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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Vampir sich vor den Fässern langsam rückwärtsbewegte, auf einen Durchgang zwischen dem Frachtgut zu, den Blick die ganze Zeit wachsam in die Höhe gewandt, die Waffe im Anschlag.
    »Julien ...« Mein Versuch, ihn zu warnen, wurde von dem Messer beendet, das sieh mit einem scharfen Brennen unter mein Kinn drückte. In derselben Sekunde fuhr ein Pfeil in die Brust des Blonden. Er stürzte einen guten Meter neben dem anderen Vampir zu Boden, während ich das Gefühl hatte, als drehten sich die Köpfe der Übrigen abrupt in meine Richtung. Was da langsam meinen Hals abwärtsrann, konnte nur Blut sein. Ich fühlte ihre Blicke auf mir. Sie brannten auf der Haut. Bastien fuhr über meine Kehle, hielt die Hand so, dass ich mein Blut dunkel auf seinen Fingern sehlen konnte. Und vermutlich nicht nur ich. Dann leckte er es gemächlich ab und stieß ein genießerisches Stöhnen aus.
    »Du schmeckst äußerst delikat«, teilte er mir in geheuchelter Verzückung mit - laut genug, dass es jeder hören konnte. Ich schluckte hilflos. Sein Mund war direkt neben meinem Hals. Beinah an derselben Stelle, an der Samuel mich gebissen hatte. Das Halsband würde ihn nicht stoppen. Es hatte vielleicht die Geliebte meines Großonkels geschützt, aber mich ...? Bastien würde einfach ... darüber ... einfach ... Das Zittern saß von einer Sekunde auf die andere in meinen Gliedern.
    »Bitte ...« Das Wort drang als Wimmern über meine Lippen. Dennoch genügte es, um das Messer abermals in meine Haut zu drücken.
    Bastien gluckste. »Hast du das gehört, Julien? Sie sagt >bitte<. - Wer bin ich, der Princessa Strigoja einen Wunsch abzuschlagen?« Diesmal fuhr er mit bedeutend mehr Druck über den Schnitt. Es tat weh. Ich stöhnte. Wieder leckte er mein Blut von seinen Fingern.
    »Delikat«, nickte er erneut genüsslich.
    »Weißt du was, Bastien, ich lass dich am Leben«, tönte es aus der Höhe.
    Abermals zerrte Bastien mich herum, sein Blick zuckte für einen Sekundenbruchteil zum Rolltor. »Ach?
    Und womit habe ich diese Gnade verdient?«, fragte er spöttisch nach oben und signalisierte mit einer scharfen Kopfbewegung gleichzeitig ein weiteres Mal wortlos:
    »Holt ihn da runter!« Wahrscheinlich ließ er sich nur auf diese Unterhaltung ein, weil er hoffte, Julien abzulenken, und damit der verbliebene Rest seiner Entourage ihn auf den Trägern besser ausfindig machen konnte. Ebenso wie die anderen versuchte ich dort oben in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Erfolglos.
    »Ganz einfach: Ich will sehen, wie Vlad einen Pfahl durch dich hindurchschiebt, weil du Hand an seine Großnichte gelegt hast. - Falls es dir entgangen ist: Sie trägt Madame Minas Rubine.« Auf dem Boden hoben die verbliebenen Vampire und der zweite Lamia ihre Waffen. Für einen Augenblick herrschte wieder Stille, dann kam Juliens Stimme erneut aus einer anderen Richtung. Einer der Vampire fletschte lautlos die Fänge. »Was meinst du, wie lange du brauchst, um zu krepieren? Fünf Tage? Sechs? Eine Woche? Er weiß, wie er es anstellen muss, damit du es da oben richtig lange genießen kannst.«
    Ein dunkelhaariger Vampir gab einem anderen ein unauffälliges Zeichen, wies kaum sichtbar zu den Trägern hinauf. Der neben ihm nickte. Beide legten an.
    »Sie haben ihn damals nicht umsonst den >Pfähler< genannt.«
    Ich zuckte in Bastiens Arm zusammen, als sie wie auf ein stummes Kommando zeitgleich abdrückten. Wieder und wieder. Der Lamia glitt neben den Gabelstapler und ging dort in die Hocke. Wo die Kugeln einschlugen, war über dem Lärm nicht zu hören. Bastien bewegte sich mit mir hastig rückwärts - und wurde von Neuem von einem Pfeil zurückgedrängt. Beinah gleichzeitig stellten sie das Feuer ein.
    Alle lauschten angespannt. Der einzige Laut war das Schaben, mit dem einer von ihnen sein Magazin wechselte.
    Juliens
    Gelächter
    erklang
    aus
    der
    gegenüberliegenden Ecke. Blut sickerte weiter aus dem Schnitt an meiner Kehle.
    Bastiens Blick ging erneut zum Rolltor.
    »Wartest du auf jemanden?« Wieder kam Juliens Stimme aus einer anderen Richtung. »Ich fürchte, sie werden nicht mehr kommen.«
    Lautlos fluchend drehte Bastien sich ihm wieder zu.
    »Wie sollte der gute Vlad hiervon erfahren, wenn ihr mich alle drei nach Marseille begleiten werdet?
    Übrigens: Gérard wartet schon auf uns. Vor allem auf den ehrlosen Bastard, der seinen Sohn umgebracht hat.«
    Sekunden vergingen. Auf welche Reaktion Bastien auch immer gewartet hatte: Sie kam nicht. Er stieß ein Zischen

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