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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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nicht tatenlos zusehen, wie sie litt. »Zahirah«, rief er schroff. »Zahirah, wacht auf. Alles ist gut.«
    Als sie seine Stimme hörte, wandte sie den Kopf in seine Richtung, öffnete flatternd die Lider und blickte ihn verstört an. Zweifellos war sie immer noch in den Schrecken ihres Traumes gefangen. »So große Angst«, keuchte sie und umklammerte seine Tunika, als könnte sie so verhindern, dass sie wieder in die Dunkelheit ihres Albtraums zurückglitt. »Grausam … so grausam!«
    »Ein übler Traum, mehr nicht.«
    »Ich wollte nicht gehen«, sagte sie mit belegter Stimme und erschauerte. »Ich wollte sie nicht verlassen, aber ich konnte nichts dagegen tun!«
    Er versteifte sich unter ihrem Griff, versuchte, ihre Finger zu lösen, doch sie schmiegte sich nur noch enger an ihn, schlang die Arme um seine Hüften und lehnte die Wange an seine Brust wie ein Kind, das Schutz sucht. Unbeholfen strich Sebastian ihr über den Arm, hoffte, sie damit beschwichtigen zu können, aber ihr Schluchzen und Zittern schien kein Ende zu nehmen. Zu sehr hielt sie die Furcht in ihren Klauen, zu stark war sie in ihrem Albtraum gefangen. Er nahm die Feldflasche von seinem Gürtel und öffnete sie mit dem Daumen.
    Dann bettete er ihren Kopf in seine Armbeuge und führte die Weinflasche an ihre bebenden Lippen. »Trinkt«, sagte er. »Es wird Euch guttun.«
    Folgsam öffnete sie den Mund und nahm einen Schluck, der sie zum Husten brachte. Doch als er die Flasche erneut an ihre Lippen führte, trank sie weiter. Sebastian flößte ihr schluckweise den Wein ein, bis sie endlich ruhiger wurde, und die Tränen, die unter ihren geschlossenen Lidern hervorströmten, versiegten. Tief seufzend schmiegte sie sich in seine Arme.
    Gott wusste, dass er kein Mitleid für sie empfinden wollte. Nicht jetzt. Nicht solange er wütend darüber war, dass sie ganz offensichtlich Geheimnisse vor ihm verbarg. Nicht solange es zu befürchten stand, dass sie, zumindest in gewisser Weise, für Abduls Tod verantwortlich war.
    Dennoch strich er unwillkürlich über ihr offenes Haar, streichelte mit dem Handrücken über ihre feuchte Stirn. »Ruht Euch aus, Zahirah. Es war nur ein böser Traum. Ihr braucht keine Angst mehr zu haben. Ihr habt nichts zu befürchten.«
    Als er Zahirah anblickte, so verletzlich und zart in seinen Armen, spürte er unverhofft, wie trotz aller Bedenken eine Woge besitzergreifender Leidenschaft in ihm aufstieg. Er wollte sie beschützen. Trotz seines Zorns und der nagenden Zweifel wollte er für ihre Sicherheit sorgen. Noch vor wenigen Stunden hatte sie ihn fortgestoßen, nun schmiegte sie sich süß in seinen Schoß, und obwohl er ihr misstraute, konnte er nicht leugnen, dass er sie immer noch begehrte.
    »Halt mich fest«, flüsterte sie schläfrig und drehte sich um. Ihr schlanker Rücken schmiegte sich an seinen Bauch, ihre Worte klangen erstickt durch das Kissen unter ihrer Wange. »Bitte … ich fürchte mich.«
    Wider besseres Wissen und sich selbst einen Narren scheltend, streckte sich Sebastian hinter ihr auf dem Bett aus und umfing sie. Zahirah drängte sich an ihn, ihre Rundungen schmiegten sich perfekt an seinen Körper. Warm und weich lag sie in seinen Armen, ihre Brüste ruhten fest und verlockend auf seinem Arm, ihre langen schlanken Beine verschränkten sich mit den seinen unter der Decke.
    Jede Bewegung, die sie tat, jeder ihrer Atemzüge war eine süße Folter für ihn, brachte sie in Berührung mit dem ungebetenen Verlangen, das in seinen Lenden aufloderte. Er versuchte, es niederzukämpfen, versuchte, sich nicht von dem heftigen Entzücken hinreißen zu lassen, das er verspürte, weil ihr Körper unschuldig an dem seinen ruhte, doch er gewahrte die Begierde, die in seiner Stimme durchschien, als er mit ihr sprach.
    »Ihr seid in Sicherheit, Zahirah. Nichts und niemand wird Euch verletzen.«
    »Versprecht Ihr es?«, fragte sie leise.
    Er zog sie an sich und drückte einen Kuss auf ihre Schulter. »Ja«, antwortete er. »Das verspreche ich.«
    Sie gab einen kehligen Laut von sich, ein leises zufriedenes Schnurren, das Sebastian so deutlich spürte wie eine Liebkosung. Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, so herrlich war das Gefühl, ihren Körper an dem seinen zu spüren, so himmlisch der sanfte Druck ihres Gesäßes an seinem Schritt. Seine unwillkommene Erregung wuchs, reckte sich ihrer wohligen Wärme entgegen.
    Aufstöhnend rückte er von ihr ab, doch Zahirah folgte ihm nach und rieb sich unwissentlich an

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