Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5

Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5

Titel: Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
erreichte, drehte er sich dort weiter im Kreis.
    »Ich kann noch nichts sehen.
    Wo ist mein Spielzeug?
    Ich will doch im Dunkeln das Funkeln sehen.«
    Da wich das schwarze Licht langsam zurück. Es löste sich auf und kroch zu den Kakerlaken und Asseln. Die lebten in ihm wie Fische im Meer. Und nachdem das passiert war, sah Gagga die riesige Halle. Er sah sie durch seine Beine hindurch.
    »Hossa und Huih!«, staunte der Prinz. »Gabi Marie? Du böser Bube. Hier hättest du gern mit deiner Mama gewohnt. Hier wärst du gern zur Schule gegangen und hättest mit deinen Freunden gespielt. Den Freunden die du niemals hattest.«
    Er grinste hinauf zum Schwarzen Baron. Der stand noch zehn Meter über ihm und blickte absolut sprachlos auf die kaum zu erfassenden Schätze. Doch dann packte auch ihn die Begeisterung und nur wenige Sekunden später lief er Hand in Hand mit dem Prinzen durch die riesige Halle.
    »Hey, Gabi, du lachst ja!«, gluckste Gagga und strahlte. »Du lachst wie ein Kind. Oh, bist du vielleicht böse. Das sind doch Kanonen, oh, und was für Kanonen!«
    Er zeigte auf die blank polierten Geschütze. Von denen war jedes einzelne größer als die größte Drachenkanone von Chen, und trotzdem hatte jemand jeweils fünf von ihnen in einem fünf Mannslängen breiten Kranz verschweißt.
    »Mit denen kann man pausenlos schießen. Doch wo sind die Schiffe, die eine solche Last tragen? Komm, Gabi, wir müssen die Schiffe finden.«
    Er tanzte mit Talleyrand zwischen den Kanonen hindurch. Er entdeckte Regale mit blitzenden Schwertern. Die glitten durch Ambosse wie durch Butter. Er fand die Musketen von Talleyrands Männern, nur dass man sie nicht mehr laden musste, und er sah eine Maschine in der Ecke stehen, die Menschen am Fließband enthaupten konnte. Er fand Minen, Granaten und fliegende Bomben – die wurden hier Raketen genannt – und dann fand er endlich die Bassins. Riesige Bassins. So groß wie die Halle.
    »Gabi, oh, Gabi!«, jauchzte Prinz Gagga und presste die Nase ans kalte Glas.
    Hinter dem schwammen Barrakudas, Haie und Muränen und die trugen Minen auf ihrem Rücken, mit denen man Schiffe versenken konnte.
    »Hossa, das Meer gehört ab heute nur uns!«, hauchte der Prinz und wischte über das beschlagene Glas. »Ja, Gabi, mein Freund, denn wir haben die Schiffe gefunden. Die Schiffe, die groß genug sind, um die Kanonen zu tragen.«
    Er zeigte in die Tiefe des Beckens. Dorthin, wo das schwarze Licht noch schien. Dort schliefen die fünf großen Schlangen. Turmdick und turmlang lagen sie im Morast und auf ihrem Rücken trugen sie – genau wie Valas – direkt hinter dem Echsenkopf einen gepanzerten Helm. Der hatte die Form einer gigantischen Milbe.
    »Hossa!«, raunte Gagga. »Sind das possierliche Tierchen. Mit denen möchte ich Gassi gehen.«
    Da öffnete eine der Schlangen ihr Auge. Es war sonnenuntergangsrot und größer als Gagga. Doch der zeigte nicht den Hauch von Angst.
    »Ich hab doch gesagt, dass wir uns verstehen.« Er streichelte zärtlich übers Glas. »Ich lasse euch frei und wir gehen jagen. Wir jagen Piraten. Gefällt euch das, he? Wir jagen Piraten und deren Freunde, und hören erst auf, wenn es keinen mehr gibt. Wenn es keinen mehr gibt, der dieses kleine Wörtchen Freiheit überhaupt noch freiwillig denken will.«
    »Was ist jetzt, Pirat!«, lachte die Hexe.
    Sie hielt mit der linken Hand Wills Hosenbund fest und trank mit der rechten aus der Flasche. Der Alkohol ließ sie bedenklich taumeln und Will sah sich schon in den Abgrund stürzen.
    »Was ist, Großer Stupps?«, lallte Jay-Nice Jo-P-Lin. »Wie willst du die Welt vor den beiden da retten? Verrat mir das bitte!«
    Sie ließ seine Hose los und Will fiel nach vorn. Da packte sie ihn noch einmal am Schopf und schlang den Arm um seinen Hals.
    »O-ha, Charly! Vorsicht! Ich bin auch ganz Ohr. Also, was hast du noch in der Hinterhand? Was gedenkst du zu tun? Hoffst du etwa auf Hilfe? Auf Hilfe von Jo? Soll er dir noch einmal ein Kanonenboot bauen, ja, oder Kanonen, die nicht töten dürfen? Willst du Prinz Gagga mit seinen Bumerangs schlagen? Die konnten euch noch nicht mal vor den Mohawks beschützen.«
    Sie streckte ihre Hand in Richtung Membran und lenkte das magische Fernrohr über das Wasser hinweg zur amerikanischen Küste. Dort tanzte der Dreispitz verloren ohne Segel und Ruder, hilflos auf der Welle der Sturmflut Richtung Ozean.
    »Da sind deine Freunde, doch sie können nicht helfen, weil sie selbst Hilfe brauchen. Ha! Deine

Weitere Kostenlose Bücher