Das Herz des Wolfes (German Edition)
fragen: »Bist du vorhin in meinem Schlafzimmer gewesen?«
Ich hatte einen Traum von Leidenschaft, von Hingabe und Treue und von einem Versprechen, das alles bedeutete …
Das Zittern seiner Hände wurde stärker. Er flüsterte in ihre Hand: »Nur um sicherzugehen, dass es dir gut ging. Alles, was du willst, alles, was du brauchst. Sag es mir, ich gebe es dir.«
Alles.
Und für einen strahlenden Augenblick wurde ihre Welt wieder einfach und rein und gut.
»Ich brauche dich«, sagte sie.
Sie spürte, wie aller Atem aus seinem Körper wich. Als er die Augen aufschlug, loderten Flammen in seinem Blick. Wie hatte sie diese Augen nur jemals für eiskalt halten können? In ihnen brannte ein reines, gleichmäßiges Feuer.
Als er seinen Mund auf ihren legte, ließ sie die Hände von seinem Gesicht sinken; bei der warmen Berührung seiner Lippen fielen ihr flatternd die Lider zu. Sie wurde von unten gewiegt und von oben liebkost, und die ganze Zeit über schwebte er mit seinem ganzen Gewicht über ihr und konnte sich jederzeit auf sie herabsenken. Ihre Hände ruhten auf der kräftigen, breiten Wölbung seines Schlüsselbeins und strichen dann über seine muskulöse Brust, wobei sich ihr Mund vor Überraschung ein kleines Stück öffnete, weil er sich so unglaublich gut anfühlte … und er nahm das als Einladung und glitt hinein. Mit sinnlicher Behutsamkeit, die von unendlicher Fürsorge und tiefen Emotionen zeugte, schob er seine Zunge zwischen ihre Lippen.
Aus diesem Kuss lernte sie etwas, das sie sich zu Herzen nahm. Dieser Mann empfand Dinge, die er niemals in Worten ausdrückte. Er sagte sie stattdessen mit seinem Körper, mit seinen Augen, seinem Mund und seinen Händen, und als sie seinen Kuss erwiderte, gab sie ihm das stumme Versprechen, seine Sprache zu lernen, damit sie alles verstand, was er ihr zu sagen hatte.
Dann veränderte sich seine Sprache, wurde härter und fordernder. Er sprach von Verlangen, als er mit seiner Zunge härter in ihren Mund stieß und seinen starken Oberschenkel zwischen ihre Beine schob. Sein gewaltiger Körper wurde zu einem stummen, drängenden Schrei. Er wiegte die Hüften an ihren und massierte sein heißes, großes Glied an ihrem Becken. Bebend strich sein Atem über ihre Wange, als er ihre Brust umfasste und durch den dünnen Stoff ihres Nachthemds nach ihrer steifen, schmerzenden Brustwarze griff.
Alice fing Feuer. Schimmernd wie flüssiges Quecksilber rauschte es durch ihre Adern. Sie drängte sich in seine Berührung und stöhnte leise, als sie ihm über den Kopf strich und ihre Hände durch seine kurzen hellen Haare glitten.
»Sag, dass ich aufhören soll, meine Süße«, flüsterte er an ihrer Wange. »Du brauchst nur ein Wort zu sagen, wenn es dir zu schnell geht.«
Sein Körper allerdings sagte etwas anderes, als er sich fester an ihr rieb.
Er sagte: Bitte, bitte.
Sie strich über die breite Wölbung seines Rückens und flüsterte ihm ins Ohr: »Du bist mein Gefährte. Ich könnte dich niemals abweisen.«
Sein Kopf fuhr zurück. Verwundert starrte er sie an.
Für einen schrecklichen Augenblick verdunkelte Angst ihren Blick, und ihr Herz machte einen schmerzhaften Satz. So sehr kann ich mich nicht geirrt haben, dachte sie. Ich würde es nicht überleben, wenn ich so verblendet gewesen wäre.
Die Freude, die sich auf sein Gesicht legte, strahlte so hell, dass es Alice beinahe blendete. »Das bedeutet es also«, sagte er. »Nordpol.«
Sie begann heftig zu zittern. »Was?«
Er stützte sich auf den Ellbogen und streichelte zärtlich ihr Gesicht. »Als ich dich zum ersten Mal sah, veränderte sich die Welt. Fast hätte es mich aus den Schuhen gehauen. Mir kam es vor, als hätte sich der Nordpol verschoben, die magnetische Anziehungskraft der einen Himmelsrichtung, die man zur Navigation verwendet, aber es entspricht eher der treibenden Kraft in deinen Tarot-Karten. Ich kam nicht dahinter, was es bedeutete. Ich wusste nur, dass du es warst – du bist mein Nordpol geworden, meine treibende Kraft. Einfach so, von einer Sekunde auf die andere.«
Sie schloss die Augen und schluckte schwer, als ihre Welt wieder ins Lot kam. »Ja, das Gleiche ist mir auch passiert.«
Er beugte sich vor, um die Nase an ihrem Hals zu reiben. »Das erinnert mich an ein Zitat eines französischen Philosophen: ›Das Herz hat Gründe, die der Verstand nicht kennt.‹ Kennst du das?«
Sie schlang die Arme um seinen Hals und ließ ihr verängstigtes Herz zur Ruhe kommen und sich an ihm
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