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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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konnte es nicht genau bezeichnen. »Komm wegen Jillian?«, wiederholte sie verblüfft. »Mein Vater hat dir das geschickt?«
    Als er nickte, schluckte Jillian und wäre fast in Tränen ausgebrochen. Solch ein öffentliches Zurschaustellen von Gefühlen wäre für sie das erste Mal gewesen. Stattdessen tat sie etwas, was ebenso unerwartet und bis zu diesem Zeitpunkt ebenso ungewohnt war wie Zähneknirschen und Fluchen: Jillian machte auf dem Absatz kehrt und stürzte zum Schloss, als ob sämtliche Todesfeen Schottlands ihr auf den Fersen wären - dabei war es in Wahrheit einzig und allein Grimm Roderick. Was weitaus schlimmer war.
    Einen verstohlenen Blick über die Schulter zurückwerfend, wurde sie der Kinder gewahr, die sie ganz vergessen hatte. Sie standen im Halbkreis und gafften ungläubig hinter ihr her.
    Zu Tode gekränkt, stürmte sie ins Schloss. Die Türe zuzuknallen war ein bisschen schwierig, da sie viermal so groß war wie sie selbst, aber in ihrer momentanen Gemütsverfassung schaffte sie es.

 
Kapitel 3
    »Unfassbar!« Jillian kochte, während sie in ihren Gemächern auf und ab lief. Sie versuchte sich zu beruhigen, kam aber widerwillig zu der Erkenntnis, dass an Ruhe nicht zu denken war, solange sie sich ihn nicht vom Hals geschafft hatte.
    So tigerte sie hin und her und wünschte sich, irgendetwas an die Wand zu schmettern, nur leider mochte sie alles in ihrem Gemach und wollte nicht wirklich ihre eigenen Sachen zerstören. Doch wenn sie ihn in die Finger bekäme, oh - dann würden schon ein, zwei Teile zu Bruch gehen!
    Verärgert grummelte sie vor sich hin, während sie schnell aus ihrem Kleid schlüpfte. Sie weigerte sich, darüber nachzudenken, weshalb sie es so eilig hatte, ihr schlichtes Kleid und Leibchen auszutauschen, die noch vor einer Stunde absolut passend gewesen waren. Nackt stolzierte sie zu ihrem Kleiderschrank am Fenster, wo zwei Reiter ihre Aufmerksamkeit erregten, die sich dem Hof näherten. Sie sah zu der hohen Öffnung hinaus. Zwei Männer ritten durch das Tor. Sie betrachtete sie neugierig und lehnte sich dabei leicht zum Fenster hinaus. Wie auf Kommando hoben die Männer die Köpfe und ihr stockte der Atem. Ein Lächeln überflog das Gesicht des Blonden, so dass sie vermuten musste, er habe sie im Fenster gesehen, bekleidet mit nichts außer ihrer zorngeröteten Haut. Instinktiv ging sie hinter dem Kleiderschrank in Deckung und griff sich ein Kleid in leuchtendem Grün, wobei sie sich versicherte, dass die Tatsache, dass sie die beiden klar sehen konnte, nicht bedeuten musste, dass die beiden auch sie erkannten. Bestimmt hatte das Fenster die Sonne reflektiert und nur wenig Durchsicht zugelassen.
    Wer würde denn noch nach Caithness kommen?, brodelte sie. Er war schon schlimm genug. Wie konnte er nur wagen, hierher zu kommen, und außerdem, wie konnte ihr Papa es wagen, ihn herzubestellen? Komm wegen Jillian. Was hatte ihr Vater nur mit dieser Nachricht bezweckt? Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie über den Befehlston jener Worte nachdachte. Warum wohl sollte Grimm auf eine so seltsame Nachricht reagieren? Als Kind hatte er sie unablässig gequält und als junger Mann hatte er sie abgewiesen. Er war ein anmaßender Rüpel - der einstmals der Held all ihrer Phantasien gewesen war.
    Nun war er nach Caithness zurückgekehrt und das würde sie nicht dulden. Gleichgültig, welche Gründe ihr Vater gehabt haben mochte, ihn herzubeordern, er musste einfach verschwinden. Und wenn ihre Wachen ihn nicht entfernen wollten, sie würde es tun - wenn nötig mit vorgehaltener Waffe. Sie wusste genau, wo sie eine finden konnte: Über dem Kamin im Hauptsaal hing ein mächtiges Breitschwert, das wunderbar geeignet war.
    Ihr Entschluss stand fest, sie strich sich übers Kleid und marschierte aus ihren Gemächern. Sie war bereit, ihm entgegenzutreten; ihr Körper bebte vor Entrüstung. Er hatte kein Recht, hier zu sein, und genau das würde sie ihm klar machen. Vor Jahren hatte er sie verlassen, als sie ihn angefleht hatte zu bleiben - er konnte jetzt nicht eigenmächtig entscheiden zurückzukommen. Sie warf das Haar zurück, fixierte es mit einem Samtband und machte sich energischen
    Schrittes über den langen Korridor auf den Weg in den Hauptsaal.
    An der Balustrade zum Lichthof blieb sie jäh stehen, als sie das Poltern männlicher Stimmen zu ihren Füßen hörte.
    »Was stand in deiner Nachricht, Ramsay?«, hörte Jillian Grimm fragen.
    Ihre Stimmen waren in dem offenen Saal

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