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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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gezogen hatte. Stets war sie bereit, mit ihm über Philosophie, Glaube und die Feinheiten des
Schatrandsch
zu diskutieren. Sie besaß Leidenschaft und Klugheit im gleichen Maß wie Schönheit, und Sebastian wurde des Vergnügens ihrer Gesellschaft nie müde. Sie bezauberte und faszinierte ihn, und es machte ihn zum stolzesten Mann im Saal, dass sie an seiner Seite war.
    »Ganz ruhig, mein Herz«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Nun, da Richard nach England zurückgekehrt ist, will er natürlich die bezaubernde Dame kennenlernen, mit der ich mich vermählt habe, während er unpässlich war.«
    »Unpässlich« war eine Untertreibung. Richard war von seinen Feinden auf der Rückreise aus dem Heiligen Land entführt und die beiden vergangenen Jahre bis zur Zahlung eines hohen Lösegeldes in Österreich gefangen gehalten worden. Das Geld war zum Teil aus Steuern und Lehnsabgaben erbracht worden – und einer recht stattlichen Zuwendung des Earls of Montborne als Gegenleistung für die Erlaubnis, die schöne, aber mitgiftlose Waise ehelichen zu dürfen, in die er sich während der Heimreise nach dem Kreuzzug verliebt hatte.
    Sebastians Bruder Griffin, seine Gemahlin Isabel und deren wachsende Kinderschar hatten Gillianne und ihn begleitet, um dem König ihre Ehrerbietung zu erweisen und ihren Treueschwur zu erneuern. Gemeinsam reihten sie sich in die lange Schlange der Wartenden vor der Empore ein, auf der Richard und seine ehrwürdige Mutter, Königin Eleanor, saßen, um ihre Untertanen zu begrüßen.
    Der Saal war brechend voll mit Adligen und Höflingen, die sich hier eingefunden hatten. Als Sebastian den Blick über das dichte Gedränge schweifen ließ, fing er unvermittelt den Blick von Sir Cabal auf, dessen formidabler Kriegsname Blackheart ihm inzwischen nicht mehr passend erschien. Die beiden Männer sahen sich wortlos an, und Sebastian nickte ihm mit wissendem Blick dankbar zu.
    Der dunkle Ritter nickte ebenfalls, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit von der hübschen blonden Dame an seiner Seite gefangen genommen, deren wohlgerundeter Bauch davon zeugte, dass sie guter Hoffnung war. Sie klammerte sich an Cabals Arm, ganz ähnlich wie Gillianne sich an Sebastians Arm klammerte, und auch ihr Blick war ebenso liebevoll und zärtlich wie die Blicke, die Sebastian erfreuten, wenn er in die Augen seiner Gemahlin schaute.
    Neugierig lehnte er sich zu seinem Bruder hinüber. »Wer ist die Frau dort bei Sir Cabal?«
    Griff hob den Kopf und spähte verstohlen in die angegebene Richtung. »Ah, das ist Emmalyn of Fallonmour.«
    »Fallonmour?«, fragte Sebastian überrascht, die Augen erneut auf das sich in Liebe zugetane Paar gerichtet. »Die Witwe des Earls?«
    Griffins Gemahlin antwortete für ihn. »Ja, Garretts Witwe«, bestätigte Isabel lächelnd. »Seit Kurzem aber ist sie Sir Cabals Braut.«
    Bevor Sebastian seinem Erstaunen darüber Ausdruck verleihen konnte, wurden er und Gillianne zum König geleitet. Ihren Sohn fest an sich drückend, versank Gillianne in einem anmutigen Knicks, und er verbeugte sich tief. »Wir danken Gott, dass Ihr wohlbehalten zurück seid, Sire. Euer Land hat Euch vermisst«, sagte Sebastian.
    »So erhebt Euch doch«, sagte der König. »Lasst mich Euch und diesen liebreizenden Schatz anschauen, den Ihr, wie ich hörte, bei der Rückkehr aus dem Heiligen Land gefunden habt.«
    »Mylord«, sagte Sebastian und half Gillianne, deren Zögern ihm nicht entgangen war, auf. »Es ist mir eine Ehre und eine große Freude, Euch meine Braut, Lady Gillianne of Montborne, und unseren Sohn vorzustellen.«
    Der König gab einen brummenden Laut von sich, der einem anerkennenden löwenhaften Schnurren glich. »Es ist mir ein Vergnügen, Eure Bekanntschaft zu machen, Mylady«, sagte er, und in seinen blauen Augen funkelte arglose Bewunderung. An Sebastian gewandt, setzte er hinzu: »Eure Gemahlin ist wie ein Juwel; mein Hof erstrahlt durch ihren Glanz, Montborne. Ich hoffe, Ihr werdet sie oft hierherbringen.«
    Sebastian räusperte sich und zog Gillianne enger an sich. »Bei allem gebotenen Respekt, Mylord, aber Gillianne ist ein Schatz, den ich bis zum Ende meiner Tage ganz allein für mich zu hüten und bewahren gedenke.«
    Er sah sie an, und als sie lächelte, verblassten der König und die Königin und die vielen, vielen Menschen im Saal um ihn herum, und er nahm nichts mehr wahr außer ihr. So, wie es immer der Fall war, wenn Sebastian in die Augen seiner Herzensdame schaute.

Danksagung
    Mein Dank gilt

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