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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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aufzutauchen? Als ob nichts geschehen wäre? Die Möglichkeit der Versöhnung wurde sofort unter den unnachgiebigen Sohlen ihres Stolzes zermalmt. Sie wollte seine Anwesenheit nicht mit Worten würdigen. Sie wollte nicht nett sein. Sie wollte ihm nicht ein Quäntchen Höflichkeit zugestehen.
    Grimm strich sich mit der Hand durchs Haar und holte tief Luft. »Du bist... gewachsen, Mädchen.«
    Jillian bemühte sich zu sprechen. Als sie endlich ihre Zunge wieder fand, klirrten ihre Worte wie Eis. »Wie kannst du es wagen, hierher zurückzukommen? Du bist nicht willkommen. Verlasse mein Heim!«
    »Das kann ich nicht, Jillian.« Seine sanfte Stimme machte sie nervös.
    Mit jagendem Herzen atmete sie langsam tief durch. »Wenn du nicht von selbst gehst, werde ich die Wachen rufen, um dich entfernen zu lassen.«
    »Das werden sie nicht tun, Jillian.«
    Sie klatschte in die Hände. »Wachen!«, schrie sie.
    Grimm bewegte sich keinen Millimeter. »Das wird nichts nützen, Jillian.«
    »Und hör auf, meinen Namen so auszusprechen!«
    »Wie auszusprechen, Jillian?« Er klang wirklich neugierig.
    »Wie ... wie ... ein Gebet oder so was.«
    »Wie du wünschst.« Zwei Herzschläge lang hielt er inne - und sie staunte, dass er vor ihrem Willen kapituliert hatte, denn das war noch nie zuvor geschehen -, dann fügte er mit solch durchdringender Tiefe hinzu, dass es ihr unwillkürlich ins Herz drang: »Jillian.«
    Verflucht sei der Mann! »Wachen. Wachen!«
    Ihre Wachen erschienen im Laufschritt, hielten dann abrupt an und betrachteten den Mann, der vor ihrer Herrin stand.
    »Ihr habt gerufen, Mylady?«, fragte Hatchard.
    »Entfernt diesen widerlichen Mistkerl von Caithness, bevor er zeugt... zeigt«, korrigierte sie sich hastig, »dass er nur seine Verderbtheit und bösartige Aufsässigkeit in mein Heim bringen will.«
    Die Wachen blickten von ihr zu Grimm und rührten sich nicht.
    »Jetzt! Entfernt ihn unverzüglich von dem Anwesen!«
    Als sich die Wachen noch immer nicht rührten, stieg ihre Gereiztheit um eine Stufe. »Hatchard, ich sagte, dass ihr ihm Beine machen sollt. Bei den geliebten Heiligen, werft ihn aus meinem Leben. Schickt ihn in die Verbannung. Entfernt ihn einfach von dieser Welt, sofort, ja?«
    Mit vor Erstaunen geöffneten Mündern starrten die Wachleute Jillian an. »Fühlt Ihr Euch wohl, Mylady?«, fragte Hatchard. »Sollen wir Kaley holen, um zu sehen, ob Ihr vielleicht einen leichten Fieberanfall habt?«
    »Ich habe keinen Anfall von gar nichts. Da befindet sich ein degenerierter Spitzbube auf meinem Anwesen und ich will ihn von hier entfernt sehen«, sagte Jillian zähneknirschend.
    »Habt Ihr soeben geknirscht?«
    »Wie bitte?«
    »Geknirscht. Das bedeutet, mit zusammengepressten Zähnen zu sprechen ...«
    »Ich werde gleich mit zusammengepressten Zähnen schreien, wenn ihr ungehorsamen Halunken nicht unverzüglich diesen verkommenen, potenten«, Jillian räusperte sich, »potentiellen Betrüger von Caithness entfernt.«
    »Schreien?«, wiederholte Hatchard leise. »Jillian St. Clair schreit nicht, sie knirscht nicht mit den Zähnen und auf gar keinen Fall hat sie Wutanfälle. Was zum Teufel geht hier eigentlich vor?«
    »Er ist der Teufel«, kochte Jillian und deutete auf Grimm.
    »Nennt ihn, wie Ihr wollt, Mylady. Ich kann ihn dennoch nicht entfernen«, sagte Hatchard ernst.
    Jillian fuhr zusammen, als habe er sie geschlagen. »Du verweigerst mir den Gehorsam?«
    »Er verweigert dir nicht den Gehorsam, Jillian«, sagte Grimm ruhig. »Er gehorcht deinem Vater.«
    »Was?« Sie wandte ihm ihr aschfahles Gesicht zu. Er hielt ihr ein zerknittertes, verschmutztes Stück Pergament hin.
    »Was ist das?«, fragte sie eisig und weigerte sich, auch nur einen Zentimeter näher zu kommen.
    »Komm und sieh es dir an, Jillian«, lachte er mit einem seltsamen Funkeln in den Augen.
    »Hatchard, hol es mir.«
    Hatchard rührte sich nicht. »Ich weiß, was da drinsteht.«
    »Also gut, was steht drin?«, fauchte sie Hatchard an. »Und woher weißt du davon?«
    Es war Grimm, der antwortete. »Darin steht: >Komm wegen Jillian*... Jillian.«
    Er hatte es wieder getan. Er hatte nach einer Pause ihren Namen mit dieser heiseren Verehrung ausgesprochen, die sie seltsam atemlos und ängstlich machte. Es lag eine Warnung in der Art, wie er ihren Namen aussprach, etwas, was sie verstehen sollte, aber nicht ganz erfassen konnte. Etwas hatte sich verändert, seit sie sich das letzte Mal so bitter bekämpft hatten, etwas in ihm, aber sie

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