Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
Körper bewegt. Die Füße sind quasi die Schalttafel unseres Körpers und stellen einen Mikrokosmos unserer physischen Gesundheit dar. Indem wir die Füße öffnen und kräftigen, verbessern wir die ganze den Körper durchlaufende Energie sowie auch ganz allgemein unsere Gesundheit. Die stagnierende Energie und der stagnierende Fluss des Blutes werden freigesetzt. Es hat seinen Grund, dass wir alle gerne unsere Füße massiert bekommen. Denken Sie daran: Wenn Leute langsam sterben (beispielsweise in Fällen von Erfrierung, Diabetes und Altersschwäche), sterben Sie im Allgemeinen von den Füßen an aufwärts.
Der Zusammenhang zwischen Körperstellungen und Körper
Rückwärtsbeugen
Rückwärtsbeugen setzen Lebensenergie frei, erwecken und stimulieren das Nervensystem. Nach Sonnenuntergang sollten Sie keine starken Rückwärtsbeugen mehr machen, weil sie Sie bis spät in den Abend hinein wach halten. Als Faustregel gilt, dass man nach Sonnenuntergang nur noch sanfte Rückwärtsbeugen wie »Das Kamel« und »Die Kobra« machen sollte. Tagsüber kann man im Rahmen eines Vinyasa-Unterrichts eine ganze Reihe von Rückwärtsbeugen machen wie »Den nach oben blickenden Hund« und »Das Rad«. Rückwärtsbeugen öffnen auch die Brustregion, wodurch sich unsere Gefühle ausbreiten können, statt eingekapselt oder unterdrückt zu werden.
Vorwärtsbeugen
Vorwärtsbeugen beruhigen das Nervensystem und bringen uns in einen introspektiven Zustand, der uns unseres Inneren gewahr sein lässt. Ich empfehle sie jederzeit untertags, vor allem aber als Abendübungen. Auf der emotionalen und mentalen Ebene verlangen sie von uns, dass wir den Blick auf uns selbst richten und mit unserem Körper sehr vertraut werden.
Umkehrstellungen
Bei Umkehrstellungen befindet sich das Herz über dem Kopf, das Blut fließt weg von Füßen und Beinen in Richtung Kopf und Gehirn. In Umkehrstellungen bleibt man von ein paar Sekunden bis zu einigen Minuten.
• Der Handstand belebt und fördert Mut und Inspiration.
• Der Schulterstand beruhigt das Nervensystem und den Körper, unterstützt die Blutzirkulation und senkt den Blutdruck und Pulsschlag. Die Position der Arme bei dieser Stellung streckt auch den Schultergürtel und die Nackenmuskeln und befreit von der in diesem Bereich oft vorhandenen Anspannung. Er stimuliert zudem einen bestimmten Punkt im Meridiansystem, wodurch das Immunsystem aktiviert wird.
• Der Unterarmstand hat viele der Vorteile des Handstands, fordert aber auch Schultern und Brustbereich zu mehr Öffnung heraus, so wie es auch beim »Rad« geschieht.
• Der Kopfstand ist eine einzigartige Körperstellung, die sehr viele physische Vorteile hat und Langlebigkeit und mentale Klarheit fördert. Er stimuliert auch einen wichtigen Meridianpunkt, der sich direkt auf dem Scheitel befindet. Wenn man auf diese Stelle ein paar Minuten lang Druck ausübt, beruhigt das den Geist und hilft gegen Schlaflosigkeit.
Ratschläge für Anfänger
Ich empfehle Ihnen, die Dinge bei Ihren ersten Unterrichtsstunden locker zu nehmen und sich die ungeheure Freude und Freiheit zu gönnen, ein Anfänger zu sein. Da Gesundheit und Frieden in Körper und Geist zu Ihren Zielen gehören, wäre es kontraproduktiv, sich mit Blick auf die erstaunliche Gelenkigkeit und Biegsamkeit anderer unter Druck zu setzen. Kümmern Sie sich nicht darum, wie Ihr Körper aussieht oder wie stark oder biegsam Sie sind (oder nicht sind). Zielen Sie vielmehr darauf ab, mit fokussierter Aufmerksamkeit, mit bewusster Atmung und mit Mitgefühl sich selbst und den Sie umgebenden Menschen gegenüber zu üben. Wenn Sie so vorgehen, werden Sie feststellen, dass Ihr Körper kräftiger, geschmeidiger und strahlender wird, ohne dass Eitelkeit oder zuweilen auch Selbsthass aufkommen.
Durch Hatha Yoga fühlen Sie sich so rasch um so vieles besser, dass Sie ihn, im Gegensatz zu so vielen anderen Übungsprogrammen, nicht als Bestrafung empfinden und das Bedürfnis haben werden, jeden Tag zu praktizieren. Wenn Sie einen Monat lang ein bisschen Mühe aufgewendet haben, werden Sie sich nicht mehr dazu zwingen müssen, zum Unterricht zu gehen. Ich vergleiche es mit einem glücklichen Hund, der dir die Leine bringt, um zu sagen, dass er jetzt spazieren gehen möchte. Körper, Geist und Gefühle kommen ins Gleichgewicht. Dies führt oft dazu, dass Süchte, wie zum Beispiel das Rauchen, binnen weniger Monate ganz von selbst verschwinden.
Körperstellungen im Verein mit bewusster Atmung
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