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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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will die ganze Sache in der Hand haben und der vom Nordkap ebenfalls. Es gibt nicht genug Funkgeräte für alle Straßensperren, und in Groblershoop ist überhaupt niemand, weil die Lastwagen alle defekt sind.«
    »Nur die Ruhe, Tiger. Wo sind Sie?«
    »Fliegerabwehrschule. Kimberley.«
    »Sind die Rooivalks auch da?«
    »Sie stehen hier in einer Reihe. Meine Leute auch.«
    »Tiger, nach meinen Informationen kümmert sich der Kommandeur des Free States um die N8 von Bloemfontein bis Perdeberg, und der vom Nordkap ist für den Rest verantwortlich, bis Groblershoop. Die Polizei leistet Unterstützung.«
    »In der Theorie.«
    »Was soll das heißen?«
    »Im Free State ist alles noch ganz in Ordnung: Sie haben vierzehn Straßensperren, und auf der Karte sieht das gut aus, aber zwischen uns und Groblershoop gibt es etwa zwanzig Straßen, welche die N8 kreuzen. Der kleine Colonel hier |236| sagt, sie haben nur sechzehn Straßensperren, und vier von denen haben sich noch nicht zurückgemeldet, weil sie keine Funkgeräte haben oder weil sie nicht funktionieren.«
    »Setzen sie auch die Polizei ein?«
    »Die Polizei hat ihr eigenes Netzwerk. Die Koordination ist scheiße.«
    »Das war zu erwarten, Tiger. Diese Sache hat sie aus heiterem Himmel erwischt.«
    »Sie werden das Arschloch entkommen lassen, Ma’am.«
    »Captain …«
    »Tut mir leid.«
    Sie sah Monica Kleintjes eilig hereinhinken, Quinns Assistentin neben sich.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann, Tiger. Ich rufe Sie zurück.«
    Janina stand auf und ging zu Quinn. »Klingelt das Telefon immer noch?«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Wie geht es Ihnen, Monica?«
    »Ich habe Angst.«
    »Dafür gibt es keinen Grund. Unsere Leute sind bereits in Lusaka, wir werden uns um die ganze Sache kümmern.«
    Die Farbige schaute sie voller Hoffnung an.
    »Wenn es jemand von den Medien ist, sagen Sie, Sie wüßten nicht, wovon sie reden. Wenn es die Leute aus Lusaka sind, sagen Sie ihnen die Wahrheit. Mit einer Ausnahme: Sagen Sie ihnen, Sie seien zu Hause. Sagen Sie ihnen nicht, daß wir Sie hergeholt haben, verstanden?«
    »Ich muß sagen, daß ich Tiny die Festplatte gegeben habe?«
    »Die ganze Wahrheit. Sagen Sie ihnen, warum Sie sie ihm gegeben haben, wann Sie sie ihm gegeben haben, alles. Wenn sie fragen, ob das der Mann ist, über den so viel in den Nachrichten geredet wird, sagen Sie ja. Bleiben Sie bei der Wahrheit. Wenn sie fragen, ob wir zu Ihnen Kontakt aufgenommen haben, sagen Sie ja, ein Mann habe sie verhört. Geben Sie zu, daß sie alles gesagt haben. Wenn sie fragen, woher wir |237| von der ganzen Sache wissen, sagen Sie, daß Sie vermuten, Ihr Telefon sei abgehört worden. Bleiben Sie bei der Wahrheit. Sagen Sie ihnen bloß nicht, daß Sie hier sind.«
    »Aber mein Vater …«
    »Sie wollen die Daten, Monica. Das dürfen Sie nie vergessen. Ihr Vater ist in Sicherheit, solange sie die Daten nicht haben. Und, wichtiger noch, wir haben Leute in Lusaka. Wir haben alles unter Kontrolle.«
    Monikas Augen blieben weit aufgerissen, auch wenn sie nickte.
    Du bist nicht das Kind deines Vaters, dachte Janina. Sie hatte nichts von Johnny Kleintjes’ stiller Kraft an sich, aber vielleicht ist das sogar ein Pluspunkt für uns.
    »Ma’am«, sagte Rahjev Rajkumar, »da braut sich etwas zusammen.«
    Sie schaute hinüber zu dem Inder, der mit einem dicken Finger auf den Computerbildschirm eines seiner Assistenten tippte.
    »Ich komme«, sagte sie. »Quinn, laß Monica rangehen, wenn sie wieder anrufen.«
    »Selbstverständlich, Ma’am.«
    Als sie zu Rajkumar eilte, konnte sie den Direktor und Radebe in ein tiefes Gespräch versunken in einer Ecke neben den Funkgeräten stehen sehen. Radebe sprach fieberhaft, er wedelte mit den Händen, und der Direktor wirkte klein und machtlos gegen den Angriff, doch sie konnte kein Wort hören. Sollte er sehen, womit sie sich plagen mußte. Sollte er sehen, wie sie hintergangen wurde. Dann gab es keine Diskussion, wenn sie Vincent Radebe versetzen ließ.
    Der Inder rückte mühsam zur Seite, um Platz für sie zu machen. Auf dem Schirm wurde die BMW-Motorrad-Website angezeigt.
    »Sehen Sie sich das an«, sagte er. »Wir beobachten das schon den ganzen Nachmittag.«
    Sie las. Nachrichten, eine nach der anderen.
     
    |238|
Das wird besser als unser Jahrestreffen. Wir sind vier Kerle, wir fahren um 13:00. Wir sehen uns in Kimberley.
    – John S., Johannesburg
     
    Ich fahre jetzt los, ich nehme die N3 nach Bethlehem, dann nach Bloemfontein, bis

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