Das Herz Des Daemons
bedeutend
früher
aufdecken
können,
wenn
er
stattdessen nur einen kurzen Blick in die Schulak-«
An dem Stahlträger sackte der andere Lamia zusammen. Sein Gewehr schlug mit einem hohlen Geräusch auf. Nur einen winzigen Moment später rutschte einer der Vampire an einem Stapel Kartons entlang zu Boden. Als er auf dem Beton aufkam, war seine Haut grau und runzlig, das Haar schlohweiß und die Glieder nur noch Haut über Knochen. Geschockt starrte ich auf den Pfeil, der in seinem Herzen steckte, während Bastien mit einem Fluch aufsprang, mich mit sich auf die Beine zerrte und gleichzeitig vor sich drehte, sodass ich mit dem Rücken gegen ihn gepresst wurde. Der Mantel bauschte sich um meine Füße. »Julien«, zischte er. Aus dem Nacken des Lamia ragte ebenfalls ein Pfeil. In der nächsten Sekunde drückte Bastien mir etwas Kaltes und Hartes unters Kinn. Ich lehnte den Kopf so weit zurück, wie ich konnte, und umklammerte seinen Unterarm mit der freien Hand. Auch wenn ich nur eine vage Ahnung hatte, was er in der Hand hielt, wollte ich es nicht riskieren, mir beim Schlucken selbst die Kehle aufzuschlitzen. Um uns herum waren die Vampire und der zweite Lamia hastig in Deckung gegangen, die Waffen im Anschlag. Angespannt blickten sie in das Halbdunkel über uns. Adrien stand wie zuvor vollkommen starr. Doch jetzt sprach gespannte Aufmerksamkeit aus seiner Haltung. Die junge Frau stöhnte hinter ihrem Knebel kaum hörbar. Mein Herz hämmerte.
»Licht, verdammt!«, fauchte Bastien.
Philip stürzte zu dem Schalter neben dem Rolltor. Es knackte, die beiden Strahler flammten auf. Hastig ging er hinter dem Ferrari in Deckung. Für eine Sekunde war vermutlich nicht nur ich von der plötzlichen Helligkeit geblendet. Doch dann krachte es zweimal splitternd, gleich darauf noch ein drittes Mal, und es war, abgesehen vondem fahlen Mondlicht, das durch das Tor hereindrang, endgültig dunkel. Ein paar Augenblicke herrschte Stille, die dann jedoch unvermittelt von einem leisen Zischen durchbrochen wurde, das ich zuerst nicht einordnen konnte. Bis mir klar wurde, dass es aus der Richtung des Ferraris kam. Hatte Julien die Reifen zerschossen? Falls ja, blockierte er jetzt die anderen drei Wagen.
»Holt ihn da runter, bon sang!«, knurrte Bastien und drehte sich, mit mir vor sich, einmal um sich selbst. Vermutlich
versuchte
er
wie
alle
anderen
herauszufinden, wo Julien sich gerade aufhielt. »Zeig dich, DuCranier!«, verlangte er laut.
Wie zur Antwort klappte ein weiterer Vampir auf einem der Kistenstapel zusammen. Seine Pistole schlitterte mit einem Schaben über den Beton. Soweit ich das erkennen konnte, hatte auch er einen Pfeil im Herzen - und verwandelte sich binnen Sekunden in ein weißhaariges, ausgetrocknetes Etwas, dessen Kleider es umschlackerten.
Meine Augen gewöhnten sich langsam an die
Dunkelheit. Soweit ich erkennen konnte, musste das Geschoss diesmal aus einer vollkommen anderen Richtung gekommen sein.
Bastien fuhr herum, riss mich mit. »Komm da runter, wenn du nicht willst, dass ich deinem kleinen Liebling die Kehle durchschneide!«
Von denStahlträgern hinter uns erklang Gelächter. Bastien zerrte mich erneut herum. Die Vampire zuckten in ihrer jeweiligen Deckung in die gleiche Richtung, hoben ihre Waffen. Kugeln schlugen dumpf irgendwo im Dach ein.
»Ich schenke sie dir!«
Für einen Atemzug war Bastien so entgeistert wieich.
»Du bluffst«, brüllte er dann nach oben.
»Du kennst mich doch: ein bisschen Liebesgesülze, hab Spaß mit ihnen - und au revoir.« Juliens Stimme kam von links. »Bei ihr war es geradezu verboten einfach.« Mit einem Fauchen drehte Bastien sich abermals um. Erneut gingen Schüsse ins Leere. Ich hing wie eine Puppe in seinem Arm. Das konnte nicht sein!
»Tja, mein Engel, es war amüsant mit dir, aber das war's dann zwischen uns. Dumm gelaufen, dass du es so erfährst.« Julien hatte schon wieder denStandort gewechselt. Seine Worte waren wie Ohrfeigen. Ich biss mir auf die Lippe. Das konnte nur ein Bluff sein. Es musste einer sein! Ich weigerte mich, ihm zu glauben. Bastien machte einen Schritt in Adriens Richtung, noch einen. Eine halbe Sekunde später zischte ein Pfeil so dicht an uns vorbei, dass ich den Luftzug zu spüren glaubte und dass er Bastien wieder zwei Schritte zurücktrieb. Hastig drehte er sich erneut so, dass ich mich zwischen ihm und der Richtung befand, aus der das Geschoss gekommen war.
Nur aus dem Augenwinkel registrierte ich, wie ein blonder
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