Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
auf den gegenwärtigen Moment gerichtet zu halten. Das machen wir, indem wir gleichmäßig und tief atmen, die Empfindung des Atems den ganzen Körper durchlaufen lassen. Halten Sie Ihr Augenmerk auf Ihre eigene Praxis gerichtet.
Atmen Sie!
Üben Sie Ihre Yogastellungen, indem Sie sich absolut auf Ihre Atmung konzentrieren. Der Atem in seinem Kern bringt das Ego zum Schmelzen, so wie Feuer Eis schmilzt. Eine durchdringende Atempraxis führt zu einer lebensverändernden Praxis. Atmen Sie in Ihr Herzzentrum, atmen Sie Licht ein – füllen Sie ganz und gar die Lungen; atmen Sie die Vergangenheit aus, das, was Sie nicht mehr brauchen. Atmen Sie ein, als atmeten Sie Licht ein, atmen Sie alles aus, was Ihrem Dasein nicht nützlich ist. Wenn Sie sich einer spirituellen Praxis widmen, dann nehmen Sie Ihr eigenes Gottesbild oder Ihren Namen für Gott zu Hilfe und atmen Sie es ein.
Benutzen Sie Hilfsmittel
Hilfsmittel für die Yogapraxis sind unglaublich nützlich und praktisch. Gurte und Bänder verlängern Ihre Reichweite. Blöcke und Klötze bringen Ihnen den Boden näher. Solche Hilfsmittel können einen Mangel an Beweglichkeit ausgleichen oder Sie in den eher passiven Stellungen unterstützen. Kurzum, sie werden benutzt, um Ihnen bei der Transformierung Ihres Körpers zu helfen, ohne dass Sie sich dabei verletzen. Manche Leute sind der Meinung, dass solche Hilfsmittel nur »Krücken« sind und man ohne sie auskommen kann und sollte. Ich bin da ganz anderer Ansicht. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass bei einem gebrochenen Bein eine Krücke eine gute Idee ist. Nachdem ich einige chirurgische Eingriffe an meinem Fuß erlebt und auch die Erfahrung eines gebrochenen Beins und eines gebrochenen Fußgelenks gemacht habe, kann ich sagen, dass Krücken für eine gewisse Zeit sehr nützlich und auch notwendig waren.
Es wäre mir eine Zeit lang praktisch unmöglich gewesen, mich ohne sie fortzubewegen. Nach ein paar Wochen wurden sie dann beiseitegelegt. Ganz ähnlich bedient man sich der Hilfsmittel beim Yoga und legt sie dann schließlich beiseite, es sei denn, man hat es mit einer dauerhaften Einschränkung zu tun. Sofern der Benutzer kein Hypochonder ist, sollte man mit einer Krücke keine negativen Assoziationen verbinden. Wenn Sie ein Hilfsmittel brauchen, bedienen Sie sich seiner ganz bewusst, bis Sie es nicht mehr brauchen. Wenn Ihr Yogalehrer Hilfsmitteln kritisch gegenübersteht, hat er vermutlich noch nie eine ernsthafte Verletzung erlebt.
Sich ausruhen
Wenn Sie sich überfordert oder ermattet fühlen, ruhen Sie sich ein paar Augenblicke lang aus, statt sich weiter anzutreiben. Selbst Pferde brauchen Ruhepausen. Ja, sogar Maschinen. Wir müssen dem Körper Ruhepausen gönnen, wir müssen unseren Gefühlen Ruhepausen gönnen und den Geist zur Ruhe kommen lassen. Erlauben Sie sich, während einer neunzigminütigen Praxis mindestens vier Mal die Stellung des Kindes einzunehmen. Lernen Sie, zwischen einem totalen Erschöpfungszustand und einem Ruhezustand zu unterscheiden. Viele, die immer die Besten sein wollen, kennen nur »alles oder nichts«. Erkunden Sie die Skala zwischen Null und Zehn. Versuchen Sie auf Ebene Sieben zu praktizieren, nicht auf Ebene Zehn. Dadurch werden Sie Sensibilität, Geduld und Freundlichkeit entwickeln, und es wird Ihnen auch helfen, sich nicht zu verletzen.
Bewahren Sie sich Ihren Frieden
Bewahren Sie sich nach dem Verlassen Ihrer Matte Ihren Frieden so lange wie möglich. Springen Sie nach dem Unterrichtsende nicht sofort auf und bereiten sich wieder auf den Zusammenprall mit der Außenwelt vor. Wappnen Sie sich nicht sofort für den Zusammenstoß mit dem Stress der Welt da draußen, halten Sie vielmehr Ihr Herz so lange wie möglich offen. Statt sich bei der Rückkehr ins Getriebe der Welt von anderen mit ihrem Stress anstecken zu lassen, können Sie mit Ihrem ruhigen, liebevollen inneren Frieden möglichst lange auf sie einwirken. Am Anfang werden Sie diesen inneren Frieden vielleicht nur kurze Augenblicke erleben, aber er wird zunehmen, wenn Sie lernen, mit Ihrer Praxis zu beginnen, noch bevor Sie das Yogazentrum betreten, und sie noch lange Zeit beizubehalten, nachdem Sie das Zentrum verlassen haben. Mit den Jahren dehnen Sie diese Augenblicke zwischen diesen beiden Punkten immer weiter aus, und Ihr Leben wird immer reicher und bedeutungsvoller.
Man sagt, dass sich der Kreis dann irgendwann schließen wird und wir ständig in unserer Praxis, in unserem Sein, leben
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