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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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gründlich musterte, so als glaube er nicht, dass es ihr gut ging. Er nahm ihre Hand und führte sie zum Haus.
    »Kommen Sie rein und wärmen Sie sich erst mal auf«, sagte er, bevor sie protestieren konnte. »Sagen Sie mir, wo der Wagen ist, und ich hole ihn.«
    Grace stemmte ihre Füße fest gegen den Boden, um stehen zu bleiben, rutschte allerdings noch gute drei Meter bevor Michael bemerkte, dass sie ihm nicht brav folgte. Er drehte sich zu ihr um und runzelte die Stirn.
    Grace antwortete mit einem Lächeln. »Ich werde mitkommen«, erklärte sie ihm. »Für die Sache sind zwei Personen nötig, und ich will nicht, dass John von dem Unfall erfährt. Er würde sich verpflichtet fühlen zu helfen und könnte sich bei diesen Wetterverhältnissen womöglich etwas brechen.«
    »Ich schleppe den Wagen einfach nur hierher«, informierte Michael sie und zog an ihrem Ärmel, um sie zum Haus zu bringen.
    Grace entzog sich seinem Griff und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will mitkommen.«
    Michael betrachtete sie finster, dann seufzte er ergeben. »Also gut. Aber Sie bleiben im Wagen sitzen und gehen mir ansonsten aus dem Weg«, sagte er und brachte sie zur Scheune, wo sein eigener Pritschenwagen stand.
    Was die Zugeständnisse betraf, hätte er zwar großzügiger sein können, aber Grace hielt ihm zugute, dass er sich um ihr Wohlergehen sorgte. Außerdem war sie froh, dass er sich nicht strikt stur gestellt hatte und sie jetzt mitkommen konnte.
    Denn dies war die Gelegenheit, den Mann kennen zu lernen, den ihre Schwester geliebt hatte.
    Grace kletterte auf den Beifahrersitz des glänzenden neuen Pick-ups, faltete die Hände im Schoß und überlegte, wie man jemanden auf das Thema Zeitreise ansprach, der behauptet hatte, das Phänomen aus erster Hand zu kennen.
    »Sie haben geweint«, sagte Michael, kaum dass er sich neben sie gesetzt hatte.
    »Nicht wegen des Unfalls«, versicherte sie ihm, während er rückwärts aus der Scheune fuhr.
    Er hielt den Wagen an und musterte sie. »Hat MacKeage Sie zum Weinen gebracht?«, fragte er knurrend.
    Diesmal reagierte Grace mit einem traurigen Lächeln. »Nicht direkt. Ich war selbst schuld.« Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und hinters Ohr. »Ich glaube, ich bin müde. In der vergangenen Woche ist viel passiert – in den letzten sechs Wochen«, korrigierte sie leise.
    »Ich habe davon gehört, dass junge Mütter oft weinerliche Stimmungen haben«, sagte er sanft und lenkte den Wagen aus der Einfahrt.
    »Ja, das habe ich auch gehört. Michael, warum haben Sie meiner Schwester erzählt, Sie wären durch die Zeit gereist?«,
fragte Grace, denn sie hatte beschlossen, dass sie zu müde war, um nur vorsichtig auf den Busch zu klopfen.
    Sie bekam Schweigen zur Antwort. Grace wandte sich dem Mann neben ihr zu. Er benahm sich viel normaler als die meisten Männer, die sie kannte, und trotzdem widersprach er nicht hastig ihrem Vorwurf.
    Sie betrachtete sein Profil. Michael war ein hoch gewachsener, muskulöser Mann, auf eine kantige Art gut aussehend, und wirkte so solide wie die Berge, die Pine Creek umgaben. Seine wetterbraune Haut war plötzlich bleich geworden, nur auf der ihr zugewandten Wange leuchtete ein roter Fleck. An seinem Haaransatz perlten noch Schweißtröpfchen von seinem wilden Holzhacken, sein Unterkiefer wirkte hart, und die Knöchel seiner Hände waren weiß, weil er das Steuerrad so fest umklammerte.
    »Ich will, dass Sie mit mir darüber reden, Michael. Ich will Sie verstehen.«
    Er sah sie an, und seine Augen waren wie zwei wirbelnde Teiche von tiefem, geschmolzenem Grau. »Warum? Wozu soll das gut sein?«, fragte er leise. »Mary ist tot, Mädel. Es ist nicht mehr wichtig. Nichts ist mehr wichtig.«
    »Das stimmt nicht, Michael«, flüsterte Grace. »Sie sind der Mann, den meine Schwester geliebt hat. Wenn das in einer Zeremonie zum Ausdruck gekommen wäre, wären wir jetzt verwandt. Und Mary hat sich auf dem Totenbett gewünscht, dass wir Freunde werden.«
    Er sah schweigend auf die Straße. Grace beschloss, das Problem direkter anzugehen. »Mary sagte mir, Sie wären nicht allein durch die Zeit gereist, sondern einige Ihrer … Ihrer Clansleute wären mit dabei gewesen. Stimmt das?«
    Seine Haut wurde dunkler, und er nickte knapp. Na gut, er sprach nicht, aber er reagierte wenigstens.
    »Wo sind sie jetzt?«
    »Tot.«
    »Wie … wie sind sie ums Leben gekommen, Michael?«
    »Hauptsächlich in Gewittern durch Blitzschlag.«
    »Seid ihr so hierher

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