Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
Vom Netzwerk:
Himmel wie oft aufs Klo gegangen. Ich dachte, sie wäre endlich eingeschlafen. Und dann bin ich wohl selber kurz eingenickt.«
    »Es ist nicht deine Schuld. Du bist nicht für sie verantwortlich. Ich hätte aufpassen müssen.«
    »Du konntest nicht ahnen, dass sie so etwas macht.«
    »Sie muss das Ganze mit Tyler ausgeheckt haben.«
    »Glauben Sie, die beiden sind zusammen?«, fragte Jennifer.
    »Wo sollte sie sonst sein?« Val war sich nicht sicher, welche Variante ihr lieber war – dass ihre Tochter mit Tyler zusammen war oder dass sie allein in der Nacht durch den Wald lief. Im Regen, dachte sie, als sie den ersten Tropfen auf den Schultern spürte. »Scheiße.«
    »Vielleicht ist sie mit dem Sohn Ihres Freundes zusammen«, sagte Jennifer. »Hayden, nicht wahr? Ich meine, die beiden waren auch vorhin zusammen weg. Vielleicht ist sie bei ihm.«
    »Meinen Sie?« Val merkte, dass sie unbedingt glauben wollte, dass das eine Möglichkeit war.
    »Was ist hier los?«, fragte Melissa schläfrig und steckte ihren Kopf aus dem Zelt.
    »Brianne ist nicht da«, sagte Jennifer.
    »Scheiße.« Melissa zwängte sich aus dem Zelt, während Val schon zur anderen Seite des Zeltplatzes lief.
    Dort rannte sie blindlings umher, weil sie sich nicht mehr erinnern konnte, wo genau Garys Zelt lag. Im Dunkeln sah ein Teil des Geländes aus wie das andere, und auch die Zelte selbst waren im Grunde nur Variationen ein und derselben Form. »Wo bist du, Gary«, flüsterte sie laut in der Dunkelheit.
    »Komm raus, wo immer du steckst«, wisperte James melodramatisch übertrieben hinter ihr.
    »Was glaubst du, in welchem Zelt er ist?«
    »Ich glaube, es war da drüben«, vermutete Melissa, die, dicht gefolgt von Jennifer, zu ihnen aufgeschlossen hatte. »Das da.«
    »Bist du sicher?«
    »Das könnte es gewesen sein.«
    Val trat näher. »Gary?«, rief sie erst leise und dann kräftiger, den Mund an den steifen Stoff gepresst.
    Keine Antwort.
    »Verdammt.«
    »Es fängt an zu regnen«, stellte Jennifer fest.
    »Vielen Dank für den Wetterbericht«, gab Melissa zurück.
    »Es ist nicht meine Schuld, dass es regnet.«
    »Gary?«, rief Val noch einmal. »Gary, bist du da drin?«
    »Würden Sie mit dem Geschrei aufhören?«, meldete sich eine wütende Stimme. »Es gibt Leute, die versuchen zu schlafen.«
    »Entschuldigung.« Ein lautes Schluchzen drang aus Vals Kehle. »Scheiße.« Heulen war wirklich das Letzte, was sie jetzt brauchte.
    »Val?« Etwa zehn Meter entfernt streckte Gary den Kopf aus einem Zelt.
    Val rannte auf ihn zu. »O Gott sei Dank.«
    »Was ist denn los?«
    »Wir können Brianne nicht finden.«
    »Was?«
    »Wir dachten, sie ist vielleicht mit Hayden zusammen.«
    »Hayden schläft.«
    »Bist du sicher?«
    Gary verschwand wieder in seinem Zelt und war Sekunden später kopfschüttelnd und mit besorgtem Blick wieder draußen. »Er ist weg.«
    »Das heißt, sie sind vermutlich zusammen«, sagte Jennifer. »Das ist gut, oder? Das bedeutet, sie ist zumindest nicht mit Tyler zusammen.«
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet«, sagte Val. »Hayden hat dir nichts davon gesagt, dass er sich noch mit Brianne treffen wollte?«
    »Nein. Kein Wort. Wir haben unsere Pläne für morgen besprochen, uns eine gute Nacht gewünscht und zum Schlafen hingelegt. Bis du vor zwei Minuten meinen Namen gerufen hast, hab ich tief und fest geschlafen.«
    »Vielleicht ist er auf der Toilette«, sagte Melissa.
    »Ich sehe nach«, bot James an.
    »Ich komme mit.« Jennifer folgte ihm eilig.
    »Ich guck noch mal bei unseren Zelten nach«, bot Melissa an.
    »Ich kann nicht glauben, dass das schon zum zweiten Mal passiert«, sagte Val.
    »Wenn sie mit Hayden zusammen ist, geschieht ihr nichts«, versicherte Gary ihr.
    »Wirklich?«
    »Könnt ihr da draußen endlich die Klappe halten?«, rief irgendjemand.
    »Ruhe!«, antwortete eine andere Stimme.
    Melissa war sofort zurück, rasch gefolgt von Jennifer und James. An ihren Mienen erkannte Val, dass sie weder Hayden noch Brianne gefunden hatten. »Wir sollten ausschwärmen«, sagte sie, »jeder in eine andere Richtung …«
    »Wartet«, unterbrach Gary sie mit ruhiger und fester Stimme. »Es nutzt niemandem was, wenn alle planlos losrennen und sich am Ende selber verirren. Bevor es hell wird, finden wir sie sowieso nicht.« Er legte besänftigend eine Hand auf Vals Arm. »Hayden kennt sich hier aus. Wenn er mit Brianne zusammen ist, finden sie bestimmt hierher zurück. Das garantiere ich dir.«
    »Und wenn er nicht

Weitere Kostenlose Bücher