Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)
mit Brianne zusammen ist?«
»Wo sollte er denn sonst sein?«
»Wir sollten die Park Ranger alarmieren«, sagte Val.
»Einverstanden. Aber bis morgen früh können wir nichts machen, und ich bin sicher, bis dahin wird es nicht mehr nötig sein.«
»Vielleicht müssen wir nicht bis morgen warten«, sagte Jennifer.
»Haben Sie eine bessere Idee?«, fragte Val.
Jennifer griff in ihre Jeanstasche und zog den Zettel hervor, auf den Henry Voight seine Telefonnummer geschrieben hatte. »Ich kenne jemanden, den wir anrufen können.«
KAPITEL 20
Brianne spürte mehrere Regentropfen auf den Schultern und starrte wütend zum Himmel. »Vielen Dank. Das hat mir gerade noch gefehlt.«
»Was für ein Problem hast du jetzt wieder?«, fragte ihr Begleiter und stolperte weiter durch den dunklen Wald, bis er sie eingeholt hatte.
»Es fängt an zu regnen, falls du es noch nicht bemerkt hast.«
»Und das ist wohl auch meine Schuld.«
»Wahrscheinlich.«
»Klar«, gab der junge Mann zu. »Es ist ja alles meine Schuld.«
»Kein Widerspruch meinerseits.« Brianne drehte sich mehrmals hilflos im Kreis. »Verdammt! Wo zum Teufel sind wir?«
»Glaubst du, das wüsste ich?«
»Ich dachte, du weißt alles, Supermann.«
»Hör mal, ich weiß nicht, warum du so wütend auf mich bist. Ich war derjenige, der gesagt hat, lass uns im Wagen bleiben.«
»Verzeihung, aber meinst du den Wagen, den du in den scheiß Graben gesetzt hast?«
»Es war stockfinster. Du hast mich angeschrien. Ich hab das blöde Ding nicht gesehen.«
»Du hast ihn nicht gesehen, weil du zu betrunken warst, um irgendwas zu sehen.«
»So betrunken nun auch wieder nicht.«
»Betrunken genug, eine halbe Stunde zu spät zu kommen; betrunken genug, um dich zu prügeln; betrunken genug, den Wagen in einen scheiß Graben zu fahren!« Brianne stapfte davon. Ihre Absätze bohrten winzige Löcher in den feuchten Boden, während Zweige tief hängender Äste ihr ins Gesicht schlugen. »Autsch. Verdammter Mist!«
»Ich hatte etwa sechs Bier«, beharrte ihr Begleiter und folgte ihr.
»Wohl eher sechzehn. Du hattest eine Fahne. Du hast immer noch eine Fahne. Scheiße – du riechst genau wie meine Oma.«
»Was?«
»Ich hab gesagt, du stinkst wie meine Oma, Cowboy. Ich kann nicht glauben, was für einen scheiß Schlamassel du angerichtet hast.«
»Und warum bist dann zu mir ins Auto gestiegen?«
»Weil du meinen Arm gepackt und mich reingestoßen hast, verdammt noch mal. Du hast mich praktisch gekidnappt.« Brianne blieb so abrupt stehen, dass ihr Begleiter auflief und ihr auf die Zehen trat. »Autsch. Scheiße. Pass doch auf, wo du langläufst.«
»Reg dich ab. Das war ein Versehen.«
»Ja, darin bist du gut. Warum musstest du überhaupt so viel trinken? Du wusstest doch, dass wir uns noch treffen.«
»Ich war in einer Kneipe, als du mich angerufen hast. Was sollte ich denn bis Mitternacht machen?«
»Ich weiß nicht. Darts spielen? Musik hören? Etwas nicht Alkoholisches trinken, statt sich volllaufen zu lassen?«
»Allmählich denk ich, ich hab noch nicht genug getrunken.«
»Denk nicht. Das ist nicht deine Stärke.«
Tyler Currington wischte sich ein paar Regentropfen von der Nasenspitze. »Scheiße, Brianne. Wann bist du so eine Zicke geworden?«
»Ich weiß nicht, Tyler. Vielleicht ungefähr zur selben Zeit, als du dich in scheiß Muhammad Ali verwandelt hast.«
»Muham … was? Wovon redest du?«
»Ich rede davon, dass du diesen Jungen fast umgebracht hättest.«
»Was? So ein Quatsch. Ich hab ihn kaum angefasst.«
»Du hast ihn k.o. geschlagen.«
»Das war ein Glückstreffer.«
»Für ihn nicht so.«
»Ihm geht es gut«, beharrte Tyler. »Außerdem habe ich es für dich getan.«
»Für mich?«
»Du hast geschrien, er soll dich in Ruhe lassen.«
»Ich wollte bloß, dass er zum Zeltplatz zurückgeht.«
»Und da ist er jetzt wahrscheinlich auch. Und erzählt allen, was passiert ist.«
»Das bezweifle ich, weil du ihn ja bewusstlos am Straßenrand liegen gelassen hast«, erinnerte Brianne ihn. »Was, wenn ihm etwas zustößt?«
»Ihm passiert schon nichts.«
»Das weißt du doch nicht. Verdammt. Ich muss zurück.« Damit stapfte sie wieder blindlings los.
»Wo, zum Teufel, willst du hin?«
»Ich suche die Hauptstraße.«
»Dann läufst du in die falsche Richtung.«
»Tue ich nicht.«
»Ich glaube schon.«
»Okay, Supermann, was glaubst du, in welcher Richtung es ist?«
Tyler blinzelte in die Dunkelheit und wies in eine Richtung. »Da
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