Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
vielleicht gerade einmal fünf Minuten beeindrucken. Dann wären Sie wahrscheinlich enttäuscht und würden das vermutlich auch zum Ausdruck bringen. Ihr Mann würde dann vielleicht etwas erwidern wie: »Es ist großartig, dass du deinen Fuß um deinen Hals wickeln kannst, aber weißt du was? Du bist immer noch gemein zu mir.« Damit würde er Sie ziemlich unverblümt daran erinnern, dass Sie den Kern der Sache nicht begriffen haben – Sie haben die Prioritäten falsch gesetzt.
Aber wenn Ihr Mann sieht, dass Sie, seit Sie Yoga praktizieren, allmählich glücklicher und freundlicher werden, dann trägt Ihre Yogapraxis wirklich bedeutsame und dauerhafte Früchte. Auf diese Art verwandelt Ihre Praxis Ihr Familienleben, Ihr Arbeitsleben und Ihren spirituellen Weg. Und das ist dann vielleicht der Moment, in dem Ihr Mann Sie nach den Unterrichtszeiten fragt und zum ersten Mal daran interessiert ist, Yoga auszuprobieren.
Bewusster Übergang
Praktizieren Sie die vom Atem initiierte und geleitete Bewegung, wenn Sie eine Körperstellung eingenommen haben und halten und wenn Sie von einer Stellung zur nächsten übergehen. Das Einatmen setzt ein, kurz bevor Sie mit der Bewegung beginnen, und Sie lassen dann die Bewegung von Ihrem Atem leiten. Wenn Sie zum Beispiel mit jemandem Walzer tanzen, muss einer führen. Bei diesem Walzer lassen wir den Atem führen.
Wie oben so unten
Eines der magischen Geschenke des Yoga, das viele nur schwer begreifen, ist dies: Was auch immer Körper und Geist entwickeln, um die tägliche Praxis zu verbessern, ist auch in der Außenwelt anwendbar. Wenn wir im Yogaraum unsere Aufmerksamkeitsspanne steigern, lassen wir das dort nicht zurück. Diese bessere Aufmerksamkeit bleibt bei uns und kann auf alles andere angewendet werden, was wir tun. Wenn Sie bei Ihrer Yogapraxis lernen, Ihr Nervensystem ganz bewusst und vorsätzlich zu beruhigen, werden Sie merken, dass Sie diese innere Praxis auch im Verlauf des restlichen Tages anwenden. Und wenn Sie beim Yoga fröhlicher werden, werden Sie auch danach fröhlicher sein, gleich wo Sie hingehen. Der Körper fühlt sich wohler, speichert weniger Angst und negative Spannung. Das verändert unser Verhalten, wir werden entspannter und geduldiger. Der Körper nimmt eine neue und natürlichere Daseinsform an – geschmeidiger, intelligenter und bewusster.
Doch was ist, wenn Sie schon eine Weile praktizieren, aber immer noch Probleme mit Wut und Zorn haben?
Dafür gibt es mehr als einen möglichen Grund. Besprechen Sie ein solches Problem auf jeden Fall mit Ihrem Lehrer oder Ihrer Lehrerin und bitten Sie um Hilfe. Sollte es nach einer gewissen Zeit immer noch nicht besser werden, könnten Sie es vielleicht einmal mit einem Lehrerwechsel versuchen. Wenn Ihr Lehrer oder Ihre Lehrerin Ihre Atmung und die Balance zwischen Krafteinsatz und Sich-in-die-Praxis-Ergeben nicht überwacht, könnte es sein, dass Sie sich zu sehr anstrengen, entweder zu aggressiv oder nicht tief genug atmen. Möglicherweise widmen Sie sich auch einer Praxis, die auf Konkurrenz und Aggressivität ausgerichtet ist und die Ihrem wahren Ziel entgegensteht. Ich schlage vor, dass Sie den Yogaunterricht bei verschiedenen Lehrern ausprobieren und schauen, ob Ihnen einer davon zu Ihrem Problem eine hilfreiche Rückmeldung gibt. Sie könnten eine völlig andere Erfahrung machen. Vor Jahren habe ich einige Male bei einem Yogalehrer praktiziert, der bekannt dafür war, ein sehr intensives Poweryoga zu unterrichten. Persönlich mochte ich den Mann, aber nach dem Unterricht fühlte ich mich oft gereizt und aus dem Gleichgewicht. Ich versuchte es mit einigen anderen Lehrern und Lehrerinnen und fand dann den genau richtigen für mich, wo ich mich am Ende meiner Praxisstunde wunderbar fühlte.
Wenn Sie merken, dass Sie von Ihrer Wesensart her zu Konkurrenzdenken oder Aggression neigen, dann sollten Sie einen Yogaunterricht meiden, bei dem das Hauptgewicht auf dem »Erreichen« von Stellungen liegt. Suchen Sie sich einen Unterricht, der mehr auf Ganzheitlichkeit und Heilung ausgerichtet ist.
Stellen Sie keine Vergleiche an
Lenken Sie Ihr Augenmerk weg vom äußeren Körper, richten Sie es auf Ihren inneren Körper. Um an unserer Art zu praktizieren etwas zu ändern, müssen wir als Erstes aufhören, uns mit uns selbst und anderen zu vergleichen, zu konkurrieren. Wir müssen dahin gelangen, nicht mehr über das Aussehen unseres Körpers nachzudenken. Stattdessen lernen wir, beim Praktizieren den Geist
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