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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie die Tür aufziehen wollte, schob jemand sie gleichzeitig von innen auf. Der diensthabende Arzt war deutlich couragierter als der Polizeibeamte, überlegte Roarke. Er kreuzte die Arme vor der Brust, runzelte die Stirn und stellte sich Eve tatsächlich in den Weg.
    »Man sagte mir bereits, Sie wären unterwegs. Auch wenn die Patientin nicht mehr bewusstlos ist, befindet sie sich in einem Schwebezustand, der durchaus noch kritisch ist. Ich gehe deshalb bestimmt nicht das Risiko ein und lasse zu, dass jemand sie jetzt schon vernimmt.«
    »Vor vierundzwanzig Stunden haben Sie mir erklärt, sie käme garantiert nicht noch mal zu Bewusstsein. Aber sie hat es geschafft.«

    »Offen gestanden betrachte ich es als ein Wunder, dass sie noch einmal zu sich gekommen ist.«
    Sela Cox hatte um ein Wunder gebetet, und bei Gott, sie hatte es bekommen, dachte Eve. »Ich halte nichts davon, Wunder zu vergeuden. Jemand hat sie übel zugerichtet, und es besteht die Chance, dass sie mir sagen kann, wer dieser Jemand war, ehe er die nächste Frau ins Kranken- oder ins gottverdammte Leichenschauhaus bringt.« Ihre Worte klangen wie eine Reihe Peitschenhiebe, unter denen der uniformierte Kollege furchtsam zusammenfuhr. »Also stellen Sie sich mir bloß nicht in den Weg.«
    »Oh doch.« Laurence behielt seinen ruhigen, melodiösen Tonfall bei. »Ich stelle mich Ihnen sogar ganz sicher in den Weg, und da Sie sich hier auf meinem Territorium befinden, halten Sie sich gefälligst zurück. Das Wohlergehen meiner Patientin ist für mich oberstes Gebot.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Ich möchte nämlich ebenfalls, dass sie überlebt und sich so gut wie möglich von ihren Verletzungen erholt.«
    »Damit sie ihre Zeugenaussage machen kann.«
    »Genau. Falls mich das für Sie zur Feindin macht, sind Sie einfach dämlich. Genau wie Sie hatte ich Marlene schon aufgegeben. Aber sie hat uns beiden gezeigt, dass sie aus einem anderen Holz geschnitzt ist, als wir dachten. Und ich möchte, dass sie weiß, dass der Mann, der ihr das angetan hat, von uns festgenommen wird. Ich möchte, dass sie weiß, dass ich den Kerl verhaften werde, und dass sie dazu beigetragen hat, dass das passiert. Bis jetzt ist sie lediglich ein Opfer, aber ich werde ihr dabei helfen, dass sie zur Heldin wird. Das ist etwas, wofür es sich zu leben lohnt. Sie haben die Wahl«,
fügte sie in drohendem Ton hinzu, bevor er etwas sagen konnte. »Entweder ich lasse Sie von diesem Polizeibeamten hier verhaften oder Sie gehen mit mir rein und überwachen das Gespräch.«
    »Ihre Taktiken gefallen mir nicht, Lieutenant.«
    »Reichen Sie meinetwegen eine Beschwerde ein.« Sie öffnete die Tür und meinte mit einem Blick auf Roarke: »Du wartest hier.«
    Als sie den Raum betrat, sank ihr das Herz erneut in Richtung Knie. Marlene lag totenblass und völlig reglos in dem Bett. Ihre Mutter stand daneben und hielt zärtlich ihre Hand.
    »Sie ruht sich nur aus«, erklärte Sela eilig. »Als Sie sagten, dass Sie kommen würden, habe ich meinen Mann gebeten, in die Kapelle zu gehen. Sie lassen immer nur zwei von uns gleichzeitig in den Raum.«
    »Mrs Cox, ich muss Ihnen nochmals sagen, dass Lieutenant Dallas gegen meinen ausdrücklichen ärztlichen Rat gekommen ist. Ihre Tochter braucht absolute Ruhe.«
    »Die hatte sie bereits, seit sie überfallen wurde, aber sie wird nicht eher wahre Ruhe finden, als bis der Kerl verhaftet und bestraft ist. Ich bin Ihnen wirklich dankbar, Doktor, so dankbar, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Aber ich kenne meine Tochter. Marley muss mit dem Lieutenant reden, damit sie wieder gesund werden kann.«
    »Passen Sie ja auf«, warnte Laurence Eve. »Sonst sind nämlich Sie es, die verhaftet wird.«
    Sie konzentrierte sich völlig auf Marlene, als sie an den Rand des Bettes trat. »Sie sollten mit ihr sprechen, Mrs Cox. Ich will sie nicht erschrecken.«

    »Ich habe ihr gesagt, dass Sie kommen.« Sela beugte sich über das Bett und küsste ihre Tochter auf die Stirn. »Marley? Marley Baby, wach jetzt bitte auf. Lieutenant Dallas ist hier, um mit dir zu sprechen.«
    »So müde, Mom«, antwortete eine leise, undeutliche Stimme.
    »Ich weiß, Baby. Es wird nicht lange dauern. Der Lieutenant braucht deine Hilfe.«
    »Ich weiß, Sie haben Schlimmes durchgemacht.« Eve ignorierte Laurence, als dieser direkt neben sie trat. »Ich weiß, es ist nicht leicht. Aber ich werde ihn nicht mit dem, was er Ihnen angetan hat, durchkommen lassen. Wir lassen ihn damit nicht

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