Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
ihr Jungfernhäutchen traf.
»Grace«, wiederholte er, und seine Stimme war nur noch ein Flüstern, weil er sich anstrengte, keine weitere Bewegung zu machen. Und das war keine leichte Aufgabe. Grace Sutter war Jungfrau! Und jeder Instinkt, jede urtümliche männliche Zelle seines Körpers schrie danach, sie zu besitzen.
»Hör nicht auf«, wisperte sie, hob ihm die Hüften fordernd entgegen, und ihre Nägel gruben sich in seinen Rücken. »Ich will dich. Ich will dich ganz in mir spüren.«
Ihre Blicke verschmolzen ineinander, und Grey durchdrang mit einem kräftigen Stoß ihre Jungfräulichkeit, fing ihren Aufschrei mit seinem Mund auf. Behutsam gab er ihr dann die Gelegenheit, sich an ihn zu gewöhnen.
Er wartete, bis sie sich zuerst bewegte, und verführte sie schließlich mit einem zärtlichen Rhythmus, durch den er noch härter wurde. Immer tiefer versank er in ihrer samtenen, heißen Weiblichkeit – bis ein gleißendes Licht die Gipfelhütte zu erfüllen schien. Die Zeit blieb stehen. Energie flog in Funken um sie. Wellen tiefster Empfindungen strömten durch seinen Körper,
während sie sich in zunehmend leidenschaftlicher Form miteinander bewegten. Sie entzündeten dabei ein Feuer, das beide im Innersten ihrer Seelen berührte. Mit einem lang gezogenen gutturalen Schrei warf Grey schließlich in höchster Lust den Kopf in den Nacken und ergoss seinen Samen tief in sie.
Mit einem Seufzer entspannte er sich über ihr und war dankbar, dass sein Verstand immerhin noch so weit funktionierte, ihn daran zu erinnern, dass er sie nicht völlig erdrückte. Er küsste sanft ihre Stirn und rollte dann langsam von ihrem bequemen Nest aus Kissen herunter auf den kalten, harten Fußboden.
Dort schloss er die Augen und versuchte, zu Atem zu kommen. Einen Arm hatte er dabei über sein Gesicht gelegt, um das Licht des Kamins zu verdecken, und so ließ er seinen zitternden, überhitzten Körper abkühlen.
Jetzt gehörte Grace Sutter ihm.
Und außerdem wusste er, dass das Baby nicht ihr gehörte.
Sie bereute es nicht. Ein wenig enttäuscht war sie schon, weil das, was so nett anfing, ein so schmerzhaftes Ende genommen hatte. Aber Grace bereute es nicht.
Sie hatte sich stets erträumt, dass sie beim ersten Mal gleichzeitig ihren Höhepunkt erreichen würden – in einer romantischen, magischen Umgebung. Jetzt allerdings fühlte sie sich lediglich wund und machte sich große Sorgen, weil Grey so unnatürlich still war.
Er lag schwer atmend neben ihr, die Augen geschlossen und einen Arm übers Gesicht gelegt. Und sein Unterkiefer war so verkrampft, dass das bestimmt nichts Gutes verhieß. Sogar die Muskeln in seinem Hals waren angespannt.
Grace wurde sich schamhaft ihrer Nacktheit bewusst, als sie ein kalter Luftzug von der Galerie des hoch gebauten Innenraums der Hütte traf. Unauffällig kramte sie ihre Jacke unter sich hervor und bedeckte ihren Körper vom Kinn bis zu den
Schenkeln damit. Sie lag mit dem Rücken auf der Decke ohne sich zu rühren und schaute nur dem flackernden Licht des Feuers zu.
Was zum Teufel dachte er wohl?
Sie warf einen verstohlenen Blick in seine Richtung und schaute dann schnell wieder zum Kamin. Er hatte sich nicht bewegt. Seine Hosen bauschten sich nach wie vor unten an seinen Knöcheln, er hatte immer noch die Stiefel an, und jedes Stückchen bloßer Haut glänzte von Schweiß. In diesem Moment bemerkte sie auch den Fleck von ihrem Blut an seinem Schenkel.
Grace machte Bestandsaufnahme ihrer Lage.
Zwischen den Beinen tat es ihr teuflisch weh. Das hatte sie nun davon, dass sie ihr Hymen all die Jahre intakt gelassen hatte. Sie wusste, wie unnatürlich es war, schon dreißig und noch Jungfrau zu sein.
Und dann war da das Problem des schweigenden Mannes neben ihr. Wie sollte es ihr gelingen, mit Stil aufzustehen, sich anzuziehen und den Berg wieder zu verlassen, ohne sich völlig unmöglich zu machen? Sie hatte keine Erfahrungen mit den Nachwirkungen von Sex. Sie kannte das Protokoll nicht.
Grey sollte es eigentlich kennen. Er war nicht unerfahren gewesen. Bah, wahrscheinlich hatte er sich schon hunderte Mal in einer solchen Lage befunden. Möglicherweise tausende Mal.
Dieser Gedanke machte sie verrückt. Warum lag er da wie ein halb nackter Haufen Granit? Und an was dachte er gerade?
»Vor drei Tagen habe ich MacBains Sohn gerettet, stimmt’s?«, sagte er plötzlich, ohne sich zu rühren, den Arm unverrückt über dem Gesicht, sein Körper angespannt.
»Ja, richtig.
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