Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
andere Hälfte?«, fragte sie mit bebendem Flüstern.
»Er hat sich aufgelöst, als er … Nun ja, er ist jetzt Asche und treibt auf dem See«, sagte Grey und starrte den Stock in ihrer Hand an.
»Was zum Teufel ist hier eigentlich passiert?«, fragte Callum, der keine Ahnung hatte, welche Wirkung der Stock hatte.
»Das ist eine lange Geschichte«, sagte Grey und sah Grace wieder an. »Kannst du das Ding nicht weglegen, Mädel?«, fragte er mit bittender, etwas unsicherer Stimme.
Sie drückte den Stock fest an ihre Brust. »Er hält mich warm.«
»Dann zeig damit wenigstens nicht auf jemand, wie der alte Mann gesagt hat.« Grey musterte Morgan. »Was ist mit den Männern auf den Schneemobilen passiert?«, fragte er, und seine Stimme klang endlich so wie die des Supermanns, der er eigentlich doch sein sollte.
Morgan warf einen Blick auf sie, dann auf Grey und schüttelte den Kopf. »Wir werden sie nicht vermissen«, war das Einzige,
was er mit einem kleinen Grinsen sagte. »Und man wird sie auch nie finden.«
Michael, der auf einem Felsen gesessen hatte, die Arme um die Knie geschlungen, stand schließlich auf. Grey erhob das Schwert. Grace nahm ihren Stock von der Brust, wagte aber nicht, ihn direkt auf Grey zu richten.
»Er wusste nichts von diesen Männern«, sagte sie und hob das Kinn.
Michael stimmte ihr zu. »Das ist wahr«, sagte er und stellte sich neben sie. Grace vermutete, dass sein Stolz es nicht erlaubte, sich hinter einer Frau zu verstecken.
»Ich hörte ihr Fahrzeug auf den Pass zusteuern und versteckte mich auf dieser Seite des Sees, um herauszufinden, was sie vorhatten«, erklärte er Grey zugewandt. »Ich sah, wie sie Grace gegen ihren Willen aufs Eis führten und habe gewartet, um sie dann aus dem Hinterhalt zu überfallen.«
»Das tust du ja überhaupt gern«, knurrte Grey. »Was tust du hier oben?«
Michael warf einen Blick auf den Bergsee, bevor er ihn wieder auf Grey richtete. »Gestern waren Männer in der Stadt, die Fragen darüber stellten, wo Graces Flugzeug abgestürzt wäre. Ich dachte, sie könnten vielleicht von StarShip Spaceline sein, aber irgendetwas an ihnen machte mich misstrauisch. Ich kam hier herauf, um nachzusehen, was sie wohl suchen könnten.«
Michael stieß einen müden Seufzer aus und strich sich das nasse Haar aus der Stirn. »Ich fand nichts als das leere Flugzeug, aber dann fiel mir ein, dass die Männer den Ladenbesitzer gefragt hatten, ob er eine Karte von den Schneemobil-Strecken hätte. Also beschloss ich, hier heraufzuklettern, um zu überprüfen, was sie weiter vorhatten.«
»Warte mal«, mischte sich Grace ein und sah Michael mit großen Augen an. »Du kennst den Namen der Firma, für die ich arbeite?«
»Ja. StarShip Spaceline. Mary hat mir das erzählt.« Grace blieb der Mund offen stehen. Sie wandte sich Michael zu. »Du hast gewusst, wo ich arbeite? Und lebe?«
»Ja.«
»Dann musst du doch, als Mary verschwand, daran gedacht haben, dass sie zu mir gehen würde. Warum bist du nicht zu uns gekommen? Oder hast angerufen?«
Michael sah mit schmerzerfüllten Augen zu ihr herunter. »Und was hätte ich sagen sollen?«, fragte er und schüttelte den Kopf. »Mary sollte selbst mit … mit allem hier klarkommen«, sagte er, und seine Stimme wurde zu einem Flüstern, als er den Blick auf die Eisschollen richtete, die auf dem immer noch aufgewühlten See trieben.
Grace drückte den Stab an ihre Brust. Sie hätte am liebsten geweint. Diese ganze Tragödie hätte nie passieren dürfen. Mary hätte nicht sterben sollen. Sie hätte hier sein müssen mit Michael und dem Baby, bis zum Ende ihrer Tage.
Sie wandte sich zu Grey. »Bringst du mich jetzt nach Hause? Zu dem Baby?«
Grey starrte Michael noch ein paar Sekunden finster an, dann nickte er.
»Du kannst mein Schneemobil nehmen, MacBain«, sagte Grey, den Blick auf Grace gerichtet.
Grace drehte sich zu Michael um und berührte seinen Arm, bevor sie ging. »Ellen und John sind im Wintersportzentrum«, sagte sie. »Halte dort kurz an und sag ihnen, dass es dir gut geht. Sie machen sich Sorgen um dich.«
Er nickte kurz, drehte sich um und ging an Ian, Callum und Morgan vorbei, ohne ein Wort zu sagen.
Grace seufzte, wandte sich an Ian und trat zur Kante des Felsens, auf dem sie stand, so dass sie seinen Arm berühren konnte. »Ich bin froh, dass es dir gut geht«, flüsterte sie. »Danke, dass du ebenfalls hier bist, um mich zu retten.«
Ians altes Gesicht wurde dunkelrot. »Ich habe dich nicht
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