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Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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wie Damenzimmer hergerichtet – eine als Mädchenschlafzimmer mit Rüschen und Pastellfarben, eine andere mit Bett, Couch und gepolsterter Schaukel, ganz in grellen, aufreizenden Rottönen eines Bordells gehalten.
    Es schien, als ließe sich jede nur erdenkliche Phantasie in einem dieser Räume ausleben, jede Art der Unterhaltung. Sie sah Bastian an, seine Blick war auf ihren Busen gerichtet. Sie legte eine Hand dorthin, und ihre Blicke trafen sich, Silber und Violett.
    »Wohin gehen wir?«, fragte sie.
    »Die Grotte«, lautete seine Antwort.
    Sevin sah seinen Bruder an und las etwas in dessen Gesicht, das ihm nicht gefiel. Er ergriff Bastian am Arm und brachte die kleine Gruppe somit zum Stehen. »Lass mich Michaela heute Nacht nehmen. Luc und ich werden uns um sie kümmern und sie morgen befriedigt zu dir zurückbringen.«
    »Was? Nein!«, wehrte Silvia heftig ab. Der Vorschlag schockierte sie. In ihrer Gestalt als Rico hatte Silvia schnell Freundschaft mit Sevin geschlossen und ihn deshalb bisher nur als eine Art Onkel angesehen. Doch letztendlich war auch er ein Mann. Ein Mann mit demselben lustvollen Satyrblut wie Bastian. Seine Ton hatte hart und gereizt geklungen, und in dem Blick, mit dem er sie ansah, stand sein maskuliner Hunger geschrieben. Und eine Spur Besorgnis.
    Er schien ihre Weigerung nicht gehört zu haben, denn er nahm ihren Arm und starrte seinen Bruder hartnäckig an. »Es ist zu ihrem eigenen Wohl. Du weißt das.«
    Silvia streckte die Hand nach Bastian aus und legte ihm die Hand auf die Brust. »Bin ich ein Spielzeug, das ohne Einverständnis einfach herumgereicht wird?«, protestierte sie. Hier gab es nur einen Mann, den sie für sich selbst ersehnte.
    Bastians Miene war eine Donnerwolke aus widerstreitenden Emotionen, doch sein Arm legte sich um ihre Taille, und er drückte ihr beruhigend die Hand. »Sie ist mein.«
    Sevin sah aus, als wolle er noch weiter diskutieren, doch er verstummte, als Luc nahe an sie herantrat. Wortlos hob er die Hand und umfasste sanft ihre Brust, ohne sie noch anderswo zu berühren. Verblüfft wich sie zurück, gerade als Bastian sie an sich riss. Ein tiefer warnender Laut drang aus seiner Kehle, und alle blieben wie angewurzelt stehen. Er hatte doch tatsächlich geknurrt wie ein Bär oder ein Wolf! Als sei er kein Mann, sondern eher ein wildes Tier, das seine Gefährtin verteidigte.
    »Nicht heute Nacht.« Seine Brüder schienen zu verstehen, was er meinte. Fasziniert beobachtete sie die wortlose Kommunikation der drei. Michaela verstand wahrscheinlich die Nuancen dessen, was auch immer hier vorging. Doch, anders als andere Wirte, die Silvia gehabt hatte, behielt Michaela Geheimnisse zurück und enthüllte Silvia nur das, was sie sie wissen lassen wollte und wann sie es sie wissen lassen wollte. Es war eine verstörende Erkenntnis, die Silvia das unbehagliche Gefühl bescherte, dass sie jeden Augenblick über eine Klippe stolpern und in ein unvorhergesehenes Desaster stürzen könnte.
    Lucien sah angesichts der Zurückweisung etwas ratlos drein. Seine Miene zeigte deutlich, dass er in der Annahme hergekommen war, er würde mit ihr schlafen. Doch Bastian zeigte kein Mitgefühl, sondern schlang seine Arme um sie und küsste sie leidenschaftlich, als wolle er seinem jüngsten Bruder deutlich seine Besitzansprüche zeigen. Es war ein langer, tiefer und aufregender Kuss, der sie ganz deutlich als die Seine kennzeichnete. Ihre Lippen wollten sich nicht mehr voneinander lösen, ebenso wie ihre Blicke.
    »Ja«, flüsterte sie und antwortete damit auf die unausgesprochene Frage seines Körpers. Ja, sie wollte ihn. Nur ihn.
    Es gab andere Gespielinnen für seine Brüder. Mindestens ein halbes Dutzend Anderweltfrauen hatten sich bereits in der Nähe zusammengefunden und betrachteten die Brüder mit weiblicher Begierde. Andere mögliche Partner, die sich näherten, wurden abgewiesen. Offensichtlich hofften diese Frauen darauf, dass die Herren Satyr unter ihnen ihre Gespielinnen für die Nacht wählen würden. Eine von ihnen schenkte Sevin ein aufforderndes Lächeln. Mit einem Nicken bedeutete er ihr, näher zu kommen, und gab ihr ein Zeichen, dass sie zu Lucien gehen solle.
    Doch Luc überraschte sie alle, indem er sich plötzlich noch einmal Silvia näherte und einen Arm um sie legte, mit einer Kühnheit, die das Missfallen seines Bruders herausforderte. Sie spürte, wie Bastians Muskeln sich anspannten; dann hörte sie, wie Sevin ihn am Arm packte, als er einen drohenden

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