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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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jemals einer sein wirst. Ich würde niemals ein Dutzend unschuldiger Männer abschlachten und behaupten, es sei Allahs Wille. Und ich konnte auch nicht tatenlos zusehen, dass du das tust.«
    »Unschuldige Männer, pah!«, spuckte er verächtlich aus. »Glaubst du wirklich, auch nur einer dieser Engländer sei unschuldig? Oh, ich wünschte, unser viel gepriesener Meister und Anführer wäre hier, um zu sehen, wie du diesen christlichen Hundesöhnen hinterherrennst wie eine läufige Hündin. Er wird mir sicher seinen Dank aussprechen, wenn er erfährt, dass ich dich getötet habe.« Fest schloss er die Hand um den Krummsäbel, bereit, zuzuschlagen. »In der Tat, das wird er wohl.«
    Instinktiv sprang Zahirah zurück und warf sich auf den Boden, noch ehe Halim auch nur einen Atemzug machen konnte. Neben ihr, knapp außerhalb ihrer Reichweite, lag eine Armbrust, in der noch ein Bolzen steckte. Sie streckte sich danach und verspürte ein Triumphgefühl, als sich ihre Finger um das Holz der Waffe schlossen. Ihr Triumph hielt jedoch nicht lange an, denn Halim trat mit seinem schweren Stiefel auf ihr Handgelenk und hielt sie so auf dem Steinpflaster der Straße fest.
    »Oh nein«, knurrte er über ihr.
    Zahirah hob den Kopf, blickte ihn an, doch sie konnte sein Gesicht durch die wirbelnden Staub- und Rauchschleier kaum erkennen. Seinen Säbel allerdings sah sie; er hatte die Hand so fest um das Heft geschlossen, dass seine dunklen Knöchel fast weiß hervortraten.
    Bei Allah, sie war sich sicher, dass ihr Leben jetzt enden würde. Sie konnte sich nicht bewegen und sich auch nicht wehren. Halim würde sie töten. Die Erkenntnis bohrte sich kalt und scharf in ihr Bewusstsein. Sie würde sterben.
    Der dichte schwarze Rauch brannte in ihren Augen, als sie den Blick auf der Suche nach Sebastian angestrengt durch das Kampfgetümmel schweifen ließ. Sie wollte nur noch einen letzten Blick auf ihn werfen. Wenn sie sich sicher sein konnte, dass er überlebt hatte, würde sie den Tod nicht mehr fürchten. Mit zusammengekniffenen Augen spähte sie durch die Asche und den Ruß und das Gewirr der kämpfenden Männer, doch vergebens. Sie konnte ihn nicht entdecken. Konnte nichts sehen außer der formlosen Masse der durcheinandergeratenen Karawane und dem Tumult des Kampfes.
    Sie musste Sebastians Namen wohl laut ausgesprochen haben, denn Halim begann zu lachen. »Welch beschämendes Ende für die Tochter des großen Sinan. War es das wert, Zahirah? War er den Preis wert, den du dafür zahlst, dass du deinen Clan verraten hast?«
    »Er wäre es wert gewesen«, erwiderte Zahirah heftig und wappnete sich für den Todesstoß, den sie mit dieser Antwort geradezu herausforderte. »Aber ich habe meinen Clan heute nicht verraten, Halim. Nur du.«
    Sein Lachen troff vor Boshaftigkeit. »Ich verstehe. Dann werde ich allein das Vergnügen haben, Gerechtigkeit zu üben. Es wird mir eine Ehre sein, deinen verräterischen Kopf nach Masyaf zu bringen.«
    Zahirah zwang sich, nicht zusammenzuzucken, als Halim den Arm hob und mit der Klinge eine dünne Spur durch die Rauschschwaden zog, um ihr den Todesstoß zu versetzen. Sie hielt die Augen offen, und in dem endlosen Moment, in dem sie darauf wartete, dass ihr sein Säbel die Kehle aufschlitzte, spürte sie, wie Tränen in ihr aufstiegen.
    Der Lärm der Schlacht verebbte, endlos langsam schien die Zeit zu vergehen, und sie vernahm nur noch das schwere Schlagen ihres eigenen Herzens. Sie hörte, wie Halim scharf einatmete, sah, wie die gekrümmte Klinge drohend über ihr schwebte. Um ein schnelles Ende betend, hielt Zahirah den Blick auf den matt glänzenden Stahl gerichtet und machte sich bereit für seinen Schlag.
    Doch er kam nicht.
    Halim schien wie erstarrt in seiner Geste zu sein, und durch den Rauch sah sie, wie sich Überraschung auf seinem Gesicht malte. Auch Zahirah fühlte sich wie erstarrt. Verwirrt sah sie zu, wie sich die Überraschung in Halims Gesicht in Entsetzen wandelte. Dann erkannte sie den Grund dafür.
    Die blutige Spitze eines Breitschwertes hatte sich von hinten durch sein schwarzes Herz gebohrt. Sein Krummsäbel fiel ihm aus der schlaffen Hand, doch immer noch starrte er sie, die braunen Augen geweitet, voller Verachtung an. Seine Beine gaben unter seinem Gewicht nach; nur noch die breite Klinge, die ihm den Tod gebracht hatte, hielt ihn aufrecht. Sobald diese zurückgezogen wurde, brach Halim auf dem Boden zusammen wie eine Marionette, deren Fäden durchgetrennt wurden.
    Hinter

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