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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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lautet, die Frau gefangen zu nehmen. Und das habe ich jetzt vor.« Er machte einen Schritt nach vorn und bedeutete den anderen, es ihm gleichzutun. Wie eine Mauer bewegten sich die Männer auf sie zu und drängten Sebastian und Zahirah auf den Abgrund zu. »Werdet Ihr mich nun bei ihrer Ergreifung unterstützen, Montborne?«, fragte Fallonmour über das Rauschen des Wassers hinweg. Seine Stimme hallte dumpf in der Höhle wider. »Oder beabsichtigt Ihr, Euch meinem Befehl zu widersetzen?«
    Zahirah fühlte, wie sich Sebastian anspannte, sie spürte das Spiel seiner Armmuskeln unter ihren Fingern, als er das Schwert mit dem rechten Arm fester umschloss und sich bereitmachte, gegen seinen eigenen Landsmann zu kämpfen.
    Bei Allah, das konnte sie nicht zulassen. Sie konnte nicht zulassen, dass er sich noch mehr für sie aufopferte, als er es ohnehin schon getan hatte. Er hatte ihr so viel gegeben; sie wollte nicht, dass er ihretwegen noch mehr verlor.
    Erfüllt von der Liebe, die sie für ihn verspürte, schlang sie die Arme um ihn und drückte ihn an sich. Auf den Zehenspitzen stehend, flüsterte sie ihm ins Ohr: »Ich liebe dich, Sebastian. Ich werde dich immer lieben, Mylord.«
    Dann ließ sie ihn los und wich einen Schritt zurück.
    »Zahirah«, sagte er und sah sie über die Schulter hinweg an, als sie sich von ihm löste. »Zahirah, sei vorsichtig …«
    Sie schaute von dem steilen Felsvorsprung in das tosende schwarze Wasser unter ihr und sagte sich, dass es die richtige Entscheidung war. Die einzig mögliche Entscheidung, wenn sie dafür sorgen wollte, dass Sebastian eine Chance für eine glückliche Zukunft bekam.
    »Ich liebe dich«, sagte sie mit erstickter Stimme, drehte sich um und sprang in den Abgrund.
    »Zahirah, nein!« Sebastian streckte den Arm nach ihr aus, um sie zurückzuziehen, doch sie war fort.
    Fort.
    Nichts als leere Luft hinter ihm und der unvorstellbare Gedanke in seinem Kopf, dass Zahirah sich absichtlich in die Tiefe gestürzt hatte. Vage wurde ihm bewusst, dass die Ritter an ihm vorbei zur Klippe liefen und fassungslos in den Abgrund blickten. Das Herz hämmerte hohl in Sebastians Brust, in Gedanken schrie er vor innerer Pein, und seine Glieder waren wie erstarrt vor Entsetzen.
    Leise, wie im Traum, hörte er Fallonmour rufen, man solle ihn ergreifen. Erst da gewahrte er, dass er am Rand der Klippe stand. Er hatte das Schwert fallen lassen. Eine Hand schloss sich um seinen Arm, wollte ihn zurückziehen; er schüttelte sie mit einem zornigen Schrei ab. Er schaute in die Tiefen des tosenden Flusses, versuchte, Zahirah im Wasser zu entdecken, und hoffte dennoch inständig, dass er sie nicht fand.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie sich Blackheart aus der Gruppe der Ritter löste und sich anschickte, einen schmalen Pfad in der hohen Felswand hinunterzusteigen. Wie ein Hund, der Blut geleckt hat, setzte er ihr nach. Sebastian konnte nicht zulassen, dass er sie vor ihm erreichte. Er musste sie retten, wenn das überhaupt möglich war.
    Mit einem Ruck riss er sich von den behandschuhten Händen los, die seinen Surcot festhielten, und stürzte sich über die Klippe.
    Er fiel schnell und traf wie ein Stein auf dem Wasser auf. Sein Kettenhemd zog ihn nach unten, in die Tiefen des tosenden Stroms, der wie eine wild gewordene Bestie an ihm riss und von allen Seiten auf ihn einpeitschte. Er kämpfte gegen das Gewicht seiner Rüstung an, zwang seine Glieder, sich zu bewegen, ihn zur Oberfläche hinaufzubringen. Keuchend durchbrach er die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft, um sogleich den Fluss nach Zahirah abzusuchen. Die Soldaten hatten mittlerweile beschlossen, am Strand nach ihr Ausschau zu halten, nachdem jemand gemeint hatte, dass die Flut sie irgendwann, tot oder lebendig, an den Strand spülen würde, so wie den Mann, den sie am Morgen gefunden hatten.
    Sebastian wollte nicht aufgeben. Er rief ihren Namen, ließ den Blick unablässig über das Wasser schweifen, tastete nach ihr und tauchte so tief und so lange, wie es ihm möglich war. Er hielt so lange den Atem an, bis seine Lungen zu bersten drohten, und öffnete die Augen im brennenden Salzwasser. Doch es war zu stürmisch und zu dunkel, um etwas sehen zu können.
    Die Strömung riss ihn mit sich, wie sehr er auch dagegen ankämpfte. Unbarmherzig schlug sie ihn gegen Felsen, behinderte jede seiner Bewegung und spülte ihn schließlich aus dem Schlund der Höhle ans Tageslicht und zu dem unabwendbaren Schluss, dass er Zahirah für

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