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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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stammend, war sie auf Empfehlung eines Freundes von Gibraltar nach Caithness gekommen, nachdem ihr Ehemann gestorben war. Dienstmagd, Küchenhilfe, Vertraute anstelle einer Ränke schmiedenden Mutter - Kaley war für alles zu gebrauchen. Jillian ließ sich auf einen Stuhl plumpsen und sagte ohne große Vorrede: »Kaley, es gibt da eine Sache, über die ich mir Gedanken mache.«
    »Und was wäre das, Liebes?«, fragte Kaley mit einem zärtlichen Lächeln. Sie legte ihr Messer beiseite. »Für gewöhnlich sind deine Fragen sehr eigentümlich, aber doch immer interessant.«
    Jillian rutschte mit ihrem Stuhl näher an das Schneidebrett heran, an dem Kaley stand, damit die anderen Dienstboten in der geschäftigen Küche nicht mithören konnten. »Was bedeutet es, wenn ein Mann >wegen einer Frau kommt*?«, flüsterte sie verschwörerisch.
    Kaley blinzelte einige Male. »Kommt?«, wiederholte sie.
    »Kommt!«, bestätigte Jillian.
    Kaley ergriff erneut ihr Messer und hielt es wie ein kleines Schwert. »In genau welchem Zusammenhang hast du diese Worte gehört?«, fragte sie steif. »Bezog es sich auf dich? War es eine der Wachen? Wer war der Mann?«
    Jillian zuckte mit den Schultern. »Ich habe mit angehört, wie ein Mann sagte, dass man ihn aufgefordert habe, er solle >wegen Jillian kommen, und dass er plane, genau das zu tun, wortwörtlich. Ich verstehe das nicht. Er hat es bereits getan - er ist hergekommen.«
    Kaley dachte einen Moment nach, dann lachte sie froh und entspannte sich sichtlich. »Es war nicht zufällig der mächtige goldene Quinn, oder, Jillian?«
    Jillians Erröten war Antwort genug für Kaley.
    Ruhig legte sie ihr Messer wieder zurück auf das Schneidebrett. »Es bedeutet, mein liebes Mädchen«, Kaley beugte ihren Kopf nah an Jillians, »dass er vorhat, mit dir ins Bett zu gehen.«
    »Oh!« Jillian zuckte zusammen, die Augen weit aufgerissen. »Danke, Kaley.« Sie verabschiedete sich knapp.
    Kaleys Augen leuchteten, als Jillian sich Hals über Kopf aus der Küche zurückzog. »Ein feiner Mann. Glückliches Mädel.«
     
    Während sie zu ihren Gemächern eilte, kochte Jillian vor Wut. Obwohl sie den Wunsch ihrer Eltern verstehen konnte, sie verheiratet zu sehen, so war es doch genauso gut deren Schuld wie auch ihre eigene, dass sie es noch nicht war. Sie hatten erst vor einem Jahr damit begonnen, sie zu ermutigen, und kurze Zeit später hatten sie ohne Vorwarnung eine ungeheure Anzahl von Kandidaten auf sie losgelassen. Jillian hatte einen nach dem anderen brillant entmutigt, indem sie sie davon überzeugte, ein unerreichbarer Ausbund an Tugend zu sein, der nicht in fleischlichem, weltlichem Sinne zu betrachten sei - eine Frau, die eher in ein Kloster als in ein Hochzeitsbett passte. Eine Aussage solchen Inhalts hatte die Glut mehrerer ihrer Freier zum Erlöschen gebracht.
    Wenn kühle Höflichkeit und unnahbare Zurückhaltung nicht reichten, hatte sie auf eine Veranlagung ihrer Familie zum Wahnsinn hingewiesen, was auch die hartnäckigsten Männer in die Flucht geschlagen hatte. Sie hatte nur zweimal darauf zurückgreifen müssen; offensichtlich war ihre vorherige Vorstellung ausgesprochen überzeugend gewesen. Und warum auch nicht?, brütete sie. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch niemals etwas besonders Anmaßendes oder Unanständiges getan und sich so den Ruf eines »wahrhaft guten Menschen« erworben. »Eklig«, ließ sie die Wand wissen. »Meißelt das auf meinen Grabstein: >Sie war ein wahrhaft guter Mensch, aber jetzt ist sie tot.<«
    Obwohl die Bemühungen, sich ihrer Freier zu entledigen, erfolgreich waren, war es ihr offensichtlich nicht gelungen, ihre Eltern von ihren Heiratsplänen abzubringen; sie hatten drei weitere Freier nach Caithness beordert und ihre Tochter ihrem Schicksal überlassen. Einem harten Schicksal, denn Jillian wusste, dass es sich bei diesen Freiern nicht um die Art von Männern handelte, die man mit ein paar kühlen Worten und reserviertem Auftreten abwimmeln konnte. Noch würde Jillians Gerede von erblichem Wahnsinn sie abschrecken. Diese Männer waren zu selbstbewusst, zu verwegen, zu... oh, Höllengebell, entstaubte sie einen weiteren Kindheitsfluch, diese Männer waren viel zu männlich für den Seelenfrieden einer jeglichen Frau. Und wenn sie nicht aufpasste, könnten diese drei sie dazu bringen, all jene Kraftausdrücke aus Kindheitstagen wieder auszupacken, die sie gelernt hatte, während sie Quinn und Grimm hinterhergesprungen war. Jillian war sanfte,

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