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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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sie fürchtete, er würde nie wieder erwachen.
    „Davey setzt sich zu ihm“, versprach Ross. „Heute Nacht hast du wahrlich genug geleistet.“ Trotz ihres Widerspruchs nahm er sie auf die Arme und trug sie aus dem Zelt. In der kalten Nachtluft drückte er sie fest an seine Brust. Dass sie so schnell nachgab, ängstigte ihn noch mehr als die malvenfarbenen Schatten unter ihren Augen.
    „Ross?“, würgte sie mühsam hervor.
    „Ja, mein Liebes?“
    „Ich bekomme kaum Luft Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen.
    „Was?“, fragte er bestürzt, dann lockerte er seine Umarmung allmählich. „Oh, verzeih.“
    Zärtlich strich sie über die Bartstoppeln auf seiner Wange. „Vielen Dank für deine Hilfe und dein Vertrauen.“
    „Ich bin es, der dir danken muss, Meggie.“ Behutsam stellte er sie auf die Füße, dann zog er sie wieder an sich. „Oh Meggie, ich ...“ Ich liebe dich. Die Worte lagen ihm auf der Zunge, aber alte Ängste verflogen nur langsam. Natürlich liebte er sie, doch er wagte es nicht, ihr eine so große Macht über seine Seele zuzubilligen. Deshalb presste er nur die Lippen an ihren Hals.
    Obwohl er schwieg, wusste sie, was er empfand, und schlang die Arme um seinen Nacken.
    „Oh Meg ...“ Langsam hob er den Kopf, die blauen Augen voller Staunen. „Ich - ich ..."
    „Du liebst mich.“ Mit beiden Händen umfasste sie sein Gesicht und küsste seine Lippen.
    „Üblicherweise wartet eine Dame, bis man ihr so etwas sagt“, murrte er.
    „Nun ja, Geduld zählt nicht gerade zu meinen Stärken.“ Trotz ihrer Unsicherheit warf sie ihm einen koketten Blick zu. „Und ich konnte nicht wissen, wie lange es dauern würde, bis du Rhiannon vergessen und mir deine Liebe gestehen kannst. “
    Sofort versteifte er sich, und sie verfluchte ihre eigene Kühnheit. „Ich möchte nicht...“, begann er.
    „... von ihr sprechen, ich weiß“, unterbrach sie ihn leise. Einerseits fürchtete sie, die Geschichte dieser geheimnisvollen Frau zu hören, andererseits erkannte sie, dass sie niemals glücklich Zusammenleben würden, solange die Wahrheit im Dunkeln blieb. „Aber Rhiannon gleicht einer Wunde, die unter der Oberfläche unserer Ehe eitert und uns zu vergiften droht. Kannst du mir nicht verraten, was sie verbrochen hat, um deinen Hass gegen alle Frauen zu wecken?“
    Er holte tief Atem, und sein verzweifelter Blick bewog sie beinahe, ihre Frage zurückzunehmen. Endlich brach er sein Schweigen, schien sich jedes einzelne Wort qualvoll abzuringen. „Ich traf sie ein paar Tage, nachdem wir die Berge überquert hatten, um in Wales zu kämpfen. Und sie ...“
    „War sie sehr schön?“, flüsterte sie unglücklich.
    Ein zynisches Lächeln verzerrte seine Lippen. „Eine exotische Schönheit, geübt in der Kunst, Narren von meiner Sorte in ihr Netz zu locken, wie eine Spinne wehrlose Insekten. Durch sie lernte ich, dass Frauen geborene Lügnerinnen und Betrügerinnen sind. “
    „Da muss ich widersprechen. Wenn ich lüge, dann nur, um anderen Leid zu ersparen. “
    „Gute Lügen gibt es nicht. Aber was Rhiannon verbrach, wog besonders schwer. Sie erschlich sich mein Vertrauen, dann verriet sie mich an meine Feinde.“
    „Und das kannst du nicht vergessen?“
    „Ich soll jemals vergessen, dass wir in einen Hinterhalt gerieten und hundert meiner Krieger sterben mussten?“
    „Wie schrecklich ...“ Sie legte ihre Wange an seine. „Ich wünschte, ich könnte deinen Kummer mildem.“
    „Das hast du schon getan, in mancher Hinsicht. Immer wieder kamst du mir zu Hilfe, meine kleine tapfere Megan. Obwohl ich dich oft verprügeln wollte, wenn du dich in Gefahr brachtest. Hättest du die Sutherlands heute nicht zum Schlachtfeld geführt, wären wir vielleicht alle gestorben.“ Megan schwieg eine Weile, dann rückte sie ein wenig von ihm ab, um sein Gesicht zu beobachten, und fragte angstvoll: „Liebst du Rhiannon immer noch?“
    Verächtlich schüttelte er den Kopf. „Was immer ich für sie empfand, erstarb in den Todesschreien meiner Ritter und wurde mit ihr begraben. Nein, ich habe sie nicht getötet“, fügte er hinzu, als sie zusammenzuckte. „Das tat der walisische Kommandant, dem sie ihre Gunst geschenkt und an den sie mich verraten hatte. Rhys ap Dolgollen entschied, danach könne sie ihm nicht mehr nützen, und so überließ er sie seinen Männern. “
    „Oh Ross, wie grauenvoll! “
    „Aye. Aber das alles gehört jetzt der Vergangenheit an. Ich habe dieses Kapitel

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