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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bitte gesagt. Sie werden langsam weich.«
    »Beleidigungen«, knurrte Eve. »Alles, was ich zu hören kriege, sind Beleidigungen. Mrs Roarke, süß, weich. Wenn ich Ihnen in den Hintern trete, werden wir ja sehen, wie weich ich bin.«
    »Jetzt sind Sie wieder die Alte«, stellte Peabody zufrieden fest.
     
    Auf Mavis war einfach Verlass. Sie war immer für eine Gefälligkeit, gemeinsames Gelächter, als Trösterin und vor allem für eine Überraschung gut.
    Dass sie im vierten Monat schwanger war, hatte ihr nichts von ihrer Energie oder ihrer Vorliebe für modische Extravaganzen geraubt. Wirklich niemand sah wie Mavis Freestone aus.

    Heute hatte sie, zumindest für die Haare, sommerliche Pastellfarben gewählt und sie zu wilden blauen, pinkfarbenen und grünen Schlangen aufgerollt. Hier und dort steckten lavendelfarbene Nadeln in ihrer Frisur, die aus der Ferne aussahen wie kleine Blumen; bei genauerer Betrachtung jedoch stellte sich heraus, dass es eine Reihe nackter, in Embryonalstellung zusammengerollter Babys war.
    Wenn das nicht zumindest ein wenig eigenartig war.
    Ein Dutzend dünner Gold- und Silberketten baumelten von ihren Ohren, und an jeder Kette hing ein kleines buntes Bällchen, das immer, wenn sie sich bewegte, ein leises Klirren ertönen ließ. Sie bewegte sich die ganze Zeit.
    Ihr serviettengroßer weißer Rock und die weit schwingende, weiße Weste, in der ihr schmaler Körper steckte, waren mit winzig kleinen Fragezeichen in den Farben ihrer Haare übersät. Die hohen Absätze und dicken Sohlen ihrer durchsichtigen Riemenschuhe waren mit kleinen Kugeln gefüllt, und bei jedem ihrer Schritte klimperten sie fröhlich vor sich hin. Die Zehennägel hatte Mavis sich regenbogenfarben lackiert.
    Ein derartiger Aufzug war bei Mavis vollkommen normal.
    »Ich bin einfach hin und weg«, erklärte sie begeistert. »Outre ist einfach Kult. Für mich war diese Zeitschrift so etwas wie die Modebibel, bevor ich meinem Honigbären begegnet bin. Ich lese sie noch immer jeden Monat, aber jetzt brauche ich nicht mehr zu überlegen, wie in aller Welt ich mir all die tollen Sachen jemals leisten soll. Leonardo macht sie einfach selbst.«
    »Ich brauche fünf Minuten.«

    »Kein Problem, Dallas. Wenn sie mir am Telefon den Hintern hätte küssen können, hätte ich jetzt noch Lippenstift am Arsch. Wart’s ab.«
    Sie durchquerten das geräumige Foyer. Die Wände und der Boden wiesen strenge weiße, rote und schwarze geometrische Muster auf, und von dem riesigen Empfangstisch in der Mitte des Raumes führten verschiedene Wege zu einer Reihe von Boutiquen, einem piekfeinen Café und einem Laden für Innendekoration.
    Dazwischen hingen Bildschirme, auf denen man ausgemergelte Models in Stücken, die aussahen, als hätte jemand aus einer psychiatrischen Klinik auf dem Pluto sie entworfen, über diverse Laufstege tänzeln sah.
    »Herbstmodeschauen«, erklärte Mavis ihr. »New York, Mailand, Paris und London.« Kreischend wies sie mit dem ausgestreckten Finger auf ein Ensemble aus hautengen, leuchtend roten Streifen mit unzähligen goldenen Federn und einem am Saum mit kleinen weißen Lämpchen besetzten, transparenten Rock. »Siehst du das da? Das ist ein Entwurf von meinem Schmusebären. Er ist einfach unvergleichlich.«
    Und das stimmte tatsächlich.
    Dann marschierte Mavis auf den Empfangschef zu. »Mavis Freestone. Ich habe einen Termin mit Julietta Gates.«
    »Sehr wohl, Ms Freestone, bitte fahren Sie in den dreißigsten Stock. Sie werden dort bereits erwartet.« Als Eve und Peabody mit ihr zusammen einen der schimmernd roten Fahrstühle betreten wollten, hob er abwehrend die Hand. »Nur Ms Freestone hat einen Termin.«
    »Sie bilden sich doch wohl nicht ernsthaft ein, dass ich alleine unterwegs bin«, stellte Mavis eisig fest, ehe
Eve auch nur das Gesicht verziehen konnte. »Wenn meine Entourage hier nicht willkommen ist, dann bin ich es wohl auch nicht.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Ms Freestone. Wenn es Ihnen recht ist, rufe ich schnell oben an.«
    »Beeilen Sie sich.« Mavis reckte ihre Stupsnase in die Luft. »Ich bin eine viel beschäftigte Frau.«
    Während der zwanzig Sekunden, die der Empfangschef für seinen Anruf brauchte, betrachtete sie demonstrativ ihre Fingernägel und wippte mit dem Fuß.
    »Sie sind mit Ihrer Entourage willkommen. Danke für Ihre Geduld.«
    Mavis behielt die Diva-Maske bei, bis sich die Tür des Fahrstuhls hinter ihnen schloss. »Was für ein totaler Schwachsinn. ›Sie sind mit Ihrer

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