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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Knochen, und das war kaum genug Zeit, um einen neuen Magier richtig anzulernen.
    Daar zählte an den Fingern neun Monate in die Zukunft, und seine Freude verschwand. Erster Dezember. Nah, aber nicht nah genug an der Wintersonnenwende. Plötzlich lächelte er wieder. MacKeage war auch zu spät auf die Welt gekommen, er hatte es sich zwei Wochen länger im Schoß seiner Mutter gemütlich gemacht. Das heute gezeugte Kind würde wahrscheinlich genauso handeln.
    Ja, das MacKeage-Baby würde zur Wintersonnenwende geboren werden – und ein Mädchen sein, mit dessen Geburt der allmähliche Übergang der Macht beginnen würde. Es war ein menschlicher Irrtum, dass der Winter mit dem Männlichen und der Sommer mit dem Weiblichen verbunden war. Die Kraft, die geduldige Macht des Lebens, lag in der Wintersonnenwende.
    Alle sieben MacKeage-Mädchen würden an jenem Tag geboren werden, im Laufe der nächsten acht Jahre.
    Und das siebte Kind würde den Namen Winter bekommen.
    Sie war diejenige, der Daar das Geschenk des neuen Kirschholzstabes machen wollte, an dem er schnitzte.
    Er knöpfte seinen Mackinaw-Mantel zu, nahm sich sein Kleiderbündel, verließ die Veranda und ging, mit seinem Stab als Stütze, über den gefrorenen Schnee in Richtung Skipiste.
    Er hatte die Absicht, mit dem Krieger und seiner Frau den Berg hinunterzufahren. Es war Zeit, dass er ein paar Tage näher an der Zivilisation verbrachte und dabei Grace Sutter kennen lernte.

KAPITEL 13
    D ie Schneeraupe blieb vor einem Gebäude stehen, das Grace nur als Burg bezeichnen konnte. Es war ganz aus Stein gebaut, vier Stockwerke hoch, und das düsterste, hässlichste Haus, das sie je gesehen hatte.
    Die Scheußlichkeit wirkte, als würde sie mindestens eine Fläche von vier Morgen bedecken, jede ihrer vier Ecken war mit einem Turm versehen, in dem Fensterschlitze diagonal von unten nach oben verteilt waren, so als folgten sie dem Verlauf einer Treppe. Die Wände bestanden aus schwarz-grau geflecktem Granit. Doch die Steine, die sich über den Türen und Fenstern wölbten, waren reinschwarz und nur wenig glatter als die restlichen Wände.
    Der Architekt, den sie beauftragt hatten, musste betrunken bei der Planung gewesen sein.
    Es gab sogar einen Burggraben, gewissermaßen. Grace starrte die Brücke an, die über einen wilden Gebirgsbach führte, der direkt an den Grundmauern der Burg entlangrauschte.
    Das war also Gu Brath.
    Grace fragte sich, ob Grey tatsächlich dachte, sie würde ihn heiraten und echt hier leben. Von wegen Regression. Der Mann, in den sie sich verliebt hatte, lebte in einer pompösen Geschmacksverirrung – das war mehr als zum Schreien.
    Ian hastete nun über die Brücke, um Vater Daar aus der Schneeraupe zu helfen. Er übergab Callum, der ihm aus dem Haus gefolgt war, den alten Priester und stürzte auf Grace zu.
    »Na und? Haben Sie da oben gefunden, was Sie brauchten?« , fragte er.
    Sie starrte ihn perplex an. Himmel, nein. Sie hatte lediglich ein gebrochenes Herz davongetragen, und das hatte sie wirklich nicht gebraucht. Sie hatte die Lifthütte auf dem Gipfel nicht einmal gesehen.
    »Äh … ich …« Sie warf einen Blick zu Grey, der gerade neben sie trat.
    »Sie wird den Lift in Ordnung bringen«, erklärte er Ian, nahm ihren Arm und führte sie zum Haus. »Sobald wir eine kleine Aufgabe erfüllt haben, wird sie den verdammten Lift für uns retten.«
    Grace ließ sich ohne Widerspruch von ihm führen. Um die Wahrheit zu sagen, war es ihr lieber, ihn neben sich zu haben, wenn sie über die schmale, hohe und glitschig aussehende Brücke ging, die über den gurgelnden Wildbach gespannt war.
    Nachdem sie auf das Schlimmste gefasst war, was die Innenausstattung der Burg betraf – nämlich irgendwas Dunkles, Feuchtes und Kaltes –, verharrte Grace in atemloser Bewunderung.
    Es war prächtig. Wunderschön. Die Eingangshalle war größer als ihr ganzes Haus und reichte hinauf über alle vier Stockwerke bis zur Decke aus Eichenbalken. Eine Treppe so breit wie ein Eisenbahnwaggon führte an der rechten Wand hoch und zog sich bis nach links auf eine offene Galerie, die ein Geländer aus von Hand bearbeitetem Holz aufwies. Sie ging in die Mitte des Raums und drehte sich voller Verblüffung im Kreis.
    Das Innere der Burg war so hell, dass ihr fast die Augen tränten. Lichter – Dutzende von Glühbirnen – leuchteten in jede Ecke und jeden Winkel, und das Licht wurde von glänzendem schwarzem Stein reflektiert, der wirkte wie die

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