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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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Gunst erweisen und mir nach unserer Ankunft in Darum etwas darüber berichten.«
    Zahirah neigte den Kopf. Es war ihr unangenehm, dass der König sie so unverfroren von Kopf bis Fuß musterte. Unvermittelt erinnerte sie sich an Abduls Warnung nach ihrer Ankunft im Palast von Askalon.
Der König hat ein Faible für die Schönheiten dieser Welt, und gewöhnlich nimmt er sich einfach, was ihm gefällt.
    »Vielleicht, Mylord«, antwortete Sebastian an ihrer Stelle, da sie um eine Antwort verlegen war. Sein Ton klang beiläufig, doch sein Arm umfing sie ein wenig fester, um ihr zu verstehen zu geben, dass er ihr zur Seite stehen würde, falls sie seinen Schutz benötigte.
    Einen Moment lang verweilte der Blick des Königs noch auf ihr, dann wanderte er von Zahirah zu der Karawane. »Haben wir große Verluste erlitten?«
    »Drei meiner Männer sind im Kampf gefallen, ebenso wie der Karawanenführer«, antwortete Sebastian. Er wartete, bis der König abgestiegen war, dann ließ er Zahirah stehen, um mit seinem Herrn zu den Karren zu gehen und den Zustand der Vorräte zu begutachten. »Einige der Getreidesäcke sind aufgeplatzt und den Flammen zum Opfer gefallen, aber der Großteil der Vorräte ist unbeschadet davongekommen.«
    »Ausgezeichnet.« Löwenherz winkte zwei seiner Ritter mit seiner panzerbehandschuhten Hand heran. »Wixley, Fallonmour – helft Montbornes Männern, die Vorräte auf die Karren zu laden. Und schafft diese toten Ratten hier aus dem Weg. Ich möchte noch in dieser Stunde nach Darum zurückkehren.«
    »Mylord!«, rief einer der Waffenknechte. Er deutete auf ein entferntes Dickicht zur Linken, hinter dem einer von Halims überlebenden Kriegern zu fliehen versuchte.
    Der König schien völlig unbeeindruckt. Er drehte sich zu einem hünenhaften Ritter in schwarzem Kettenhemd um und nickte ihm kurz zu. Wie ein von der Leine gelassener Höllenhund preschte der Recke auf seinem schwarzen Schlachtross aus Löwenherz’ Reihen. Er galoppierte über die Ebene zu dem stolpernden Assassinen und streckte ihn mit einem einzigen mächtigen Schwertschlag zu Boden.
    Entsetzt sah Zahirah zu, wie ein weiterer Assassine sich mühsam aufrichtete und zu flüchten versuchte. Da er aufgrund seiner Verletzungen humpelte, kam er nicht weit. Des Königs Dämonenkrieger wendete sein Pferd und setzte ihm brüllend nach. Innerhalb eines Wimpernschlages hatte er den Fida’i eingeholt und in vollem Galopp enthauptet.
    »Schau nicht hin, Mädchen«, raunte Logan ihr zu. Er hob ihr Kinn und drehte ihr Gesicht von dem Gemetzel weg. »Blackheart macht keine Gefangenen, und niemand, der eine Seele und ein Herz besitzt, sollte gezwungen sein, ihn im Kampf zu erleben.«
    Aber man musste nicht zuschauen, um zu wissen, was geschah, denn man hörte, wie der Teufelsritter mit zwei seiner Kameraden über die offene Ebene fegte und das Stöhnen und die Gebete von Zahirahs verwundeten Clanmitgliedern nach und nach verstummten.
    Weniger als eine Stunde später waren Karren und Kamele wieder beladen, und die Karawane konnte sich erneut auf den Weg nach Darum machen. Sebastian und der englische König führten sie an und boten ein wahrlich beeindruckendes Bild. Zahirah ritt am Schluss der Karawane neben Logan, der ihren Blick sanft nach vorn lenkte, als sie, einem inneren Zwang folgend, sich im Sattel umdrehte, um einen letzten Blick auf die rauchende Ebene und das trostlose, von Toten übersäte Schlachtfeld zu werfen.
    »Die Zukunft liegt dort, Mädchen«, sagte er und deutete mit der Hand nach vorn auf den Horizont. »Es ist sinnlos, den Blick nach hinten zu richten.«
    Zahirah nickte, doch das Lächeln auf ihren zittrigen Lippen war flüchtig. Obwohl sie Halim so mutig gegenübergetreten war, konnte sie die Wahrheit in seiner Anschuldigung nicht abstreiten. Sie hatte tatsächlich ihren Clan verraten. Ein Verrat, der viele Leben gekostet hatte. Und wenn sie nach vorn blickte und spürte, wie sich ihr Herz beim Anblick der stolzen, attraktiven Erscheinung von Sebastian of Montborne vor Sehnsucht zusammenzog, fürchtete sie, dass vor ihr eine Zukunft lag, in der sie bald schon gezwungen sein würde, erneut Verrat an ihrem Clan zu begehen … oder sich der noch größeren Sünde schuldig zu machen, ihr eigenes Herz zu verraten.
    Fünf Stunden später erreichten sie das englische Lager in den Dünen vor Darum. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, die Sonne versank hinter den etwa zwanzig Zelten der Christen und wich der Nacht, die sich in

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