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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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erwachsenen Grimm wirkte diese Wut noch viel gefährlicher als bei dem heranwachsenden Jüngling.
    »Gavrael Roderick Icarus Mclllioch«, sprach Hatchard ihn an. Er näherte sich ihm von der Seite und versuchte so vorsichtig wie nur irgend möglich in Grimms Gesichtsfeld zu treten. Hinter ihm harrten die zwei Gestalten im Dunkel des Waldes. Einer von ihnen stöhnte leise und wiederholte den Namen.
    »Gavrael, ich bin's, Hatchard«, sagte Hatchard sanft.
    Grimm wandte sich um und sah dem Oberbefehlshaber direkt in die Augen. Die blauen Augen des Kriegers waren weiß glühend, flackernd wie aufgeheizte Kohlen, und Hatchard machte die beunruhigende Erfahrung, was für ein Gefühl es war, wenn jemand geradewegs durch einen hindurchsah.
    Ein unterdrücktes Geräusch hinter ihm erzwang Hatchards Aufmerksamkeit. Als er sich umsah, stellte er fest, dass Zeke ihm gefolgt war.
    »O mein Gott«, hauchte Zeke. Er tappte näher heran und sah angestrengt auf den Boden. Nur wenige Zentimeter vor Grimm hielt er inne. Seine Augen weiteten sich, als er die Überbleibsel dessen betrachtete, was einst eine tollwütige Wildkatze gewesen war - wild genug, einen Mann zu zerfetzen und, getrieben von der Krankheit, wahnsinnig genug, es zu versuchen. Sein erstaunter Blick glitt nach oben zu Grimms leuchtenden blauen Augen und er stellte sich fast auf die Zehenspitzen, als er ihn anstarrte. »Er ist ein Berserker!«, hauchte Zeke ehrfurchtsvoll. »Sieh nur, seine Augen glühen! Es gibt sie wirklich!«
    »Hol Quinn, Zeke. Sofort«, befahl Hatchard. »Bring niemand anderen außer Quinn , egal wie. Verstehst du? Und kein Wort zu niemandem!«
    Zeke erlaubte sich einen letzten bewundernden Blick. »Jawohl«, sagte er, dann rannte er los, um Quinn zu holen.

 
     
Kapitel 18
    »Ich bezweifle ernsthaft, dass er das Tier in Stücke gerissen hat, Zeke. Es schickt sich nicht zu übertreiben«, rügte Jillian und verbarg ihre Belustigung, um die sensiblen Gefühle des Jungen nicht zu verletzen.
    »Ich habe nicht übertrieben«, sagte Zeke leidenschaftlich. »Ich habe die Wahrheit gesagt! Ich war unten am See und eine tollwütige Wildkatze fiel mich an und Grimm warf mich auf sein Pferd und fing das Vieh mitten im Sprung und erledigte es mit einer Handbewegung! Er ist ein Berserker, wirklich! Ich wusste, dass er etwas Besonderes ist! Pah!«, schnaubte der kleine Junge. »Er braucht kein kümmerlicher Fürst zu sein - er ist der König der Krieger! Er ist eine Legende!«
    Hatchard fasste Zeke mit festem Griff am Arm und zog ihn von Jillian weg. »Geh zu deiner Mutter, Junge, und zwar sofort .« Er fixierte Zeke mit einem Blick, der keinen Ungehorsam duldete, dann schnaubte er, als der Junge den Raum verließ. Er sah Jillian in die Augen und zuckte mit den Schultern. »Ihr wisst, wie kleine Jungens sind. Sie brauchen ihre Märchen.«
    »Geht es Grimm gut?«, fragte Jillian besorgt. Ihr ganzer Körper schmerzte auf höchst angenehme Weise. Jede Bewegung war eine sensitive Erinnerung an die Dinge, die er mit ihr angestellt hatte, an das, worum sie ihn angefleht hatte, bevor die Nacht vorüber war.
    »Gut wie immer«, lautete Hatchards lapidare Antwort. »Das Tier war tatsächlich tollwütig, aber macht Euch keine Sorgen, es gelang ihm nicht, ihn zu beißen.«
    »Hat Grimm es getötet?« Eine tollwütige Wildkatze konnte eine ganze Schafherde in weniger als zwei Wochen vernichten. Sie fielen für gewöhnlich keine Menschen an, aber Zeke war klein und die Bestie krank genug gewesen, es zu versuchen.
    »Ja«, antwortete Hatchard knapp. »Er und Quinn begraben es gerade«, log er selbstsicher. Von dem Tier war nicht genug übrig geblieben um es zu begraben, aber weder Geld noch gute Worte hätten Hatchard dazu bringen können, Jillian das zu erzählen. Er seufzte im Stillen. Hätte die infizierte Wildkatze Zeke nur einmal gebissen, wäre der Junge mit der grausigen Krankheit angesteckt worden und innerhalb weniger Tage mit Schaum vor dem Mund in einem fürchterlichen Todeskampf gestorben. Den Heiligen sei Dank, dass Grimm da war, und Dank sei Odin für seine besonderen Fähigkeiten. Ohne sie hätte Caithness Grabgesänge anstimmen und Tränen vergießen müssen.
    »Zeke hat Occam ganz alleine geritten«, wunderte sich Jillian.
    Hatchard blickte auf und lächelte schwach. »Das tat er und es hat ihm das Leben gerettet, Mylady.«
    Jillian sah nachdenklich aus, als sie zur Tür ging. »Wenn Grimm den Jungen nicht für wert gehalten hätte, von ihm unterrichtet zu

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