr gierig entgegen, aber auch ein dumpfer Geruch nach reifem Schweiß und vergorenem Samen, der Floortje den Magen umdrehte. Sie musste sich zwingen, dennoch mit der Zunge darüberzufahren und es in den Mund zu nehmen, und obwohl sie nur noch flach atmete, verursachte ihr der stechende Geschmack Brechreiz. Immer wieder schielte sie zu dem Türhüter hinauf, der mit einem seligen Ausdruck auf dem Gesicht die Augen geschlossen hielt und kehlige Laute von sich gab, während sie ihren Mund auf und ab gleiten ließ und ihre Finger seine Hoden kraulten. Jetzt.
Plötzlich hatte sie Angst; auf einmal schien ihr Plan vollkommen irrsinnig, und was Kian Gie ihr antun würde, sollte ihre Flucht missglücken, wollte sie sich lieber nicht vorstellen. Lange konnte sie es aber nicht mehr herauszögern, wie ihr der schneller werdende, keuchende Atem des Türhüters und das zunehmende Zucken seines Glieds verrieten.
Floortje öffnete den Mund weiter. Jetzt. Mit aller Kraft ließ sie ihre Kiefer zuschnappen, und ihre Fingernägel krallten sich scharf in die weiche Haut der Hoden.
Ein gellender Schrei zerriss die Stille auf dem Hof.
Der Türhüter sackte auf die Knie, und Floortje sprang auf; sie nahm sich nicht einmal die Zeit, das Blut auszuspucken, das sie im Mund schmeckte. Sie rannte zum Tor, hängte sich mit ihrem ganzen Gewicht an den Riegel und zerrte ihn beiseite. Während vom Haus her aufgeregte Stimmen ertönten und der Türhüter vor Schmerzen heulte und brüllte, zog sie das Tor ein Stückweit auf, quetschte sich hindurch und spurtete los.
Unter hochgezogenen Brauen sahen ihr die chinesischen koelies entgegen, und die Fahrer der Pferdewagen und die Händler in ihren Lädchen drehten neugierig die Köpfe nach dem weißen Mädchen mit dem langen dunklen Haar, das aus Leibeskräften an ihnen vorbeirannte. Floortjes Atem kam stoßweise und klang ihr überlaut in den Ohren; ihre Brust war eng, und die Muskeln ihrer Beine brannten jetzt schon. Aber es war ein süßer Schmerz; süß, weil dieser Körper endlich wieder ihr gehörte, ihr allein, und weil dieser Schmerz die Hoffnung auf Freiheit versprach. Sie lief einfach immer weiter durch die krummen Straßen von Glodok, deren Häuser, Läden und Tempel zu farbigen Schlieren am Rand ihres Gesichtsfelds verschwammen; es war ihr egal, wohin sie rannte. Nur fort, fort von Kian Gie.
Die Gassen verbreiterten sich, die engen Häuserreihen lösten sich zu einzeln stehenden Gebäuden auf, und Floortje verlangsamte ihre Schritte. Sternchen tanzten vor ihren Augen, und zwischen ihren Rippen stach es, während sie sich umsah. Neben den geschwungenen Dächern breiteten Laubbäume ihre Kronen aus, und dahinter konnte Floortje Palmwedel ausmachen. Ihr Blick fiel auf eine weiß lackierte Brücke, die einen Kanal überspannte, und erschöpft hielt sie darauf zu, ein Weg, der endlos lang schien und an ihren Kräften zehrte, den sie aber halb
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