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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Glücksgefühl zu erleben, mit ihr in seinen Armen aufzuwachen, doch er konnte nicht riskieren, dabei gesehen zu werden, wie er Jillians Gemächer verließ, wenn das Schloss einmal erwacht war.
    Als dann der Morgen Caithness erwachen ließ, nickte er Ramsay zu, der es geschafft hatte, auf der Suche nach fester Nahrung unsicheren Fußes die Treppe zu bewältigen, pfiff nach Occam und schwang sich auf den ungesattelten Rücken des Hengstes. Er machte sich auf den Weg zum See, um seinen überhitzten Körper in das eiskalte Wasser zu tauchen. Die Erfüllung, die er mit Jillian erleben durfte, hatte nur seinen Appetit auf sie angeregt und er fürchtete, dass er mit der ganzen überbordenden Grazie eines hungrigen Wolfes über sie herfallen würde, sollte sie ihn heute auch nur anlächeln. Jahre der verleugneten Leidenschaft waren zu Ende und er erkannte, dass er einen Hunger auf Jillian verspürte, der niemals würde gestillt werden können.
    Er lenkte Occam um einen kleinen Hain herum und hielt an, die stille Schönheit des Morgens genießend. Der See kräuselte sich leicht, ein weiter, silbrig schimmernder Spiegel unter rosafarbenen Wölken. Stattliche Eichen schwangen ihre dunklen Äste in den roten Himmel.
    Leise schwebten die Klänge eines schmerzhaft falsch gesungenen Liedchens in der Brise. Dem Klang folgend, ritt Grimm vorsichtig um den See herum, lenkte sein Pferd an Schlundlöchern vorbei und über felsiges Terrain, bis er um ein dichtes Gebüsch herumritt und Zeke am Ufer hocken sah. Der Junge hatte die Beine hochgezogen, die Unterarme auf die Knie gelegt und rieb sich die Augen.
    Grimm ließ Occam anhalten. Fast weinend sang Zeke den Text eines alten Wiegenliedes. Grimm fragte sich, wem es wohl gelungen sein mochte, die Gefühle des Jungen so früh am Morgen zu verletzen. Er beobachtete Zeke und versuchte zu entscheiden, wie er sich ihm am besten nähern konnte, ohne die Würde des Kindes zu verletzen. Während er noch im Verborgenen zögerte, wurde ihm die Entscheidung abgenommen, als ihn das Rascheln von Farnkraut und das Krachen von Unterholz vor einer Gefahr warnte. Er suchte den angrenzenden Wald ab, doch noch bevor er die Ursache entdeckt hatte, sprang ein fauchendes Tier wenige Schritte hinter Zeke aus dem Gehölz. Eine große, tollwütige Wildkatze stürmte aufs Seeufer zu, und zäher, weißer Geifer stand ihr schäumend vor dem Maul. Fauchend entblößte sie ihre tödlichen weißen Fänge. Zeke drehte sich um und sein Lied verstummte. Seine Augen weiteten sich in Panik.
    Grimm schwang sich augenblicklich von Occams Rücken, riss sein sgain dubh aus der Scheide und zog es sich durch die Hand, damit Blut über seine Handfläche floss. In weniger als einem Herzschlag erweckte der Anblick des dunkelroten Blutes den Wikingerkrieger in ihm und ließ den Berserker frei.
    Sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit bewegend, riss er Zeke hoch, warf ihn auf sein Pferd und schlug Occam mit der flachen Hand auf den Rumpf. Dann tat er, was er so sehr verachtete ... Er verlor sich in der Zeit.
     
    »Zu Hilfe!«, kreischte Zeke, als er auf Occams Rücken in den Außenhof ritt. »Ihr müsst Grimm helfen!«
    Hatchard raste aus dem Schloss und fand Zeke auf Occams Rücken sitzend, mit weißen Fingerknöcheln in seine Mähne gekrallt. »Wo?«, schrie er.
    »Am See! Da ist eine tollwütige Wildkatze und sie hat mich fast gefressen und Grimm hat mich auf das Pferd geworfen und ich bin alleine geritten, aber sie hat Grimm angegriffen und sie wird ihn umbringen!«
    Hatchard rannte zum See, ohne die beiden Gestalten zu bemerken, die durch das Geschrei alarmiert worden waren und sich an seine Fersen hefteten.
     
    Hatchard fand Grimm regungslos aufrecht stehend, ein schwarzer Schatten gegen den nebligen, roten Himmel. Inmitten der Fetzen dessen, was einmal ein Tier gewesen war, blickte er auf den See hinaus. Seine Arme und sein Gesicht waren bedeckt von Blut.
    »Gavrael«, sagte Hatchard ruhig und wählte seinen richtigen Namen, in der Hoffnung, den Mann im Tier zu erreichen.
    Grimm antwortete nicht. Seine Brust hob und senkte sich schnell. Sein Körper war aufgepumpt von den Unmengen Sauerstoff, die ein Berserker brauchte, um die übernatürliche Wut auszugleichen. Die Adern seiner Unterarme pulsierten dunkelblau unter der Haut und zu Hatchards Verwunderung schien er doppelt so groß zu sein wie sonst. Hatchard hatte Grimm einige Male inmitten der Berserkerwut erlebt, als er seinen Schützling trainiert hatte, doch bei dem

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