Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
hier niemanden, der die Autorität hätte, mich daran zu hindern. Ich bin immer noch der Laird dessen, was von diesem Clan übrig ist. Und mein Wort hat immer noch dasselbe Gewicht.«
»Aber es ist falsch, so etwas von uns zu verlangen. Kein Krieger, der es verdient, so genannt zu werden, hilft seinem Feind«, beharrte Ian trotzig.
»Nein, ihr habt Unrecht. Ihr wollt einen Krieg fortsetzen, der achthundert Jahre alt ist. Nichts von dem spielt mehr eine Rolle. Wir leben jetzt hier, wir vier und MacBain. Wir leben in einer Welt, wo Zwistigkeiten von Gerichten geregelt werden. Wir müssen uns diesem Wandel anpassen und leben wie normale Amerikaner. Und das beinhaltet, einem Nachbarn zu helfen, egal, wer er ist.«
»Grace Sutter hat dir diese Flöhe ins Ohr gesetzt«, beklagte sich Ian, der hartnäckig an seinem Zorn festhielt. »Du willst sie haben, und sie hat dein Denken zu einem Knoten gedreht.«
Grey schüttelte seinen Kopf über den unbelehrbaren Krieger. »Hast du dich nie gefragt, warum ich MacBain für seine
Rolle in dieser Sache nie bestraft habe?«, fragte er ihn. »Auch nicht während der drei Jahre, die wir noch in unserem Jahrhundert waren?«
»Ich dachte, du wartest auf eine bessere Gelegenheit zur Rache, als ihn einfach nur umzubringen«, sagte Ian. »Ich dachte, du wartest darauf, dass er eine Frau hat.«
Grey machte einen Schritt rückwärts, entsetzt über die gerade gehörte Beleidigung. »Du hast geglaubt, ich würde eine Frau zur Rache benutzen?«, fragte er ganz leise. »Irgendein unschuldiges weibliches Wesen wie Mary Sutter vielleicht? Hätte ich sie in Angst und Schrecken versetzen sollen, um es MacBain heimzuzahlen? Sie vergewaltigen? Oder hätte ich sie mit bloßen Händen töten sollen, um MacBain ihrer Liebe zu berauben?«
Ian zuckte tatsächlich zusammen.
»Verdammt, Grey«, warf Callum ein. »Keiner von uns hätte zugelassen, dass Mary etwas zustößt.«
Grey musterte seine Männer einen nach dem anderen. »Vor vier Jahren hätte keiner von euch einen einzigen Gedanken an die Frau verschwendet, wer auch immer sie gewesen wäre. Also erklärt mir doch mal, was sich geändert hat?«
»Verdammt noch mal, wir haben uns geändert!«, schrie Ian. »Wir sind so weich geworden wie Haferbrei!«
»Nein«, gab Grey zurück. »Wir sind nicht weich geworden. Man hat uns die Augen geöffnet. Die Gesellschaft hat sich in den letzten achthundert Jahren verändert, und wenn wir uns dem nicht anpassen, haben wir mehr Schwierigkeiten, als uns lieb ist.«
»Wir haben uns doch angepasst!«, begehrte Morgan auf. »Verdammt, wir fliegen in Flugzeugen, fahren Automobile und haben ein Wintersport-Zentrum aufgebaut.«
Grey schüttelte den Kopf. »Es ist nicht genug, lediglich die materiellen Dinge anzunehmen. Hier«, er klopfte sich an die
Brust, »hier müssen wir uns ändern. Und ich habe die Absicht, damit heute Abend anzufangen. Für Grace.«
Die Männer starrten ihn wortlos an. Sie wollten nicht glauben, was sie da hörten.
»Wenn du MacBain hilfst«, sagte Ian wieder trotzig, »dann vergisst du, dass er dir deine Frau weggenommen und ihren Tod verursacht hat.«
»Das tue ich nicht«, knurrte Grey. Seine Geduld ließ langsam nach. »Michael MacBain hat mit dieser Sache nichts zu tun.« Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Er war nicht weich geworden. Er sah nur mit einem Mal die Dinge aus Graces Perspektive.
»Ich hasse den Schuft genauso wie ihr«, versicherte er ihnen. »Aber seid ihr bereit, durch diesen Hass zu verhindern, dass eure Seilbahn gerettet wird?«
»Du hast es doch selbst gesagt, Mann«, sagte Ian. »Dazu wird sie es nicht kommen lassen. Ihr Herz ist zu weich. Sie wird uns helfen.«
»Und wie genau wird Grace reagieren, wenn dies alles vorüber und MacBains Zukunft ruiniert ist und unsere nicht?«, fragte Grey.
Drei Männer sahen mit gerunzelter Stirn zu Boden und dachten angestrengt nach. »Sie wird sich schon wieder abregen, wenn sie erst kapiert, was für ein Schuft MacBain wirklich ist«, sagte Callum. »Sie wird am Schluss die Dinge so sehen wie wir. Und wenn nicht: Willst du wirklich eine Frau, die entschlossen ist, zu unseren Feinden nett zu sein?«
»Sie gehört mir«, erklärte ihnen Grey knurrend. »Es ist schon geschehen«, sagte er und verließ den Raum. Er hatte momentan genug von der Gesellschaft seiner Männer.
Mit müden Schritten ging er hinauf in sein Zimmer und war sich klar, dass sie an Sturheit Grace eindeutig übertrafen. In den vergangenen
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